Sonntag, 16. Dezember 2012

Gletscherwelten Morteratsch und Diavolezza

Bereits im Vorfeld unserer Planungen, haben wir uns auf den Besuch des wilden Gletschertals von Morteratsch gefreut. Hier kann man Gletschergeschichte hautnah erleben. Doch der frühe Wintereinbruch, Mitte Oktober, hatte uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der interessante, farbenfrohe Boden des Gletschervorfeldes lag tief begraben unter einer ca. 25cm hohen Neuschneedecke. So beschlossen wir, uns im Hotel Morteratsch, unmittelbar am Eingang des Tals, einzuquartieren und einige Föhntage abzuwarten. Auf unseren zahlreichen Spaziergängen zum Gletscher begannen wir jedoch auch an dieser Lärchengold-Glitzerschnee-Stimmung Gefallen zu finden. Es gibt eigentlich in der Natur keine unpassenden Kombinationen. Abends und morgens staunten wir jeweils, wie lange das tiefe Tal am Schatten lag. Nur die höchsten Bergzinnen behielten das Sonnenlicht lange. Mit dem Meer von goldenen Lärchen und dem Gletscherbach ergaben sich prächtige Stimmungsbilder. Auch der Wasserfall, Eingangs des Tals, hatte es uns angetan.

Danach beschlossen wir, auf die Diavolezza (2'978m) zu fahren und dort im gemütlichen Berghaus zu übernachten. Eine super Idee. Die Stimmungen und die Aussicht im stürmischen Föhnwind waren grandios. Über 120 verschiedene Gipfel konnten wir bloss an der Horizontlinie zählen, während uns der Wind um die Ohren pfiff. Aber auch die Nachtstimmung mit untergehendem Mond und Milchstrasse sowie das Morgenglühen waren grandios. Was für eine erhabene Bergwelt.

Und übrigens: im riesigen Berghaus übernachteten wir nur zu acht und genossen ein üppiges Nachtessen und ein tolles Morgenbuffet für nur gerade Fr. 103.00 pro Person (www.diavolezza.ch).


TOURDATEN (Station Morteratsch zur Gletscherzunge)
Aufstieg: 204m
Abstieg: 204m
Strecke: 9.0km
Reine Wanderzeit: 2.0h
Start- und Endpunkt: RhB Station Morteratsch
Tiefster Punkt: 1'896 M.ü.M. (RhB Station Morteratsch)
Höchster Punkt: 2'100 M.ü.M. (Gletscherzunge Stand 2012)
Schwierigkeit: T1
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1277, Piz Bernina
Beste Wanderzeit: Juni-Oktober
Besonderes: Die Anfahrt kann bequem mit der RhB (Berninastrecke) in Angriff genommen werden. Auf dem Lehrpfad ist der Rückgang des Morteratschgletschers seit Ende des 19Jh. eindrücklich dokumentiert.















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