Wenn die Tage langsam länger werden und es draussen grüner wird, gibt es für uns kein Halten mehr. Es rufen die ersten Frühblüher im Wallis und am Genfersee. Wie jedes Jahr ist es für uns ein kleines Fest, wenn wir die ersten Blümchen besuchen dürfen. Da können wir uns vollends vergessen und sind begeistert von der Kraft der kleinen Pflanzen, wenn sie ihre zarten Köpfchen durch die Erde oder das dichte Laub strecken.
In diesem Jahr standen als erstes die Märzenglöggli (Märzenbecher) in der Spissi bei Wimmis auf dem Programm. Schon lange möchten wir diese Blümchen mal vor einem glühenden Sonnenuntergang ablichten. Zusammen mit Stefs Eltern erlebten wir einen zwar sehr dunstigen, jedoch irgendwie besonderen Abend mit melancholischem Drosselgesang im Blumenfeld. Die Sonnenkugel verabschiedete sich glutrot hinter den Bergen des Simmentals.
Kurze Zeit später stand wieder unsere Orchideenwiese in der Chablais (Waadt) auf dem Programm. Ganz verwundert stellten wir fest, dass schon ganz viele von den Spinnen-Ragwurzen aufgeblüht waren. Was für eine grosse Freude. Da krochen wir wieder achtsam auf dem Boden herum um ja keine Pflanze zu beschädigen. Ganz besonders schön blühten hier auch die Goldschlüsseli und die Drummelschlegeli.
Weiter ging die Fahrt dann, wie im letzten Jahr, in Richtung Genf und Frankreich. Nur wenige Kilometer von der Grenze entfernt liegt unser Objekt der Begierde: der Jurahügelzug des Vuache. In diesem interessanten Urwald blühen um diese Jahreszeit gleichzeitig eine Vielzahl von wilden Frühlingsblümchen. Am elegantesten sind jedoch die Hundszahnlilien, welche uns auch dieses Jahr von neuem verzauberten. Daneben noch Blausterne, Gänsblümchen, Leberblümchen, Aprilglocken und Märzenglöcklein. Was will das Herzen mehr. Glücklicherweise hatten wir einen superschönen Tag erwischt und die Lilien waren gerade frisch aufgeblüht. Das entschädigte uns für die sehr lange Anfahrt.
Nun wollen wir mal sehen, was Ostern bringt. Da werden wir uns wohl wieder auf Blümchenpirsch begeben...
TOURDATEN (Vuache Rundweg)
Aufstieg: 477m
Abstieg: 477m
Strecke: ca. 8km
Reine Wanderzeit: 3,0h
Tiefster Punkt: 480 M.ü.M. (Chevrier)
Höchster Punkt: 957 M.ü.M. (Kapelle Ste. Victoire)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: keine
Beste Wanderzeit: Ende März / Anfang April
Unser Tourdatum: 23.03.14
Besonderes: Von Chevrier führt der Weg steil bis zum höchsten Punkt mit toller Aussicht auf den Kanton Genf. Von da über den Bergrücken südwärts. Dann Abstieg nach Raclaz oder Olliet. Achtung: der Vuache liegt direkt in der Anflugschneise des Genfer Flughafens = Fluglärm!
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