Montag, 28. August 2017

Gindelwald-First: Ein Biwakerlebnis der Superklasse

Schon seit einigen Jahren versuchen wir, im Gebiet First-Bachsee eine schöne Sommerabendstimmung mit den Berner Alpen festzuhalten und zu biwakieren. Doch bislang machten uns jedesmal die Quellwolken einen Strich durch die Rechnung und irgendwie waren wir vom Bachsee selbst, wegen dem markanten Staudamm, nicht so begeistert. Die Perspektive vom Ufer das Bachsees aus wurde zudem schon X-fach dokumentiert.

Diesmal waren wir mit unserem Fotofreund, Martin Mägli, unterwegs und hatten es auf einige markante Felszähne abgesehen, welche sich jedoch vor Ort als ziemlich ungünstig gelegen herausstellten. Dennoch liessen wir uns nicht entmutigen und suchten ein schön gelegenes Biwakplätzchen. Da mussten wir nicht lange suchen. Bald wurden wir am Ufer eines winzigen, namenlosen Moorseeleins fündig. An diesem Ort fühlten wir, dass es für uns passen würde. Doch leider begannen die Wolken an den Bergen schon wieder intensiv zu quellen. Noch einmal stiegen wir im letzten Sonnenlicht auf den Grat und blickten über Grindelwald hinaus in den Westen. Schlecht sähe es ja nicht aus, aber an eine Wolkenauflockerung war unserer Ansicht nach nicht mehr zu denken.

Doch in den Bergen kommt es, und das sollten wir mittlerweile eigentlich langsam wissen, immer anders als man denkt. Innerhalb von nur gerade 10 Minuten begannen sich die Wolken aufzulösen. Wie die Verrückten rannten wir hinunter zu "unserem" Seelein und begannen zu fotografieren. Wow, alles kam noch viel schöner als in unseren kühnsten Träumen! Dank dem Dunst im Westen war das Alpenglühen an diesem Abend unglaublich, ja fast unwirklich intensiv. Aber auch die Blaue Stunde und die darauf folgende Nacht unter dem funkelnden Sternenhimmel waren eine Klasse für sich. Es machte uns Spass, noch etwas mit der Stirnlampe zu experimentieren und dann später im Schlafsack zu liegen und geradewegs in die deutlich abzeichnende Milchstrasse zu schauen. So einschlafen, ohne dass ein Lüftchen weht, ist ein Traum.

Auch der nächste Morgen präsentierte sich wolkenlos, von seiner schönsten Seite. So konnten wir auch noch die Wollgrasfelder unten am Bachsee dokumentieren. Ein Erfolg auf der ganzen Linie und ein Erlebnis, welches wir sicherlich nicht mehr so schnell vergessen werden.

Danke, Tinu, für die zufriedene Begleitung und die gemütlichen, gemeinsamen Momente.


TOURDATEN (Wanderung von der First auf das Faulhorn)
Aufstieg: 514m
Abstieg: 514m
Strecke: 6.0km
Reine Wanderzeit: 3.0 h
Start- und Endpunkt: Bergstation First
Tiefster Punkt: 2'166 M.ü.M. (Bergstation First)
Höchster Punkt: 2'680 M.ü.M.  (Faulhorn Gipfel)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1229, Grindelwald

Beste Wanderzeit: Ganzjährig
Unser Tourdatum: 16.-17.07.17
Besonderes: Im Berghaus First kann man sich am Abend oder Morgen kulinarisch verwöhnen lassen. Der Berg selbst mit all seinen Freizeitangeboten ist jedoch langsam leider mit dem Europapark in Rust zu vergleichen!













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