Montag, 21. November 2016

Herbstliche Überraschungen in Zermatt

Im vergangenen Oktober durften wir zwei Wochen Ferien in der Heimat geniessen. Auch wenn das Wetter sich sehr wechselhaft präsentierte, konnten wir draussen doch einige schöne Touren und Überraschungen erleben. Begonnen haben wir die Ferien in Zermatt, wo wir schon lange den idyllisch gelegenen Grindjisee im Herbst dokumentieren wollten.

Anfangs war die Enttäuschung jedoch recht gross, denn Mitte Oktober präsentierten sich uns die Lärchen oben am Ufer des Moränenseleins noch in einer komischen Mischung zwischen Grün und Gelb. Das Ganze sah so unattraktiv aus, dass wir ausnahmsweise mal in Photohsop mit Gelb etwas nachhelfen mussten. Der Morgen oben am See war jedoch aboslut beeindruckend. Während dem Aufstieg leuchtete uns der Vollmond den Weg und die Himmelsfarben des werdenden Tages waren einmal mehr einzigartig. Zwischendurch wehte kein Windchen, sodass die Spiegelung perfekt war. Die Szenerie mussten wir am Grindjisee nur gerade mit einem einzigen anderen Fotografen teilen, während sich oben am Stellisee zwischendurch bis zu 30 Fotografen aneinanderreihen.

An den bewölkten Tagen machten wir es uns in der gemieteten Ferienwohnung gemütlich, liessen uns ganz viel Zeit oder unternahmen einen ausgedehnten Spaziergang in Richtung Findelgletscher, ohne fotografische Ziele.

Am meisten gefallen hat uns jedoch die Wanderung von Findeln in Richtung Riffelalp, durch den Bergwald mit seinen uralten Arven und Lärchen. Da gab es riesige, knorrige Bäume zu bewundern. Schlussendlich konnten wir sogar noch ein Motiv belichten, welches wir ebenfalls schon lange Zeit geplant hatten: die Gornergratbahn mit dem Matterhorn im Hintergrund. Zwar verhüllte sich der markante Berg gegen Mittag bereits ein Wenig in den Wolken, dafür lag jedoch schon ein feines, dekoratives Schäumchen Schnee. Ein toller Start in die Herbstferien...!

Nachfolgend beschreiben wir Euch gerne die Wanderung von Zermatt hoch bis nach Findeln (Ze Gassen) und dann durch den prächtigen Wald bis nach Riffelalp, wo dann mit der Gronergratbahn die Talfahrt angetreten werden kann.

TOURDATEN (Zermatt-Findeln-Riffelalp)
Aufstieg: 706m
Abstieg: 100m

Strecke: 7,0km
Reine Wanderzeit: 3,0h

Start- und Endpunkt: Zermatt Bahnhof
Tiefster Punkt: 1'605 M.ü.M. (Bahnhof)
Höchster Punkt: 2'211 M.ü.M. (Station Riffelalp)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: 1:25'000, Blatt 1348, Zermatt
Beste Wanderzeit: Juli bis Oktober

Unser Tourdatum: 16.10.2016
Besonderes: Von Riffelalp gibt es diverse Möglichkeiten um die Wanderung zu verlängern. Entweder hoch zur Station Riffelberg (2'582m) oder durch den schönen Wald direkt hinunter nach Zermatt.
















Sonntag, 20. November 2016

Morgenstimmung im Moor am Glaubenbergpass

Anfang Oktober wollten wir den Morgen wieder einmal an einem für uns neuen Platz begrüssen und wählten dafür den Glaubenbergpass (OW) aus. Dabei waren wir uns bewusst, dass in den höheren Lagen bereits der Herbst Einzug gehalten hatte. So gab es in Krattigen wiederum eine sehr frühe Tagwache und eine Fahrt über den Brünig im Finstern. 

Oben angekommen marschierten wir sofort in Richtung Moorgebiet los. Schliesslich wollten wir im Hintergrund die Schrattenfluh ins Bild einbauen. Diese stellten wir uns im glühenden Morgenrot vor. Schnell einmal stellten wir fest, dass gegen den Sonnenaufgang sehr viele Wolken den Himmel verhüllten. So kam es, dass wieder einmal alles anders war als geplant, wie so oft, draussen in der Natur. Nichts desto trotz erlebten wir eine geniale, stille Morgenstimmung im herbstlich verfärbten Moor. Dieses sanfte Licht der ersten Dämmerung ist einfach immer wieder etwas Besonderes. Wir kamen uns vor wie in Skandinavien.

