Samstag, 31. Januar 2015

Zauberhafter Wintermorgen auf der Belchenflue

Wieder einmal versprach das Januarwetter einen prächtigen Morgen mit tiefen Nebelfeldern und etwas Neuschnee in erhöhten Lagen. Da hielt uns am Morgen nichts mehr im Bett und bereits nach 4:00 Uhr brachen wir zu einer weiteren Erkundungstour in den Jura auf. Diesmal war das Ziel die Belchenflue (BL/SO), welche der Naturfotograf Adrian Wirz auf seiner Seite www.belchen-schweiz.ch so wundervoll dokumentiert.

Noch in finsterer Nacht kamen wir auf dem Chilchzimmersattel (991m) an und mussten bei der Anfahrt von Langenbruck doch recht zittern, weil die Strasse so stark vereist war. Gemütlich und gut eingepackt wanderten wir in Richtung Belchenflue (1'099m) los, welche wir schon nach einem kurzen Marsch erreichten. Zuerst mussten wir einmal mehr auf das lichtgeflutete Mittelland hinunter staunen. Unter dem dünnen Nebel leuchteten uns lauter helle Inseln entgegen und darüber erhob sich der von Zinnen und Spitzen geprägte Alpenkamm. Leider waren auch die Dampfsäulen der AKWs sehr gut zu erkennen, doch wir liessen uns die Freude nicht verderben. Etwas später erhielten wir noch von einem "unbekannten" Fotografen Gesellschaft. Später stellte sich zu unserer Freude heraus, dass es sich dabei um Adrian Wirz handelte. Schlussendlich waren wir dann zu sechst auf der Belchenflue und genossen die Stille.

Die Morgenstimmung war wieder einmal atemberaubend und wir hatten sogar das Glück, die berühmte, elegant über die Jurahöhen schwappende, Nebelwelle beobachten zu dürfen. Das erste Sonnenlicht zauberte ein warmes Licht auf die Landschaft und spendete auch uns ein Wenig wohltuende Wärme. Als dann immer mehr Wolken aufzogen, traten wir wieder den Rückweg an und freuten uns über ein, einmal mehr, unvergessliches Juraerlebnis.

Danke Adrian, dass Du mit uns "Dein" prächtiges Plätzchen geteilt hast!

TOURDATEN (Wanderung von Langenbruck auf die Belchenflue)
Aufstieg: 402m
Abstieg: 402m

Strecke: 11,0km
Reine Wanderzeit: 2,5h

Start- und Endpunkt: Dorfzentrum Langenbruck
Tiefster Punkt: 697 M.ü.M. (Langenbruck)
Höchster Punkt: 1'099 M.ü.M. (Belchenflue)
Schwierigkeit: T1
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1088, Hauenstein
Beste Wanderzeit: Dezember-März

Unser Tourdatum: 18.01.2015
Besonderes: Im Jura wehen oft starke Winde. Genügend warme Kleidung ist also Voraussetzung für das Morgenspektakel. Zum Aufwärmen bietet sich dann das nahe gelegene Gasthaus Oberbölchen an.













Samstag, 24. Januar 2015

Zu den Christrosen ins Tessin geflüchtet

Wenn der Winter auf der Alpennordseite nicht richtig Einzug halten will, so flüchteten wir halt ins Tessin, um den wilden Christrosen in den Wäldern um den Monte San Salvatore und bei Brè einen Besuch abzustatten. Wir hatten wahrhaftig ein Riesenglück und am ersten Tag stieg die Temperatur bis +19 Grad! Sonne pur! Da kamen wir auf dem blumengesäumten Weg Richtung Monte San Salvatore ganz schön ins Schwitzen. Überall leuchteten auf dem kargen Waldboden die grossen, weissen Blüten mit Durchmessern bis zu 8cm. Es war eine wahre Freude. Am zweiten Tag unternahmen wir dann eine spontane Wanderung in der Nähe von Brè. Hier erwarteten wir eigentlich keine Christrosen. Doch wird wurden eines Besseren belehrt. Der Wald war übersäht mit den prächtigen Blumen. So viele, wie wir sonst noch nirgends gefunden hatten. Dazu schweifte der Blick immer wieder in Richtung Monte Rosa und auf dem Waldboden fanden wir sogar einen dicken Feuersalamander. Es war einfach ein Hochgenuss.

Zur Krönung erlebten wir dann bei stürmischen Wind und völliger Einsamkeit noch ein unvergessliches Abendrotspektakel auf dem Monte San Salvatore. Der Wind rauschte uns dermassen um die Ohren, dass wir unsere Stative festhalten mussten. Dann wurde die Umgebung von Lugano rot und röter, bis die Hügel beinahe bordeauxrot leuchteten. Wahrscheinlich aufgrund des Smogs der Agglomeration von Lugano. Auf jeden Fall war es ein eindrückliches Erlebnis, bei diesem starken Wind zu beobachten, wie langsam das Lichtermeer von Lugano zu funkeln begann. Erst in der Nacht stiegen wir dann zurück nach Carona ab.

