Montag, 22. Januar 2018

USA Südwest 4: Die Schönheit der Vermilion Cliffs

Nach den Abenteuern in den Coyote Buttes hatten wir genügend Zeit um uns den Vermilien Cliffs und dem Grand Staircaise Escalante National Monument zu widmen. Dieses riesige Gebiet birgt ungalubliche Naturschönheiten und teils bizarre Felsformationen in allen Farben. Unser Ausgangspunkt dafür war die Ortschaft Page, auf Boden des BUndesstaates Arizona. Die meisten Naturschönheiten besuchten wir jedoch auf der anderen Seite des Glen Dams, in Utah. Nachfolgend eine Zusammenfassung unserer schönsten Ausflüge.

Im genialen Buch, Photographing the Southwest, Southern Utah, von Laurent Martrès, welches wir zum Glück schon ganz am Anfang der Reise gekauft hatten, fanden wir immer wieder etwas unbekanntere Naturschönheiten. So besuchten wir beispielsweise die Lower Hackberry Narrows, an der Cottonwood Road. Es handelt sich dabei um einen kleinen Canyon, welchen man mit zahlreichen, einfachen Bachquerungen "bewandern" kann. Hier fanden wir prächtige, rote Felswände, dekoriert von herbstlich leuchtenden Cottonwood Trees.

Ebenfalls auf unserer Wunschliste, stand der markante Toadstool Hoodoo, oder wie wir ihn mit seinem Hut gerne nennen: "Lucky Luke". An diesem Abend zeichneten sich dünne Schleierwolken auf den Himmel. Als wir im Gebiet ankamen, stand die Sonne bereits tief über dem Horizont. Natürlich fiel uns sofort die filigrane Gestalt des Toadstool Hoodoos (Giftpilz) auf, aber es fanden sich hier auch noch zahlreiche andere, nicht weniger interessante, steinerne "Pilzchen". Wir sahen uns ein Wenig um, bevor wir uns dann zum Sonnenuntergang vor der Hauptsehenswürdigkeit niederliessen. Dabei hatten wir einmal mehr Glück, denn die Sonne rutschte dem westlich gelegenen Hügel zu dieser Jahreszeit regelrecht den Buckel hinunter, sodass der Hoodoo scheinbar ewig lange am immer glühender werdenden Sonnenlicht lag. Wir können uns kaum vorstellen, wie viel Zeit die Entstehung eines solchen Gebildes benötigt und dass sich dieser schwere Felsbrocken da oben überhaupt noch halten kann. Ein weiteres Wunder der Natur, im Südwesten der USA.

Eine weitere Location fanden wir eigentlich nur dank den Satellitenbildern von Google Maps. Schon Zuhause bewunderten wir die prächtigen, deutlich zeichnenden Farben der hügeligen Landschaft im Paria Valley. Nach den Ansichten von oben, waren wir also gespannt auf die Realität. Der Himmel war an diesem Tag bewölkt, was uns für dieses Motiv gar nicht schlecht erschien. Schon bald entdeckten wir die ersten Streifen am Horizont und kamen ins Staunen. Wie ein Regenbogen ziehen sie sich quer durch die ganze, weite Landschaft, während von oben zwischendurch rötliches Gestein über die Zeichnungen hinunter gerieselt ist. Am Pistenrand und auf einer kleinen Wanderung suchten wir bei den knorrigen Büschchen schöne Herbstmotive für den Vordergrund und wurden wahrhaftig nicht enttäuscht. Manchmal kamen wir uns vor, als befänden wir uns auf einem anderen Planeten.

Am letzten Morgen in den Vermilion Cliffs, waren wir schon sehr früh unterwegs. Ein paar Tropfen Regen fielen vom bewölkten Himmel und wir waren wiederum mutterseelenalleine unterwegs. Die Wanderung zu den weissen Wahweap Hoodoos dauert einige Stunden (Wanderbeschrieb unten). Zirka 14km (retour) sind in einem breiten, trockenen Flusslauf zurückzulegen, dann steht man vor den prächtigen, durch Erosion entstandenen Gebilden. Ehrfürchtig bewunderten wir die blütenweissen Formationen mit ihren aufgesetzten Hütchen und setzten uns nieder. Ringsum fanden wir unzählige andere, filigrane, verschiedenfarbige Hoodoos. Gegen Mittag zeigte sich die Sonne immer häufiger und die restlichen Wolken lösten sich langsam auf. Erst auf dem Rückweg begegneten wir ersten anderen Wanderern. Es herrschte eine wohltuende Stille im trockenen Flusstal.

Gespannt nahmen wir danach den Weg in Richtung Monument Valley für das letzte Drittel unserer Reise in Angriff.

TOURDATEN
Aufstieg: 50m
Abstieg: 50m
Strecke: 14.0 km
Reine Wanderzeit: 3.5 h
Start- und Endpunkt: Parkplatz hinter der Fischzucht von Big Water

Tiefster Punkt: keine Angaben
Höchster Punkt: keine Angaben
Schwierigkeit: T2
National Geographic Karte: 1:75'000, Blatt 859, Paria Canyon, Kanab
Beste Wanderzeit: Juni-Oktober
Unser Tourdatum: 19.10.17
Besonderes: Der nördliche Zugang zu den Wawheap Hoodoswurde vor einiger Zeit gesperrt und sollte nicht mehr befahren werden. Unterwegs befindet sich keine Verpflegungsmöglichkeit. Also genügend Essen und Trinken mitnehmen. Die weissen Hoodoos sind in den Sommermonaten bis ca. 11:00 Uhr von der Sonne beschienen. Bei uns waren die Schatten schon zu gross.
















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