Donnerstag, 28. März 2013

Nordnorwegen: Tromsö und Umgebung

Die Bewohner von Tromsö haben es nicht leicht, denn im Winter sind Dunkelheit, Kälte und vereiste Strassen Normalität in dieser Stadt oberhalb des Polarkreises. Doch die Natur rund um die Stadt ist traumhaft schön, wild und unberührt. Die nahe gelegene Insel Kvaloya eignet sich sehr gut für kleine Ausflüge, denn sie ist mit einer Brücke mit dem Hauptstadtteil verbunden.

Sobald man in Richtung Meer fährt, wird es still und einsam. Einige wenige Häuser säumen die Strassen und der Verkehr lässt nach. So erkundeten wir den wilden Strand von Rekvik. Kaum zu glauben, dass hier noch Menschen wohnen. Denn die unbändige Macht der Natur wird einem hier täglich vor die Augen geführt. Wir genossen die Stimmung mit den bedrohlichen Wolken und dem starken Wind, welcher das Meer aufpeitschte.
Doch auch Tromsö selbst hat einiges zu bieten. Da das arktische Wetter oft nicht bloss eitel Sonnenschein ist, haben wir auch die Stadt ein wenig erkundet. Im Museum Polarium kann man die Tiere der Arktis in grossen Aquarien beobachten. Die Eismeerkathedrale mit Iirer ausgefallenen Architektur ist ein Besuch wert, auch wenn man eine saftige Eintrittsgebühr bezahlt. Sowieso ist alles sehr teuer in Tromsö (doppelte Preise der Schweiz).


Auf jeden Fall lohnt sich den Aufstieg auf den Storsteines, den Hausberg von Tromsö. Durch den typisch arktischen Birkenwald steigt man in zirka 1.5 Stunden durch tiefen Pulverschnee auf den Gipfel. Von dort oben hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt und die Fjorde.


TOURDATEN (Rundfahrt in den Süden)
Zuerst auf der 862 auf Kvaloya Richtung Süden fahren, dann durch den Tunnel unter dem Meer hindurch nach Vikrand. Von Hier auf der 858 südlich via Mestervik nach Nordfjordbotn. Von hier auf der schmalen 184 dem Ufer des Malangenfjordes bis nach Aursfjord. Dann auf der 283 zum prächtigen, im Winter jedoch zugefrorenen, Ytre Fiskelausvatnet (See) nach Lundberg Bukta. Hier dann auf der 858 nach Sorkjos und über die E6 und E8 über Nordkjosbotn zurück nach Tromsö.
Strecke: ca. 205km.
Landkarten: Turkart 1:50‘000, Tromsö fastland - Stuoranjárga und Lyngenhalvoya.

Beste Jahreszeit für Rundfahrt: Ganzjährig.
Besonderes: Die Strassen sind meist vereist, jedoch maschinell aufgeraut. Mit Spikes kann man problemlos bis zu 70km/h fahren. Im Allgemeinen sind auch die kleineren Verkehrswege sehr gut gepflegt.















Donnerstag, 21. März 2013

Nordnorwegen: Faszination Abendlicht

Die karge, arktische Landschaft um Tromsö begeisterte uns bereits am ersten Tag. Leicht erodierte Hügel und schroffe Berge bis 1'600 M.ü.M. mit einem Saum aus Birken ragen direkt vom Meer in die Höhe und tief eingeschnittene Fjorde zwangen uns immer wieder zu grossen Umwegen. Unsere Ausflüge führten uns auf vereisten und engen Strassen den Fjorden entlang. Das erste Ziel für ein wunderschönes 1.5 Stunden lang dauerndes Abendrot war Jovik am Ulsfjorden. Vom kleinen, verlassenen Ort aus, hat man einen wunderbaren Blick in die Lyngen Alpen. Das lange, warme Licht ist ein absoluter Traum für jeden Naturfotografen!

Auch ein schöner Platz für Sonnenuntergänge ist der vereiste, idyllisch gelegene Strand von Breivikeidet, wo die Fähre nach Svensby übersetzt. Der Blick von dort in die Lyngen Alpen ist umwerfend und so genossen wir dieses Sonnenuntergangsspektakel, bis uns fast die Hände an den Kameras festfroren. Die Spiegelungen auf der Eisfläche bot uns tolle Motive.

