Bereits seit einiger Zeit haben wir auf das im Kanton Uri gelegene Maderanertal "geschielt", da wir im Internet aus diesem wilden, eher unbekannten Bergtal sehr schöne Fotos von Frauenschuhen gefunden hatten.
So nutzten wir Anfang Juni das schöne Wetter um in Richtung Uri loszufahren. Bereits am Morgen früh waren wir unterwegs und kamen in "Tal "an, wo wir erstmal die kleine Luftseilbahn auf die Golzeren (1'395m) bestiegen. Hier oben empfingen uns die Wiesen voller bunter Blumen. Bevor wir den klaren Golzerensee erkundeten, gönnten wir uns in einem einladenden Restaurant in Seewen noch einen kleinen Kaffeestopp. Dann stiegen wir zuerst in Richtung Windgällenhütte auf, umrundeten dann jedoch den See und stiegen wieder zu ihm ab. Dann ging's durch die Felswände hinunter bis auf den Talboden (1'154m). Nun wählten wir den Talweg in Richtung Blindensee (1'374m). Hinter dieser letzten Hütte vermuteten wir die wilden Frauenschuhvorkommen und wurden auf den lichten Gletscherschutthügeln des Riedbödmer wahrhaftig nicht enttäuscht. Die kleinen Hochgebirgsfrauenschuhe waren jedoch gerade erst am Aufblühen, aber wir staunten, wie viele doppelte Exemplare sich hier fanden. Beim längeren Hinsehen fanden wir plötzlich überall Einzelpflanzen und stattliche Gruppen. Wow, was für eine prächtige Umgebung für die Blumen in dieser wilden, unberührten Bergwelt. Weiter Taleinwärts fiel der Blick auf das Massiv des Chalchschjien, während der Chärstelenbach unseren Fotos einen hübschen Hintergrund schenkte.
Erst nach einigen Stunden der Frauenschuhdokumentation machen wir uns glücklich wieder auf den Rückweg, welchen wir diesmal an der rechten Talseite wählten. Vom Mässplänggli (1'429m) aus bestaunten wir all die tosenden, teils mehrstufigen Wasserfälle des Maderanertals. Ganz besonders fiel uns der sechsstufige Lammerbachfall und der tosende Stäuber auf. Der wundervolle Weg voller Überraschungen führte uns dann zum Berghotel Balmenegg (1'349m), wo wir eine weitere Rast einlegten. Da kam unter den schattenspendenden Bäumen so richtig Ferienstimmung auf.
Schlussendlich nahmen wir noch den Weg zurück nach Tal in Angriff, wo wir als Krönung am rechten Ufer des tosenden Baches sogar noch einige wilde Feuerlilien fanden.
Mit all den tollen Erlebnissen machten wir uns dann am Abend wieder auf den Heimweg und wählten dabei die Route über Furka und Grimsel. Das Maderanertal lässt uns bestimmt nicht mehr so schnell los und wir werden wiederkommen. Es gibt in diesem urwüschsigen Bergtal noch manches Juwel zu entdecken!
TOURDATEN
Aufstieg: 490m
Abstieg: 854m
Strecke: 20km
Reine Wanderzeit: 5,5h
Tiefster Punkt: 832m M.ü.M. (Parkplatz Tal)
Höchster Punkt: 1'586 M.ü.M. (Würzen über dem Golzernesee)
Schwierigkeit: T3
Swisstopo Karte: 1:25:000, Blatt 1192, Schächental und Blatt 1212, Amsteg
Beste Wanderzeit: Juni
Unser Tourdatum: 08.06.2014
Besonderes: Im ganzen Tal finden sich kleine Selbstbedienungsverkaufsstände für Kristalle und handgemachte Souveniers und beim Blindensee sogar eine Sirupstation. Die Talbewohner glänzen mit viel Ideenreichtum und einladenden Gaststätten.
Wundervoll und eindrücklich eure Bilder!
AntwortenLöschenGanz toll!
glg
Bin wieder einmal auf Eurem Blog unterwegs.
AntwortenLöschenKann mich Nathalie nur anschliessen, sehr schöne Fotos.