Samstag, 18. Februar 2012

Rehschönheiten am Arbeitsweg

Völlig unerwartet ist vergangene Woche auf Stefs Arbeitsweg ein lange gehegter Traum in Erfüllung gegangen. Schon immer wünschten wir uns, einmal Rehe aus einer nahen Distanz beobachten zu können. Wir haben diese Tiere so lieb und sind beeindruckt von ihrer Eleganz. Nahe des Gwattlischemoos, sozusagen auf der Gemeindegrenze von Spiez und Thun, waren am frühen Abend gleich acht dieser eleganten, scheuen Art zu bewundern. Ganz besonders schön präsentierte sich ein Rehpärchen aus nächster Nähe. Es blieb sogar genügend Zeit um nach Hause zu eilen, die Fotoausrüstung zu packen und wieder zum Feldweg zurück zu fahren. Die zwei Tiere liessen sich von der menschlichen Präsenz im knallgelben Auto überhaupt nicht beeindrucken und die Aufmerksamkeit musste teilweise mit lauten Zurufen erlangt werden. Aus zirka 50m Distanz gelangen so einige ansprechende Tierportaits, welche wir Euch natürlich nicht vorenthalten möchten. Kaum zu glauben, so etwas im dicht besidelten Gebiet zu beobachten, wo sich in bloss wenigen Metern Entfernung der Feierabendverkehr über die Strasse quält und Jogger oder Fussgänger vorbei eilen, ohne die schönen Wildtiere zu entdecken!

TOURDATEN
Keine. Anfahrt zum Gwattlischemoos mit dem Auto.





Donnerstag, 16. Februar 2012

Glühendes Spektakel am Gantrisch

Noch einmal wollten wir am vergangenen Wochenende Väterchen Winter dokumentieren und suchten deshalb einen Ort, wo sich der Winterwald noch im dekorativen, glitzernden Kleid präsentierte. Fündig wurden wir dank Webcam auf dem Gurnigel. Bereits kurz nach 13:00 Uhr erreichten wir die Passhöhe. Viel zu früh, wie sich später herausstellte! Zuerst erkundeten wir den Selibühl (1'750m) ausgiebig, doch schon bald merkten wir, dass es gar nicht viele Möglichkeiten für tolle Abendstimmungsfotos gab. So setzten wir uns zuerst vor einer Hütte an die Sonne, bis unsere Glieder trotzdem langsam steif wurden. Bei beissendem Biswind und -17° Celsius umrundeten wir den Hügel einige Male und schlugen uns so die Zeit tot. Doch dann wurde das Licht langsam wärmer. Der Wald begann golden zu leuchten und schon bald war der Höhepunkt der Stimmung erreicht. Die höchsten Gipfel des Gantrischmassivs, die "Nebelwelle" und die Tannen im Vordergrund verfärbten sich rosarot. Von so etwas haben wir schon lange geträumt. Blutrot senkte sich die Sonne hinter den Horizont. Trotz der unbeschreiblichen Kälte harrten wir bis zur blauen Stunde aus, bevor wir völlig dorchfroren ins Auto stiegen und in finsterer Nacht zurück nach Thun kurvten. Beinahe sieben Stunden haben wir da oben ausgeharrt: das heisse Bad danach war hochverdient!

TOURDATEN (für Schneeschuhwanderung)
Aufstieg:  141m
Abstieg: 141m
Strecke: 2.5km
Reine Wanderzeit:  0.75h
Tiefster Punkt: 1'609 M.ü.M. (Parkplatz Stierehütte)
Höchster Punkt: 1'750 M.ü.M. (Selibüel)
Schwierigkeit: T1
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1206, Guggisberg

Beste Wanderzeit: Dezember-März (Für Winterwanderung)
Besonderes: Der Schneeschuhpfad kann auch in Richtung Schüpfeflueh verlängert werden. Der Wald bietet viele interessante Fotomotive.












Samstag, 11. Februar 2012

Jaunpass: Die grosse Eiszeit

Nach den Abenteuern auf dem Niederhorn gönnten wir uns eine Nacht im warmen Bett Zuhause, bevor wir uns mit guten Freunden ins Sunnehüsli am Jaunpass aufmachten. Das kälteste Wochenende des Winters war angekündigt. Auf dem Pass schnallten wir unsere Schneeschuhe und Rucksäcke und machten uns auf, in eine Eiszeit, wie wir sie noch nie erlebt hatten. Erbarmungslos peitschte uns der Wind die Schneekristalle um die Ohren und liess die Nebelschwaden in rasantem Tempo über den Pass ziehen. Die Gastlosen waren nur verschwommen auszumachen. Frostbeulen an den Wangen drohten. Auch beim nachmittäglichen "Spaziergang" zum Kleinbäder setzte die starke Bise bei -19° Celsius unseren Gesichtern arg zu. Es war beinahe nicht mehr möglich zu fotografieren. In der Nacht sank die Quecksilbersäule dann sogar auf -22°, dafür liess jedoch der Wind nach, sodass wir die Bergwelt am Sonntag bei absolut klarer Sicht geniessen konnten. Noch einmal machten wir uns in Richtung Kleinbäder auf und begutachteten die eindrücklichen Resultate des starken Windes in Form von prächtigen Verwehungen. Ein unvergessliches Erlebnis in unserem geliebten Sunnehüsli und ein Wunder, dass unsere Kameras nicht den Dienst versagten!