Als dann die Sonne an unserem Plätzchen aufging, waren wir dankbar für die wärmenden Strahlen. Jetzt begannen die Farben im Moor erst recht zu leuchten. Eine wahre Herbstsymphonie breitete sich da vor uns aus.

Etwas später wanderten wir los, gegen den Rickhubel. Unterwegs mussten wir uns noch durch "Feindesgebiet" kämpfen. Die Schweizer Armee befand sich gerade in einer Übung, welche wir kurz stören mussten. Das Gebiet des Glaubenbergs ist nämlich ein riesiger Truppenübungsplatz, welcher jedoch für Besucher trotzdem frei zugänglich ist. Deshalb wohl auch die vielen geschützten Moorgebiete hier.

Auf dem Rickhubel war das Panorama einfach wundervoll, vom Mittelland bis hin zu den Schneebergen war da alles zu bewundern. Am Himmel zogen jedoch immer grössere Quellwolken auf, sodass wir nach einem ausgiebigen Picknick auf direktem Pfad in Richtung Glaubenbergpass abstiegen. Voller Freude blicken wir zurück auf diesen "Genussmorgen" in der Innerschweiz.

TOURDATEN (Glaubenbergpass-Rickhubel Rundweg)
Aufstieg: 404m
Abstieg: 404m

Strecke: 6,0km
Reine Wanderzeit: 2,5h

Start- und Endpunkt: Glaubenbergpass
Tiefster Punkt: 1'539 M.ü.M. (Passhöhe)
Höchster Punkt: 1'943 M.ü.M. (Rickhubel)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: 1:25'000, Blatt 1189, Sörenberg
Beste Wanderzeit: Juli bis Oktober

Unser Tourdatum: 03.10.2016
Besonderes: Wer gerne noch etwas weiter und höher wandern möchte, kann den Aussichtsgipfel des Fürsteins (2'039m) besteigen. Ein wunderschöner, ausgeschilderter Wanderweg führt dorthin.












Sonntag, 13. November 2016

Ein sonniges Herbstwochenende im Tessin

Ende September entschieden wir uns ziemlich spontan für ein Wochenende, zusammen mit den Eltern, im Tessin. Im Verzascatal hatten wir ein gemütliches Rustico gebucht und bereits am Freitagabend, nach Büroschluss, starteten wir gegen den Süden. Wunderbares Herbstwetter war angesagt. Nach einem super Essen in unserer Lieblingspizzeria in Locarno, freuten wir uns auf die kommenden Tage.

Da das Wetter am Samstag noch bewölkt begann, suchten wir zuerst den wunderschönen Flusslauf der Verzasca bei Lavertezzo auf. Was es da doch alles zu bestaunen gab. Aufgrund des niedrigen Wasserstandes war es uns möglich, Standorte zu erreichen, zu welchen wir sonst noch nie gelangten. Das Wasser war so klar und türkisblau, dass es einfach eine Freude war. Nach eingehender fotografischer Dokumentation, wechselten wir das Tal und unternahmen im Val Bavona und Val Calnegia einen ausgedehnten Spaziergang. Die uralten Kastanienbäume, der Wasserfall von Foroglio und die alten Hütten unter den riesigen Steinplatten beeindruckten uns. Wir nahmen es gemütlich und genossen noch einen guten Tessinerwein, natürlich im traditionellen Boccalino, im Grotto von Foroglio. Danach statteten wir noch der interessanten Kirche von Mario Botta in Mogno einen Besuch ab. Am Abend fanden wir dann unser neues Lieblingsgrotto, Eingangs des Maggiatals. Wow, da wurde für uns gekocht, dass es einfach ein Traum war, mit ganz vielen Speisen aus den heimischen Tälern. Ein kulinarischer Höhenflug sondergleichen!

Der nächste Tag stand dann ganz im Zeichen einer längeren Wanderung, hoch zur Waldgrenze, von welcher wir ein andermal berichten werden, denn inzwischen waren wir noch einmal da. Darüber möchten wir jedoch nicht zu viel verraten, sodass dieses Plätzchen so unberührt bleibt, wie es momentan noch ist.

Schlussendlich, am Montag der Rückreise, liessen wir uns noch nach Cardada und Cimetta bei Locarno hochgondeln, wo wir einen wunderschönen Ausblick auf das Sopraceneri genossen. Hier kann man auch einen kurzen, reizvollen Spaziergang vom Gipfel hinunter nach Cardada unternehmen (siehe Wanderbeschrieb). Danach ging's gemütlich zurück über den Gotthardpass, wo ein Lichtspot die bereits herbstliche Tremola beleuchtete, dann über die Furka und die Grimsel zurück nach Hause.

