Dienstag, 30. September 2014

Märjelensee ein kleines Juwel im UNESCO-Gebiet

In diesem Sommer war es äusserst schwierig zwei Tage nacheinander zu finden, an welchen es nicht regnete. Die Nacht vom 31. Juli auf den 01. August sollte gemäss Wetterbericht trocken sein und so entscheiden wir uns, am Mittag des 31. Juli Richtung Fiesch zu fahren, auch wenn es noch viele Wolken am Himmel hatte. Schliesslich schleichen ein paar harmlose Quellwolken doch noch um die Gipfel rund ums Eggishorn. Wir können zum Glück die Aussicht auf den mächigen Aletschgletscher aber trotzdem genissen. Der Abstieg zum Märjelensee, vorbei an modernen Liftanlagen, ist nicht gerade das, was wir uns unter einer attraktiven Wanderung vorstellen. Doch der Weg zum Märjelensee ist nicht weit und so erreichen wir bald unseren Biwakplatz. Es geht nicht lange und die Sonne verschwindet hinter den Bergen. So kriechen wir in den Schlafsack, denn der Wecker klingelt um 24:00 Uhr. Verschlafen stehen wir auf und richten die Kameras gegen den Himmel. Wunderschön klar ist die Nacht!

Am nächsten Morgen stehen wir schon früh bereit bei den schönen Wollgraswisen und haben Glück. Die Berge um uns werden wunderschön rot von der aufgehenden Morgensonne. Voller Freude fotografieren wir die Stimmung und warten danach, bis die Sonne auch zu uns ins Tal kommt. Doch oh Schreck, eine dicke Wolkenbank schiebt sich von Südosten her über den Himmel. Das kann doch nicht sein! Das Wolkenradar und sämtliche Wetterberichte haben schönes und klares Wetter für den 1. August gemeldet. Etwas niedergeschlagen machen wir uns auf, zurück zum Zelt und erkunden noch die Gletscherhöle in der Nähe des Märjelensees. Es dampft aus dem blauen Schlund heraus und in der Höle selbst herrscht ein ohrenbetäubendes Tosen vom Bach, welcher im mächtigen Bauch des Gletschers verschwindet. Beeindruckende Naturgewalten!


Gerade noch rechtzeitig vor dem Regen können wir unser Zelt zusammenpacken und ein paar Bilder belichten vom Wollgras beim Märjelensee und bei der Gletscherstube. Beim Aufstieg zum Eggishorn fallen schwere Tropfen und lassen unsere Ausrüstung noch schwerer werden. Was für ein Sommer!

TOURDATEN (Vom Eggishorn zum Märjelensee)
Aufstieg: 0m
Abstieg: 730m
Strecke: 5km
Reine Wanderzeit: 1,5h
Tiefster Punkt: 2'266m M.ü.M. (Aletschgletscher)
Höchster Punkt: 2'926 M.ü.M. (Eggishorn)
Schwierigkeit: T2

Swisstopo Karte: 1:25:000, Blatt 1269, Aletschgletscher
Beste Wanderzeit: Juli-Oktober
Unser Tourdatum: 31.07.2014-01.08.2014
Besonderes: Achtung! Beim Besichtigen der Gletscherhöle muss man höchste Vorsicht walten lassen. Fallende Steine vom Gletscher können eine grosse Gefahr darstellen.














Samstag, 20. September 2014

Frankreich: Im Banne des Lavendels

Nach unseren Abenteuern in den Französischen Alpen, zieht es uns bald einmal in Richtung Süden. Wir sind gespannt, ob wir die blühenden Lavendelfelder der Provence antreffen. Die Fahrt geht zuerst in Richtung Sault, am Fusse des Mt. Ventoux. Das erste Mal haben wir bereits bei der kleinen Ortschaft Ferrassières Glück: hier, Ausgangs des kleinen Dörfchens, finden wir prächtige, violette Felder, welche sich bis an den Horizont ausdehnen. Die kleinen Steinhäuschen inmitten der Felder sind natürlich noch das Tüpfchen auf dem "i". Völlig begeistert dokumentieren wir diese Pracht, bevor wir unser Hotel in Sault beziehen. Da auch hier das Wetter sehr schnell ändert, sind wir froh, so nahe an den Lavendelfeldern zu logieren. Als am Abend ein kräftiges Gewitter vorüberzieht, geniessen wir die Stimmung auf dem Balkon. Plötzlich bricht die Sonne wieder durch die Wolken und es zeichnet sich ein bunter Regenbogen auf den Himmel. Sofort eilen wir zum VW Joker und nach fünf Minuten sind wir in "unseren" Feldern, um eine einzigartige Abendstimmung zu erleben. Sowieso ist das Gebiet um Sault sehr idyllisch und wir geniessen die Ausflüge sehr.
Auf der Rückfahrt Richtung Schweiz führt uns der Weg dann nach Valensole, wo wir wohl das grösste Lavendelvorkommen der Provence vorfinden. Hier sind wir buchstäblich im Banne dieser stark duftenden Pflanzen und finden sogar noch ein dekoratives, jedoch von teilweise gehässigen Bienen bewachtes, Sonnenblumenfeld. Auch schöne Details gibt es hier auf den violetten Blüten zu bestaunen. Schade, dass die Lavendelfelder in der Provence immer weniger werden!
Schlussendlich statten wir auch noch den imposanten Ockerfelsen von Rustrel einen ausgiebigen Besuch ab. So konnten wir die Provence in ihrem schönsten Kleid sehen und genossen jeden Tag ganz bewusst! Was für eine violette, abwechslungsreiche Pracht...!

TOURDATEN (Von Ferrassières auf den Col de l'Homme)
Aufstieg: 277m
Abstieg: 277m
Strecke: 10km
Reine Wanderzeit: 2,0h
Tiefster Punkt: 944m M.ü.M. (Dorfzentrum Ferrassières)
Höchster Punkt: 1'221 M.ü.M. (Col de l'Homme)
Schwierigkeit: T1
IGN Carte Randonée: 1:25:000, Blatt 3240 OT, Banon Sault
Beste Wanderzeit: Juni-Juli
Unser Tourdatum: 29.06.2014
Besonderes: Der Weg führt zuerst durch die Lavendelfelder, dann durch den Wald bis auf die Passhöhe. Es ist eine kurze Wanderung durch die abwechslungsreiche Vegetation der Provence.