Das beeidnruckende an diesen Abendstimmungen, welche im Februar bereits um 15:00 Uhr beginnen, ist dieses besondere Licht, wie wir es in der Schweiz nicht kennen. Selbst nach dem Sonnenuntergang bleibt es noch ewig lange hell und der Himmel nimmt prächtige, kalte Farben an.

Leider änderte sich das Wetter nach dem zweiten Tag und die Sonne zeigte sich ab dann nur noch spärlich.

TOURDATEN (Anfahrt mit Auto)
Tour 1: Von Tromsö südlich auf der E8 Richtung Sorboten, bei Laksvatn in Richtung Lavoll an den Sörfjorden und über Holmen entlang der prächtigen Küste zum Strassenende der 293 in Jövik (Fornes). Strecke hin und zurück ca. 210km.
Tour 2: Von Tromsö südlich auf der E8 Richtung Fagernes, dann durch das Gabrielfjellet auf der 91 in Richtung Breivikeidet. Ein Ausflug durch das Nakkedalen in Richtung Sommarbukta und Reiervik am Sörfjorden ist auch empfehlenswert. Strecke hin und zurück ca. 70km.
Landkarten: Turkart 1:50‘000, Tromsö fastland - Stuoranjárga und Lyngenhalvoya.

Beste Jahreszeit für Abendlicht: Oktober-November / Februar-März.
Besonderes: Die Strassen sind meist vereist, jedoch maschinell aufgeraut. Mit Spikes kann man problemlos bis zu 70km/h fahren. Im Allgemeinen sind die Verkehrswege sehr gut gepflegt. Abends können die Temperaturen bis -12 Grad sinken.
















Freitag, 8. März 2013

Nordnorwegen: Magisches Nordlicht

In der 2. Hälfte des Februars ging einer unserer grossen Träume in Erfüllung. Individuell reisten wir zusammen mit Sandras Eltern nach Nordnorwegen um in Tromsö das Nordlicht zu beobachten. Glücklicherweise durften wir bei guten Freunden logieren, denn der Norden ist wirklich unglaublich teuer (doppelte Preise der Schweiz).

In diesem ersten Tagebucheintrag widmen wir uns voll und ganz dem Nord- oder Polarlicht, welches wir an zwei Nächten am Himmel haben tanzen sehen. Danach erwartete uns leider ein Wetterumschlag und es begann zu regnen und zu stürmen.

Es hat wirklich etwas, dass Nordlicht Glücksgefühle hervorruft. Wenn wir den grünen, schnell bewegenden Vorhang am Himmelszelt beobachten konnten, verhielten wir uns wie kleine Kinder, begannen zu blödeln und zu lachen. So vergassen wir auch die Kälte ganz und fühlten uns wie auf einem anderen Stern.

Die schönsten Fotoplätze mit der geringsten Lichtverschmutzung haben wir Euch zuunterst auf einer Satellitenkarte genau eingezeichnet. Von diesen, nicht allzu weit entfernt von Tromsö gelegenen, Standorten kann das magische Licht sehr gut beobachtet werden und auch der Vordergrund stimmt. Besonders empfehlenswart ist das Tal zwischen Henrikvik und Nordfjordboten auf der Insel Kvaloya. Hier fahren jedoch auch fast alle geführten Touren hin.


NORDLICHTDATEN (Fotografie)
Brennweiten: 14-24mm
Blenden: F2.8-4.0
Belichtungszeiten: 10-20 Sekunden
ISO Werte: 640-1600
Weissabgleich: automatisch (bei Nikon)
Stativ: unabdingbar
Filter: keine
Mondstadium: zwischen Halb- und Vollmond wird die Landschaft im Vordergrund schön ausgeleuchtet.
Geeignete Standorte: Halbinsel Kvaloya, Gabrielfjellet, Ballsfjorden, Ytre Fiskelausvatnet (siehe Standortkarte)
Landkarten: Turkart 1:50‘000, Kvaloya, Tromsö fastland - Stuoranjárga
Beste Beobachtungszeit: November bis März, Abends zwischen 17:00-01:00 Uhr in ost-westlicher Ausrichtung.
Besonderes: Dank dem Golfstrom sinken die Temperaturen an den Fjorden um Tromsö selten unter -10° Celsius. Das Wetter wechselt jedoch sehr häufig und schnell.

