Freitag, 14. Juni 2024

Rhodos 2024: Auf dem Attavyros, über den Wolken

26.04.24 - In der zweiten Ferienwoche zeigt sich das Wetter zum Glück wieder von einer freundlicheren Seite. Wir nutzen die Gelegenheit, um gegen Westen zu fahren, in den bewaldeten, gebirgigen Teil von Rhodos. Das Ziel ist der Attavyros, der höchste Berg der Insel (1'215m).

Nachdem wir die richtige Abzweigung sofort gefunden haben, steigt das Strässchen durch lichten Wald hoch. Schon bald entdecken wir am Strassenrand einige kleine Orchideen. Sofort steigen wir aus und bewundern diese in diesem Jahr so raren Schönheiten. Zu unserer Freude ist sogar noch eine Gelbe Ragwurz dabei. All die anderen, sonst so zahlreich blühenden Orchideen sind in diesem Jahr der frühen Hitze und Trockenheit zum Opfer gefallen.

Weiter geht es an schönen Aussichtspunkten hoch bis zur Baumgrenze, wo der gelbe Ginster blüht. Die Route wird nun zu einer rauen, ausgewaschenen Schotterpiste. Wir müssen immer wieder anhalten, um die herrlichen Ausblicke zu geniessen. Hübsche, blütenweisse Wölklein verzieren den Himmel und ostwärts entdecken wir immer mehr kleine Nachbarinseln. Man möchte gleich loswandern. Die Sicht ist an diesem Tag perfekt. Nun sind wir jedoch richtig froh um unseren geländetauglichen Wagen, denn von den tiefen Furchen in der Strasse werden wir gehörig durchgeschüttelt, bis wir den Sattel erreichen, bei den markanten Windkraftanlagen. Bis hier haben die meisten Autofahrer bereits aufgegeben, aber als Bergler sind wir uns solches mehr als gewohnt. Hier kommen wir plötzlich wieder auf Hartbelag, welcher uns bis auf den Gipfel führt. Die Landschaft besteht nun nur noch aus wunderschönen, hellen Felsen, durchsetzt mit uralten, freistehenden Ölbäumen. Sie sind deutlich von Wind und Wetter geformt.

Oben auf dem Gipfel angekommen, bei der Kugel des Flugsicherungsradars und dem uralten Tempel des Zeus, erwartet uns wiederum ein kalter Wind. Wir können jedoch fast die ganze Insel überblicken und erkennen am Horizont sogar noch die weiss leuchtenden Schneeberge der Türkei. Was für eine Pracht, Stille und Einsamkeit! Nach einem kurzen Picknick besuchen wir noch einen der uralten, knorrigen Bäume, bevor wir uns überglücklich auf den Rückweg machen. Mit unserem Wagen holpern wir das Strässchen hinunter, als bestünde es aus lauter Treppenstufen. Carmen hat dabei natürlich einen Mordspass.

Unten auf der Hauptstrasse raten uns zwei freundliche, einheimische Frauen noch, wir sollten doch die wunderschöne Küste von Glifada besuchen. Wir können uns zwar fast nur mit Händen und Füssen verständigen, aber irgendwie versteht man einander immer. Gesagt, getan. Später gönnen wir uns dann noch ein erfrischendes Bad in der kleinen Bucht von Kopria. Hier ist die See ruhig und das Wasser schön warm. Zudem sind wir zu dieser Jahreszeit beinahe alleine. Was für ein abwechslungsreicher, spannender Ferientag, welcher wir mit einem schmackhaften, griechischen Abendessen krönen!

English
In the second week of the vacation, the weather fortunately shows a friendlier side again. We take the opportunity to drive towards the west, into the wooded, mountainous part of Rhodes. Our destination is Attavyros, the highest mountain on the island (1,215m).

After immediately finding the right turn-off, the little road climbs up through sparse forest. We soon discover some small orchids at the side of the road. We immediately get out and admire these beauties, which are so rare this year. To our delight, there is even a yellow orchid. All the other orchids, which usually bloom so abundantly, have fallen victim to the early heat and drought this year.

The route continues past beautiful viewpoints up to the tree line, where the yellow broom is in bloom. The route now becomes a rough, washed-out gravel track. We have to stop again and again to enjoy the magnificent views. Pretty, flowery white clouds adorn the sky and eastwards we discover more and more small neighboring islands. You want to start hiking right away. The visibility is perfect on this day. But now we are really glad of our off-road vehicle, because the deep ruts in the road really shake us up until we reach the saddle by the distinctive wind turbines. By this point, most drivers have already given up, but as mountain people we are more than used to this. Here we suddenly come to a hard surface again, which leads us to the summit. The landscape now consists only of beautiful, light-colored rocks, interspersed with ancient, free-standing olive trees. They are clearly shaped by wind and weather.
Once we reach the top, near the air traffic control radar sphere and the ancient temple of Zeus, we are again greeted by a cold wind. However, we can see almost the entire island and can even make out the gleaming white snowy mountains of Turkey on the horizon. What splendor, silence and solitude! After a short picnic, we visit one of the ancient, gnarled trees before we set off back, overjoyed. We bump down the little road in our car as if it were made up of steps. Carmen, of course, has a blast.

Down on the main road, two friendly local women advise us to visit the beautiful coast of Glifada. We can only communicate with our hands and feet, but somehow we always understand each other. No sooner said than done. Later, we treat ourselves to a refreshing swim in the small bay of Kopria. The sea here is calm and the water is nice and warm. What's more, we are almost alone at this time of year. What a varied, exciting day's vacation, which we crown with a delicious Greek dinner!


















Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen