Ja, das Monument Valley. Hin und her gerissen, waren wir bei diesem Park. Man sagte uns, alles laufe dort nur auf Indianerabzocke heraus, die Angestellten seien unfreundlich und die Touristenmassen gewaltig. Einmal mehr war es wichtig, uns selbst einen Überblick zu verschaffen und wir hatten nicht das Gefühl, abgezockt zu werden und aufgrund der stürmischen Zeiten, welche wir dort erlebten, waren auch die Touristenströme absolut überschaubar. Am weltweit bekannten Aussichtspunkt standen wir sogar beinahe alleine in der schönsten Abendstimmung. Zudem ist das Verhalten der Menschen wohl so, wie man in den Wald ruft: wir erlebten durchwegs sehr positive Kontakte.
Die Sonne stand bereits tief über der westlichen Hochebene und hübsche Wolken verzierten den Himmel, als wir gegen Abend ankamen. Ganz weit hinten am Horizont, war sogar noch ein kleiner Regenbogen auszumachen. Wir suchten uns ein Plätzchen, ohne die berühmten, selfieprädestinierten "Vordergrundfelsen" und werden etwas weiter, linkerhand fündig. Hier stellten wir nun unsere Stative so auf, dass die Piste unterhalb etwas verdeckt wurde und genossen eine grandiose Abendstimmung. Im Westen wurden die Wolken jedoch immer dichter und deutlich sichtbare Gewiterregenschauer gingen, begleitet von einigen Blitzen, nieder. Wohl weil die Temperaturen schon recht kühl geworden waren, genossen wir den Abend praktisch alleine.
In der Dämmerung fuhren wir etwas später wieder zurück zu unserem Hotel in Kayenta. Die Wetterlage mit den Gewitterzellen war absolut eindrücklich.
Als wir am Tag danach Navajo Tribal Park ankamen, blies uns ein stürmischer Wind entgegen. Die ganze Luft schien geradezu erfüllt von rotem Sand. Es herrschte eine eindrückliche Stimmung und wir beschlossen, den Parkloop mit dem Auto zu fahren. Unterwegs hielten wir immer wieder an, bewunderten die markanten Felsformationen, lauschten dem Rauschen des Windes und versuchten, die stürmische Stimmung mit unseren Kameras festzuhalten, ohne die Geräte zu stark dem feinen Wüstensand auszusetzen. Gar kein einfaches Unterfangen, im wilden Westen. Die typische Landschaft des Monument Valleys hat wirklich alle möglichen Überraschungen zu bieten. Im Verlaufe des Tages wurde der stürmische Wind zusehends stärker und die Stimmung damit immer geheimnisvoller. Immer wieder stellten wir aus und bestaunen, wie die Böen in hoher Geschwindigkeit über die Ebenen brausten und dabei den Sand meterhoch aufwirbelten. Die ganze Landschaft wurde dabei jeweils in einen roten Vorhang gehüllt. Alles schien zu verschwimmen.
Wir liessen es uns nicht nehmen, diese eindrückliche Stimmung mit unseren Kameras festzuhalten, im Bewusstsein, dass diese dann am Abend eine ganz gründliche Reinigung benötigten.
Auch am zweiten Abend zeigte sich uns das Monument Valley von seiner allerschönsten Seite. Noch einmal suchten wir unser gestriges Plätzchen auf und warteten im stürmischen Wind auf das glühende Spektakel. Zu unserem Glück hatten die Wolken im Westen auch diesmal wieder eine kleine Himmelsspalte offen gelassen, durch welche die untergehende Sonne ein einzigartiges Licht auf die felsigen Monumente zauberte. Der Himmel voller aufgewirbeltem Sand, tat wohl das Seine dazu. Und die Selfietouristen scheuten wohl dieses Wüstenfeeling...
Über's Ganze gesehen, ein wirklich sehr schöner Park, typisch USA halt, aber mit der eigenen, positiven Einstellung durchaus toll zu erleben. Nur schade, dass man darin nicht viele Wandermöglichkeiten hat (ausser dem Wildcat Trail, Beschrieb unten), oder man schliesst sich einer geführten Tour an.
Aufstieg: ca. 150m
Abstieg: ca. 150m
Strecke: 5.3 km
Reine Wanderzeit: 2.0 h
Start- und Endpunkt: Monument Valley Visitor Center
Tiefster Punkt: keine Angaben
Höchster Punkt: keine Angaben
Schwierigkeit: T1
National Geographic Karte: keine
Beste Wanderzeit: Juni-Oktober
Unser Tourdatum: -
Besonderes: Achtung, der Weg führt oftmals durch Sand, was das Vorwärtskommen etwas erschwert. Im Navajo Tribal Park dürfen sonst auf eigene Faust keine anderen Wanderungen unternommen werden!
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