Nützliche Seiten für die Planung:
- Nordlichtaktivität: http://www.virtualtromso.no/de/northern-lights/138-live-northern-lights-activity-and-forecast.html
- Wetterbericht: http://www.weather-forecast.com/locations/Tromso/forecasts/latest














Sonntag, 3. März 2013

Sonnenaufgang auf der Rigi

Bevor wir uns für eine Woche in den hohen Norden verabschiedeten (Tagebucheinträge aus Nordnorwegen folgen in Kürze), wollten wir zusammen mit unserem Fotofreund, Martin Mägli, einen Sonnenaufgang auf der Rigi erleben. Dies sollte möglich sein, da bereits sehr früh ein erster Kurs der Rigibahn auf die Staffelhöhe fährt. Bereits nach 04:00 Uhr Morgens starteten wir Zuhause in Richtung Zentralschweiz. Als wir nach kurzer Suche die Talstation dann doch noch fanden und endlich im erwünschten Zug sassen, begann der Himmel im Osten bereits königsblau zu schimmern. Wir waren wirklich sehr in Eile, denn oben angekommen, mussten wir zuerst noch einen geeigneten Fotoplatz finden. Der Schaffner liess uns ohne Bedenken ziehen, denn da alles so schnell ging, wollten wir das Ticket erst bei der Rückfahrt lösen. Vertrauen ist Ehrensache, das versteht sich!

Von Staffelhöhe bis zum Hauptgipfel waren noch rund 2km und 200 Höhenmeter zu bewältigen. Keuchend eilten wir den gut präparieren Winterwanderweg hoch, immer auf der Suche nach einem schönen Vordergrund. Kein Mensch war zu dieser frühen Zeit hier oben unterwegs. Kurz unterhalb des Gipfels begannen die wenigen Wölklein über uns rot zu glühen. Höchste Eisenbahn einen Fotoplatz zu finden. Hastig montierten wir unsere Schneeschuhe, querten die Geleise, stapften durch den hüfthohen Schnee und erreichten den unberührten Waldrand just zu diesem Zeitpunkt, als sich die Berner Alpen im Südwesten glutrot verfärbten. Nun folgte ein wahrhaftig erhabenes Lichtspektakel welches wir mit unseren Kameras festhalten konnten. Was für eine Freude! Kurz nach dem Gipfel des Pilatus erreichte die Sonne auch unseren hoch oben gelegenen Standort und das Glück war perfekt.

Etwas später, als bereits die erste Bahnkomposition den Gipfel erreichte, erkundeten wir noch andere idyllische, unberührte Plätzchen rund um den Rigi-Kulm. Dabei fanden wir tolle "Schneetrolle" prächtig glitzernde Tannen und tief verschneite Gegenlichtmotive. Der Nebel der vergangenen Tage hat die Rigi in ein Winterwunderland verwandelt. Schlussendlich stiegen wir gegen Mittag wieder über die Staffelöhe bis Kaltbad ab. Von hier gings mit der Bahn talwärts.

Herzlichen Dank, Martin, für die tolle Touridee und den unvergesslichen Morgen in der Zentralschweiz. Wir haben es enorm genossen!

TOURDATEN (Staffelhöhe-Rigi Kulm und zruück)
Aufstieg:  202m
Abstieg: 202m

Strecke: 4km
Reine Wanderzeit: 1,75h

Tiefster Punkt: 1'550 M.ü.M. (Station Staffelhöhe)
Höchster Punkt: 1'752 M.ü.M. (Rigi Kulm)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1151, Rigi

Beste Wanderzeit: Ende Dezember-Mitte März (Für Winterwanderung)
Besonderes: Wer auf der Rigi die Morgenstimmung erleben möchte, nimmt um 06:36 Uhr den ersten Kurs von Viznau auf die Staffelhöhe. Ab 09:00 Uhr bieten sich überall Möglichkeiten für eine Rast mit Verpflegung.