Sonntag, 29. April 2012

Sardinien: Die Wunder der Cala Goloritze

Da sind wir wieder! In den kommenden Tagebucheinträgen möchten wir Euch einige der schönsten Wandererlebnisse unserer zweiwöchigen Sardinienreise präsentieren. Wir haben die Südost- und die Südwestküste besucht und uns dabei ganz den unberührten Landschaften und der Blüte der einheimischen Orchideen gewidmet. Gerne rüsten wir Euch hier mit Tourendaten aus, damit Ihr eventuell selbst an diese prächtigen Plätzchen gelangen könnt.

Unsere erste Tour führte uns an die Bucht "Cala Goloritze", gelegen im südlichen Bereich des Golfo di Orosei. Nachdem wir via Baunei zur Kapelle San Pietro gelangt sind, stellten wir unseren Wagen beim dortigen, im traditionellen Stil erbauten Gasthaus (Bar su Porteddu) ab. Zuerst führte der gut erkennbare Weg (das ist in Sardinien alles andere als selbstverständlich) durch niederes Gebüsch auf den Grat, von hier gings dann durch beeindruckenden Steineichenwald hinunter in die Schlucht welche direkt zur Cala Goloritze führt. Überall säumten frisch aufgeblühte, wilde Zyklamen den Wegesrand. Glücklicherweise waren die Temperaturen bei ca. +14°C anganehm kühl und schon bald bestaunten wir die kleine Bucht mit ihrem leuchtenden, türkisblauen Wasser. Imposant ragt hier eine mächtige Felsnadel in den Himmel, an welcher sich einige Kletterer tummelten. Aber auch der elegante Felsbogen hat es uns angetan. Die Farbe des Wassers ist wahrhaftig unglaublich und hat ihren Ursprung in den weissen Kalkkieseln, welche hier zu finden sind. Nordwärts schweift der Blick direkt in den Halbbogen des von hohen Klippen dominierten Golfo di Orosei. Noch nie im Leben haben wir eine derart schöne Bucht gesehen wie diese und trotz dem kühlen Wind reichte es in völliger Einsamkeit sogar noch für ein kurzes Bad im Meer.

TOURDATEN
Aufstieg: 620m
Abstieg: 620m
Strecke: 8km
Reine Wanderzeit: 4.5 h
Tiefster Punkt: 0 M.ü.M. (Cala Goloritze)
Höchster Punkt: 620 M.ü.M. (Br. Cu 'e Pisu)
Schwierigkeit: T2
Carta touristica della Sardegna 1:60‘000, Blatt 10, Il golfo di Orosei

Beste Wanderzeit: April-Mai
Besonderes: Nach dem schweisstreibenden Aufstieg kann man sich in der Bar su Porteddu unter schattenspendenden Bäumen ein kühles Getränk gönnen. Achtung: im Sommer wird die Bucht von zahlreichen Touristen mit Booten besucht.










Donnerstag, 12. April 2012

Quer durch das frühlingshafte Tessin

Über Ostern haben wir uns einmal in die Sonnenstube der Schweiz, das Tessin, gewagt. Sonne haben wir zwar nicht viel vorgefunden, das hat uns jedoch nicht gestört, denn die vielen "Wassermotive" liessen sich bei bewölktem Himmel viel besser ablichten. Via Centovalli erreichten wir das Maggiatal und Locarno, wo wir mit unserem altehrwürdigen VW Joker im prächtig gelegenen Camp Delta verweilten. Dann erkundeten wir das Verzascatal mit seinen einzigartig schönen, geschliffenen Felsen und dem türkisblauen Wasser des Bergbachs. Am Abend verzauberte uns Ascona in der blauen Stunde. Hier durften wir ebenfalls Zeugen von einer beeindruckenden Osterprozession werden. Danach ging's in Richtung Lugano, Chiasso zur Schlucht der Breggia. Bei sehr kühlen Temperaturen fanden wir hier wirklich wilde, unberührte Natur vor. Schlussendlich gelangten wir von unserem Camp in Caslano nach Carona und wanderten von diesem urwüchsigen Tessinerdörfchen in Richtung San Salvatore, wo wir bei beissend kaltem, stürmischem Nordföhn die Aussicht auf Lugano und seine Umgebung genossen.
Über's Ganze gesehen waren die fünf Tage ein voller Erfolg, auch wenn wir zweitweise ganz schön gefroren haben. Das Tessin hat uns mit seinen schmucken Dörfchen und wilden Landschaften verzaubert. Erholung pur!

TOURDATEN
Keine. Wir haben die diversen Sehenswürdigkeiten direkt angefahren und diverse Wanderungen unternommen.
















Montag, 2. April 2012

Steile Blütenwanderung oberhalb von Ausserberg

Der Bergfrühling ist eröffnet! *freu* Auf der Suche nach den seltenen Bergküchenschellen haben wir uns am vergangenen Sonntag nach Ausserberg (Wallis) aufgemacht, obwohl wir uns nicht sicher waren, ob wir nicht doch zu früh unterwegs sind. Bei der Kirche (Pt. 1'008) startet der steil ansteigende Wanderweg in Richtung Niwärch, wo wir die alte Suone kreuzten. Dann mussten wir uns schwitzend durch den vom Winter arg mitgenommenen Föhrenwald kämpfen und in der Schlucht einen mächtigen Lawinenkegel überwinden. Erst danach konnten wir den, auf einer wahren Sonnenterrasse gelegenen, Weiler "Leiggern" (Pt. 1'578) geniessen. Hier, inmitten von hübschen Frühlingslichtblumen gönnten wir uns eine Rast mit Picknick. Dann ging's weiter in Richtung Trosibode (Pt. 1765). Auf dem Weg dahin begegneten wir zahlreichen, frisch aufgeblühten Bergküchenschellen. Mit dabei sogar ein ganz seltenes, rotes Exemplar. Was für eine Pracht, welche sich jedoch nur dem aufmerksamen Wanderer eröffnet. Hier mussten wir leider umkehren, auch wenn der Rundweg noch durch den Wald in Richtung Pt. 1781, Pt. 1753 und Raaft zurück nach Ausserberg führen würde. Zuviel Schnee lag noch zwischen den Bäumen. Begegnet sind wir in dieser frühen Jahreszeit keinem einzigen Menschen, bloss einem stattlichen Steinbock!

TOURDATEN (für Rundwanderung)
Aufstieg: 757m
Abstieg: 757m
Strecke: 11km
Reine Wanderzeit: 5.0 h
Tiefster Punkt: 1'008 M.ü.M. (Ausserberg)
Höchster Punkt: 1'765 M.ü.M. (Trosibode)
Schwierigkeit: T3
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1288, Raron

Beste Wanderzeit: April-Oktober
Besonderes: Wer noch nicht genug aufgestiegen ist, kann im Sommer der prächtig gelegenen Wiwannihütte (2'471 M.ü.M.) einen Besuch abstatten.