Wem der Winter ohne Schnee verleidet, findet im Tessin echte Naturjuwelen. Danke Rosa und Heinz für die angenehme, gemütliche Begleitung!

TOURDATEN (Carona-San Salvatore-Carona)
Aufstieg: 295m
Abstieg: 295m

Strecke: 8,0km
Reine Wanderzeit: 3,0h

Start- und Endpunkt: Parkplatz Grotto Pan Perdü, Carona
Tiefster Punkt: 597 M.ü.M. (Parkplatz Carona)
Höchster Punkt: 912 M.ü.M. (Monte San Salvatore)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1353, Lugano
Beste Wanderzeit: Mitte Dezember-Februar (Für Christrosen)

Unser Tourdatum: 10.01.2015
Besonderes: Die Drahtseilbahn auf den San Salvatore ist im Winter geschlossen, ebenso das Gasthaus auf Luganos Hausberg. Dafür herrscht angenehme Stille!













Mittwoch, 14. Januar 2015

Mit den Schneeschuhen unterwegs am Chasseral

Da zu Jahresbeginn, nach nur einer Woche, bereits wieder Regen angekündigt war, wollten wir das kalte, klare Winterwetter noch für einen weiteren Ausflug in den Jura nutzen. Diesmal stand das Gebiet um den Chasseral (1'606m) auf dem Programm, welchen wir aus nördlicher Richtung, vom Ferienweiler Les Savagnières, mit den Schneeschuhen besteigen wollten. Hier tummelten sich am Mittag unzählige Schneesportler, welche die Zeit draussen an der Sonne ebenfalls genossen. Zusammen mit unserem Freund, Aellig Tinu, stiegen wir langsam durch den Wald in Richtung Krete bei L'Egasse auf. Von hier oben blickten wir ein erstes mal auf den von wundervollen Schneeformationen verzierten, einsamen Hauptgrat des Chasserals. Was für eine Weite, was für eine klare Sicht. Nun hiess es noch einmal absteigen und sich dann durch den stark verwehten, karstigen Schnee bis auf den Col du Chasseral (1'502m) kämpfen.
Oben angekommen, eröffnete sich uns eine prächtige Sicht auf den Alpenkamm und das darunter liegende, ausgedehnte Nebelmeer. Bloss hatten wir das Gefühl, dass die Berge von hier aus recht weit entfernt scheinen. Ebenfalls war dieser Platz nicht unbedingt für das Abendrot geeignet, sodass wir uns dazu entschlossen, nach kurzer Zeit bereits wieder den Rückweg anzutreten. Doch nun startete das eindrückliche Winterlichtspiel. Über die Hochebene zogen bei bereits warmem, gelbem Licht ganze Flugschneenebel, welche im Gegenlicht prächtig glitzerten. Dann wurde die Landschaft rot und röter, die Schatten immer interessanter. Immer wieder mussten wir stehen bleiben und dieses abendliche Wunder geniessen. Zwar war es nicht eine so attraktive Landschaft wie beispielsweise die Grenchenfluh, dafür waren die Schneeformationen umso schöner und das Licht noch intensiver.
Nach einem fulminanten Abendrot, gefolgt von der blauen Stunde, nahmen wir bei schönstem Mondschein den Abstieg in Angriff. Die Pisten hatten sich geleert und es herrschte absolute Ruhe.

Danke Tinu, für die angenehme, zufriedene Begleitung!

TOURDATEN
Aufstieg: 410m
Abstieg: 410m

Strecke: 8,0km
Reine Wanderzeit: 3,5h

Start- und Endpunkt: Parkplatz Punkt 2'061
Tiefster Punkt: 1‘144 M.ü.M. (Parkplatz Les Savagnières)
Höchster Punkt: 1'502 M.ü.M. (Col du Chasseral)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1125, Chasseral
Beste Wanderzeit: Dezember-März (Für Winterwanderung)

Unser Tourdatum: 01.01.2015
Besonderes: Am angenehmsten ist natürlich der Aufstieg mit Tourenskies, eventuell sogar mit einem der Lifte. Die Abfahrt kann danach von der Krete L'Egasse auf der Piste erfolgen.













Freitag, 9. Januar 2015

Nebelsuppe am Creux du Van

Für den 31. Dezember 2014 hatte der Wetterbericht einen prächtigen, kalten Wintertag angekündigt, doch wir suchten uns das wohl einzige Plätzchen aus, welches in der Schweiz im Nebel steckte: den Creux du Van, im Neuenburger Jura. Immer wieder kommen wir gerne hierhin, schon nur wegen den knorrigen, märchenhaften Bäumen. So erhofften wir uns, dass der Nebel bald aufreisst und wir ein Abendrot wie vor zwei Jahren geniessen könnten. Doch wie's manchmal so ist: der Nebel war hartnäckig und gönnte uns das Spektakel nicht. Das ist schon ärgerlich, aber wir sollten langsam wissen, dass das Gebiet sein ganz eigenes, aufwindgeprägtes Wetter hat.

