Bereits seit Jahren versuchten wir um den längsten Tag im Jahr, am Creux du Van (NE/VD) eine Morgenstimmung zu erleben. Nach unseren Berechnungen müsste nämlich um den 21. Juni das ganze Felstobel ausgeleuchtet sein. Doch bislang scheiterten diese Unterfangen kläglich. Oftmals brauchten wir gar nicht zu starten, wegen des schlechten Wetterberichts und bei einem anderen Versuch kam zeitgleich mit uns der Regen am Felsbogen an und die Sicht verschglechterte sich zusehends. 10 Minuten standen wir da, bevor wir ratlos wieder heimkehrten.
In diesem Jahr schien nun alles zu stimmen. Um 03:00 Uhr klingelte bei uns Zuhause der Wecker und schon bald waren wir in finsterer Nacht unterwegs in Richtung Neuenburg. Zuerst waren wir einmal mehr nicht sicher, ob wir auch wirklich starten sollten, denn über dem Berner Oberland breiteten sich noch dichte Wolkenfelder aus. Doch schon nahe von Bern begannen die Sterne zu funkeln. Im Osten war noch leichter Dunst auszumachen. Im ersten Dämmerlicht wanderten wir bei der Alp Le Soliat los. Ein kurzer Weg, für welchen wir ausnahmsweise einmal dankbar waren.
Oben auf der Felsenkante angekommen, bestaunten wir erst einmal den glühenden Schimmer am Horizont und den darunter ausgebreiteten Nebel bei Les Ponts de Martel. Dann begann das morgendliche Spektakel und zwar so, dass es schöner nicht hätte sein können. Unter uns, im Wald sangen tausende von Vögeln, die Kuhglocken bimmelten und kein Mensch weit und breit. Als die Sonne sich über den Horizont hob, begann tatsächlich der ganze Felsbogen zu glühen. Wir wussten kaum mehr auf welche Seite wir fotografieren sollten. Was für ein Spektakel, welches die Bilder unten wohl am besten zum Ausdruck bringen können.!
Etwas später begannen dann noch mystische Nebelschwaden aufzusteigen und bereits um 08:00 Uhr traten wir überglücklich den Rückmarsch an. Es war schöner, als wir es uns jemals hätten träumen lassen. Zur Krönung fanden wir auf dem Rückweg, bei Provence (VD), noch ein voll in Blüte stehendes Mohnfeld. Einfach traumhaft.
Noch vor dem Mittag lagen wir, verdienterweise, wieder bei uns Zuhause für ein kleines Schläflein im Bett, voller unvergesslicher Erinnerungen von der erlebten Morgenglut! Das sind die schönsten Momente in unserem Naturfotografenleben.
TOURDATEN
Aufstieg: 196m
Abstieg: 196m
Strecke: 6,0km
Reine Wanderzeit: 1,5h
Start- und Endpunkt: Parkplatz Punkt 2061
Tiefster Punkt: 1‘261 M.ü.M. (Parkplatz Grand Mont)
Höchster Punkt: 1'457 M.ü.M. (Krete Creux du Van)
Schwierigkeit: T1
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1162, Travers
Beste Wanderzeit: Mai-Oktober
Unser Tourdatum: 20.06.2016
Besonderes:
Am Creux du Van können verschiedene schöne Wanderungen unternommen werden und in Le Soliat kann im Sommer auf Vorreservation auch übernachtet werden.
Das hat perfekt gepasst! Traumhaft schön!
AntwortenLöschenein Traum eure Fotos ! vonwegen Hobbyfotografen -ihr seid wahre Profis ! Liebe Grüsse Jürg
AntwortenLöschenVielen Dank für Eure lieben Kommentare, über welche wir uns sehr gefreut haben. Es macht Spass, so viele schöne Dinge in der Natur entdecken und geniessen zu dürfen. Gerne teilen wir diese Erlebnisse mit Euch! :-)
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