Ein unvergessliches, gemütliches und sonniges Wochenende im schönen Tessin. Danke für alles!

TOURDATEN (Cimetta-Cardada)
Aufstieg: 0m
Abstieg: 339m

Strecke: 3,5km
Reine Wanderzeit: 1,0h

Start- und Endpunkt: Cimetta-Cardada
Tiefster Punkt: 1'332 M.ü.M. (Cardada)
Höchster Punkt: 1'671 M.ü.M. (Cimetta)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: 1:25'000, Blatt 1312, Locarno
Beste Wanderzeit: Juli bis Oktober

Unser Tourdatum: 26.09.2016
Besonderes: Unterwegs finden sich gleich drei sehr ansprechende, sympathische Bergrestaurants. Einkehren und geniessen lohnt sich also!

















Montag, 7. November 2016

Eine Ersatztour mit viel Edelweiss am Iffighorn

Bevor wir den Sommer 2016 aus fotografischer Sicht endgültig verlassen wollen, hier noch ein letzter Beitrag aus dieser Jahreszeit.

Eigentlich wollten wir ja an diesem Tag eine Überschreitung des Albristhorns vornehmen, aber der Wetterbericht war uns für diese lange Tour zu unsicher. So entschlossen wir uns dazu, das Iffighorn in Angriff zu nehmen, da es dort oben schöne Edelweissbestände hätte, wie man uns verreit. Wir bereiteten uns also auf nicht viel Sonnenschein vor.

Als wir auf der Iffigenalp (an der Lenk) ankamen, begrüsste uns jedoch schon die Sonne und wir stiegen über die grünen Alpwiesen in Richtung Iffigseeli auf. Von Westen her wurde dar Himmel immer blauer und über den Alpen bildeten sich einige Föhnlinsen. Dem Südwind, hatten wir also dieses überraschend sonnige Wetter zu verdanken. Kurz vor dem Iffigseeli trafen wir auf ein blutrotes, kleines Seelein am Wegesrand. Zuerst dachten wir, dass das Wasser aufgrund der intensiven Alpwirtschaft durchgefallen war, doch man belehrte uns eines Besseren: dies seien sogenannte Burgunder Algen, welche hie und da ganze Seen rot verfärben würden. Aha: trotzdem war der Kuhdreckgestank um die kleine Pfütze ziemlich penetrant!

Positiv überrascht waren wir hingegen vom türkisblauen, idyllisch in einer Mulde gelegenen Iffigseeli. Es präsentierte sich uns in seinem schönsten Kleid. Bei wunderbarer Sommerwärme stiegen wir dann, gespannt auf die Edelweissblüten, gegen das Iffighorn (2'378m) auf. Oben auf dem Gipfel fanden leider nur noch Glockenblumen, aber auf dem Weg hinunter zum Chesseli wurden wir wahrhaftig nicht enttäuscht: da blühen wunderschöne, grosse Edelweiss direkt am Wegesrand. Wow, da konnten wir uns lange vertun und diese flauschigen, einzigartigen Bergblumen bewundern. Etwas weiter unten wurden wir von schönen Lärchen und knorrigen, uralten Arven empfangen. Das Gebiet des Chesselis ist wirklich eine Augenweide. Die lichten Baumbestände lassen auch Platz für die Heidelbeerstauden, welche die Landschaft mit ihrem hellen Grün verzieren. 

Nach einem schnellen Abstieg auf die Iffigenalp, machten wir uns glücklich wieder auf den Heimweg. Der "Ersatzausflug" hat sich mehr als gelohnt! Wir wussten ja gar nicht, wie wunderschön und abwechslungsreich das Gebiet rund ums Iffighorn wirklich ist. Da kommen wir gerne wieder!

TOURDATEN
Aufstieg: 814m
Abstieg: 814m

Strecke: 10,0km
Reine Wanderzeit: 4,0h

Start- und Endpunkt: Iffigenalp
Tiefster Punkt: 1'584 M.ü.M. (Iffigenalp)
Höchster Punkt: 2'378 M.ü.M. (Iffighorn)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1266, Lenk
Beste Wanderzeit: Juli bis September

Unser Tourdatum: 03.09.2016
Besonderes: Bei der Fahrt von der Langersite auf die Iffigenalp gilt es die definierten Zeiten für die Berg- und die Talfahrt zu beachten. Auf der Alp selbst kann bei Bedarf noch eingekehrt werden.