TOURDATEN (für Schneeschuhwanderung)
Aufstieg:  240m
Abstieg: 240m
Strecke: 7km
Reine Wanderzeit:  2.0h
Tiefster Punkt: 1'504 M.ü.M. (Jaunpass)
Höchster Punkt: 1'744 M.ü.M. (oberhalb Chline Bäder)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1226, Boltigen

Beste Wanderzeit: Dezember-März (Für Winterwanderung)
Besonderes: Bei guten Schneeverhältnissen und geringer Lawinengefahr kann der Weg noch auf's Bäderhorn verlängert werden.










Sonntag, 5. Februar 2012

Sibirische Verhältnisse am Niederhorn

Was für ein paradiesisches Wetter für uns Naturfotografen! Während sich die Meteorologen darüber streiten, wo's denn nun in der Schweiz am kältesten war, nutzten wir die Gunst der Stunde um Väterchen Frost eingehende Besuche abzustatten. Am Freitagnachmittag nahmen wir dazu frei und fuhren für die Abendstimmung auf's Niederhorn. Doch leider war uns der Wettergott nicht gnädig und liess die Obergrenze des Hochnebels ansteigen. Fiese 150 Meter über dem Niederhorn hätten perfekte Verhältnisse geherrscht. Nun, nichts desto trotz liessen wir uns die Laune nicht verderben, packten uns gut ein und starteten im Berghaus bei -20° Celsius und höllischer Bise. Schon nach wenigen Metern im Gegenwind bildeten sich an unseren Wangen weisse Frostbeulen. Doch wir hielten Stand und dokumentierten was wir von den tief eingeschneiten Bäumen erkennen konnten. Wer in den Bildern gut sucht, findet sogar eine Gämse. Später trafen wir noch wie abgemacht unseren lieben Freund Fritz Bieri, stiegen in sein Flöschhüttchen ab und genossen im warmen Stüblein ein wirklich verdientes Fondue. Dann ging's unter funkelndem Sternenhimmel weiter zur Mittelstation Vorsass und per Gondel hinunter nach Beatenberg. Was für ein Start in die sibirischen Tage...!

TOURDATEN (für Winterwanderweg)
Aufstieg: 239m
Abstieg: 482m
Strecke: 7.5km
Reine Wanderzeit: 2.5 h
Tiefster Punkt: 1'581 M.ü.M. (Zwischenstation Vorsass)
Höchster Punkt: 2'063 M.ü.M. (Burgfeldstand)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1208, Beatenberg

Beste Wanderzeit: Dezember-März (Für Winterwanderung)
Besonderes: Aufgrund der stets sehr starken Winde auf dem Güggisgrat ist es äusserst wichtig, sich gegen die beissende Kälte gut zu schützen. Am Freitag- und Samstagabend findet am Niederhorn jeweils ein Nachtschlitteln statt. Eine fröhliche Abfahrt lockt!











Donnerstag, 2. Februar 2012

Die Eisfälle des Kientals

Und wieder einmal hielten wir es zuhause nicht mehr aus. Wir waren ganz gespannt, wie's wohl momentan im Kiental aussehen würde. Im Dorf selbst fanden wir noch nicht viel Schnee vor und so beschlossen wir, auf dem Schneeschuhpfad in Richtung Griesalp zu marschieren. So starteten wir auf dem Parkplatz "Bode" und genossen die absolute Einsamkeit der ausgedehnten Wälder und unberührten Hänge. Erst im Gebiet des Tschingelsees nahm die Schneedecke deutlich zu, während schwere, graue Wolken dem über die umliegenden Berge hinunter hingen. Den Höhepunkt des Ausfluges erlebten wir dann jedoch an den hohen, überhängenden Felswänden Eingangs der Griesschlucht, auf der linken Talseite. Hier hat Väterchen Eisbart alles gegeben und entführte uns in die Welt der Eisfälle. Welch' filigrane, türkisblaue Formationen wir da fanden! Einige erinnerten uns an regelrechte Orgeln. Dann noch ein Abstecher zum Pochtenfall und schon rief der Rückweg über das Strässchen.

TOURDATEN (für Winterwanderweg)
Aufstieg: 316m
Abstieg: 316m
Strecke: 12km
Reine Wanderzeit: 4.0h
Tiefster Punkt: 934 M.ü.M. (Parkplatz Bode)
Höchster Punkt: 1'250 M.ü.M. (Pochtenfall)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karten: 1:25‘000, Blatt 1228, Lauterbrunnen und 1248, Mürren

Beste Wanderzeit: Dezember-März (Für Winterwanderung)
Besonderes: Der gut ausgeschilderte Schneeschuhpfad ist sehr abwechslungsreich angelegt (über ca. 12km). Bei bewölktem Himmel sind die Eisfälle am besten zu dokumentieren.