Sonntag, 12. Februar 2017

Winter in und um Krattigen

"Warum denn in die Ferne schweifen...?" Ganz unter diesem Motto steht dieser heutige Tagebucheintrag. Die Kälte- und Nebelperiode des Januars hat uns viel Freude bereitet. Schneemann bauen, Seifenblasen frieren lassen, Nebelwanderungen machen und Aussicht geniessen. Das alles waren schöne Erlebnisse, welche wir nun hier auch einmal präsentieren wollen. Dabei war das Experiment mit den "Seifenpläterli", wie vermutet, gar nicht so einfach. Bei -7 Grad versuchten wir einzelne Blasen auf unsere dürren Hortensien abzusetzen. Die Resultate davon sind jedoch noch unbefriedigend, sodass wir es dann nochmals versuchen müssen. Besser ist es wohl, die Blasen mit einem Strohhalm abzusetzen und das Seifenwasser mit Zucker zu mischen.

Ganz besonders schön war jedoch die Raureifwanderung von Krattigen nach Aeschi, bis über die Nebelgrenze. Im Nebel fanden wir prächtige, vergängliche Frostformationen an Bäumen und Sträuchern. So können Nebel und Kälte wirklich auch toll sein.

Immer wieder geniessen wir auch einfach den Ausblick von unserem Zuhause, auf das Sigriswiler Rothorn, das Niederhorn und über den Thunersee. Leider gibt es im Winter nur ganz wenige Tage, an welchen die Verhältnisse perfekt sind. Die Schneefallgrenze wandert immer höher, sodass es in Krattigen für die weisse Pracht meist nicht mehr reicht.

Trotzdem haben wir diese eisigen Tage sehr genossen und hoffen, dass der Winter noch einmal zu uns zurückkommt.

TOURDATEN
Keine!














Sonntag, 5. Februar 2017

Ein Traum geht auf dem Niederhorn in Erfüllung!

Seit wir einander kennen, träumten wir davon, einmal das Gratwäldchen auf dem Niederhorn bei besten Winterverhältnissen im Abendrot zu dokumentieren. Von unserem Freund, Fritz Bieri, hatten wir wunderschöne Aufnahmen gesehen, welche grosse Sehnsucht in uns weckten. Einige Male haben wir in den vergangenen Jahren im Büro extra früher Feierabend gemacht um hoffnungsvoll auf's Niederhorn zu fahren, aber entweder standen wir dann im dichten Nebel oder der Schnee war bereits von den knorrigen Arven gefallen. Die Enttäuschung war jeweils gross.

Doch nun ist dieser Traum endlich in Erfüllung gegangen, und wie! Es war da oben noch viel schöner als wir es uns je hätten träumen lassen. Um 14:00 Uhr flüchteten wir Mitte Januar aus dem Büro, im Bewusstsein, dass der Zauber da oben nur von ganz kurzer Dauer ist. Nach einem kurzen Treffen mit Bieri Fritz, welcher als technischer Leiter bei der Niederhornbahn arbeitet, waren wir auch schon in der Gondel unterwegs auf den Gipfel. Etwas unterhalb begrüsste uns gleissendes Sonnenlicht und eine Wintermärchenwelt. Oben durften wir für die späte Abfahrt nach Beatenberg einen Schlitten ausleihen und machten uns auf den Weg zum Gratwäldchen. Wow, da konnten wir einfach nur noch staunen: zwar lagen nicht Massen von Schnee, aber das Wäldchen war bei angenehmen, trockenen -9 Grad tief verschneit. Kein Lüftchen wehte an diesem Abend. Eigentlich hatten wir uns auf weniger als -15 Grad Celsius und starke Bise vorbreitet, doch an diesem Tag stimmte einfach alles, sogar der Nebel konnte sich für einmal zurückhalten.

Was wir dann auf dem Güggisgrat erlebten, können wir nicht in Worte fassen. Es war einfach nur zum Jubeln! Zeitweise wussten wir vor lauter Schönheit der Landschaft gar nicht mehr auf welche Seite hinaus wir eigentlich noch fotografieren sollten. Zum Glück waren wir zu zweit!


Der Abend war Genuss pur und die Berge verfärbten sich buchstäblich glutrot. Was für eine Sicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau über dem Nebelmeer. Aber auch der Burgfeldstand und das Sigriswiler Rothorn waren absolut nicht zu verachten!

Schlussendlich setzen wir uns in der Dämmerung auf die Schlitten und glitten auf der frisch präparierten Schlittelbahn wie auf einem fligenden Teppich in Richtung Beatenberg. Einfach traumhaft.

Danke allen Beteiligten und vorallem der Niederhornbahn, dass Ihr uns diesen lange gehegten Traum ermöglicht habt. Diesen Abend werden wir so schnell nicht mehr vergessen! Übrigens: am nächsten Abend war der ganze Winterzauber schon wieder Geschichte!


TOURDATEN (für Winterwanderung)
Aufstieg: 353m
Abstieg: 353m
Strecke: 6km
Reine Wanderzeit: 2,0h
Tiefster Punkt: 1'581 M.ü.M. (Mittelstation Vorsass)
Höchster Punkt: 1'934 M.ü.M. (Niederhorn)
Schwierigkeit: T1
Swisstopo Karte: 1:25:000, Blatt 1208, Beatenberg
Beste Wanderzeit: Dezember bis März
Unser Tourdatum: 18.01.2017
Besonderes: Jeweils am Freitag- und Samstagabend bietet die Niederhornbahn Abendfahrten mit Fondueplausch im Berghaus und Talfahrt mit dem Schlitten an. Ein lohnenswertes Erlebnis!