Trotzdem war es einmal mehr absolut eindrücklich, bei weniger als 10m Sicht im stillen Jurabuchenwald zu wandeln und dabei immer wieder neue Motive zu entdecken. An der Felsenkante durften wir sogar einen alten Steinbock mit einer Geiss und einem Jungen beobachten. Stoisch stand der da, dem starken Wind und Flugschnee trotzend. An den Windbuchen gab es natürlich wieder viele, interessante Details zu betrachten. Auch schön, aber halt nicht so wie wir es uns vorgestellt hatten.

Kaum verliessen wir dann das Gebiet in Richtung Neuenburgersee, durften wir das schönste Abendrotspektakel über dem Mittelland beobachten. So fies...!

TOURDATEN
Aufstieg: 196m
Abstieg: 196m

Strecke: 6,0km
Reine Wanderzeit: 2,0h

Start- und Endpunkt: Parkplatz Punkt 2061
Tiefster Punkt: 1‘261 M.ü.M. (Parkplatz Grand Mont)
Höchster Punkt: 1'457 M.ü.M. (Krete Creux du Van)
Schwierigkeit: T1
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1162, Travers
Beste Wanderzeit: Dezember-März (Für Winterwanderung)

Unser Tourdatum: 31.12.2014
Besonderes: Am Creux du Van sorgen starke Aufwinde oft für eigenes Wetter und zähen Nebel. Da sind mehrmaliges Besuchen und grosse Ausdauer angesagt.











Sonntag, 4. Januar 2015

Zauberhafter Wintermorgen auf der Grenchenfluh

Die letzten Tage waren wir intensiv damit beschäftigt, den gefallenen Schnee für schöne Ausflüge zu nutzen und neue Plätze im Jura zu erkunden. Da der Winter leider nur noch häppchenweise zu geniessen ist, muss man sich jeweils sehr beeilen, denn momentan sind die über 30cm Schnee in Krattigen schon wieder geschmolzen und grüne Wiesen prägen die Landschaft.

Am 29. Dezember war deshalb wieder einmal früh Tagwache, nämlich um 04:30 Uhr. Wir wollten bei Dämmerung auf der Grenchenfluh bereit stehen um den Morgen zu begrüssen. Um 06:15 Uhr erreichten wir den Oberberg, wo wir zuerst einmal unser Auto im Schnee versenkten und wieder ausgraben mussten. Danach packten wir unsere sieben Sachen und erreichten im allerersten Dämmerlicht die Felsenkante. Es war ein eindrückliches Bild, welches sich vor uns ausbreitete. Während am Himmel noch die Sterne funkelten, war am Horizont schwaches Rot auszumachen. Der Blick schweifte vom Säntis bis weit hinter den Mt. Blanc. Wow! Die -13 Grad mit Bise vergassen wir dabei ganz schnell. Die Begeisterung war grösser. Imposant auch das im Dunst versunkene Lichtermeer des Mittellandes. Für einmal hatten wir Gefallen daran gefunden.

Was uns dann bei Sonnenaufgang erwartete, lässt sich kaum in Worte fassen. Der starke Wind und die Kälte hatten 4-6cm lange, horizontale Eisformationen an die Äste der Bäume geklebt, welche nun rot zu leuchten begannen. Dieses Naturschauspiel durften wir in völliger Einsamkeit und Stille geniessen, bevor sich der Himmel dann aus Norden relativ schnell mit neuen, dicken Schneewolken überzog. Was für ein Bilderbuchmorgen!

Zum Aufwärmen gönnten wir uns dann ein warmes Getränk im Restaurant Unterberg, mit prächtiger Aussicht auf den Alpenkamm.

Als Rundweg beschreiben wir die schöne Winterroute Unterberg, Wandflue, Tiergarten, Oberes Brüggli, Bettlachberg, Bützen, Unterberg.

TOURDATEN (Rundweg Grenchenfluh)
Aufstieg: ca. 375m
Abstieg: ca. 375m
Strecke: 9.0km
Reine Wanderzeit: 2,5h
Start- und Endpunkt: Parkplatz Unterberg
Tiefster Punkt: 1'064 M.ü.M. (Bettlachberg)
Höchster Punkt: 1'299 M.ü.M. (Wandflue)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1126, Büren an der Aare
Beste Wanderzeit: Dezember-März

Unser Tourdatum: 29.12.2014
Besonderes: Im Solothurner Jura scheint jeder Bauernhof auch ein Restaurant zu sein. Diese Gasthäuser sind jedoch im Winter nicht alle geöffnet. Die Anfahrt auf den Unterberg kann auch mit dem Bus erfolgen.