Zuerst zweifelten wir, ob da oben überhaupt noch genügend Schnee liegt, doch schon etwas unterhalb der Passhöhe wurden wir eines Besseren belehrt: Schneewände von über 7m Höhe ragten am Rande der Passstrasse in den azurblauen Himmel. Ein absolut beeindruckendes Spektakel. Oben angekommen stimmte einfach alles. Es war sogar noch viel schöner als wir es uns hätten träumen lassen. Langsam sinkt die vereiste Schneefläche über dem See in den frühen Sommertagen ab und Schmelzwasser füllt den See, sodass das Wasser langsam über die Eisschollen schwappt. Das klare Türkisblau der kleinen Wasserflächen ist kaum in Worte zu fassen. Einfach atemberaubend.
In unserer Begeisterung wanderten wir dem westlichen Seeufer entlang und gegen den bereits auf Walliser Seite liegenden Grat unterhalb des Siedelhorns. Ein starker Wind blies an diesen Abend (wie immer auf der Grimsel) und wir fanden zwischen den ausgedehnten Schneefeldern farbenfrohe Fluhblumen und Pölsterchen. Mit Blick auf das ganze Obergoms liessen wir uns nieder und genossen ein kleines Picknick, bevor's dann wieder zurück auf die Passhöhe ging.
Der Grimselpass ist mit Abstand unser Lieblingsalpenpass. Nirgends ist die Natur eindrücklicher als hier, auch wenn der Mensch zur Stromgewinnung starken Einfluss genommen hat. Eine beeindruckende Kombination aus Natur und Technik.
TOURDATEN (kleiner Oberwaldergrimsel Rundgang)
Aufstieg: 150m
Abstieg: 150m
Strecke: 4km
Reine Wanderzeit: 1,5h
Tiefster Punkt: 2'164 M.ü.M. (Grimsel Passhöhe)
Höchster Punkt: 2'281 M.ü.M. (Chrizegge)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1250, Ulrichen
Beste Wanderzeit: Juni bis Oktober
Besonderes: Von der Passhöhe zuerst in südlicher Richtung entlang des Totensees zu den Mutterseewji, dann westlich gegen Nassbode und von hier auf den Chrizegge. Von hier zurück auf die Passhöhe.
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