Samstag, 25. August 2012

Ein Abend am Schloss Chillon

Auf dem Weg von der Ostschweiz ins Wallis, legten wir am Genfersee einen Zwischenstopp ein um zu baden und uns dem Schloss Chillon in der Abendstimmung zu widmen. Ein Projekt, welches wir schon lange verfolgten. Zuerst waren wir ganz verwundert über die Wärme des Genferseewassers. Bei ca. 25°C war das gar nicht mehr so erfrischend. Dann stellten wir uns mit den Stativen auf der Pier bereit und warteten auf den Sonnenuntergang. Zu unserer grossen Freude war dieser an jenem Abend wirklich fulminant. Als sich die helle Kugel langsam hinter den Jura senkte, wurden die Farben immer intensiver. Das Schönste war dann jedoch die blaue Stunde, in welcher das stolze Schloss noch sehr geschmackvoll beleuchtet wurde. Wir fotografierten um die Wette, bevor wir uns dann ohne Hast in Richtung unserer "Wallisbasis", Leukerbad, aufmachten. Und wieder sind wir um ein unvergessliches Erlebnis reicher geworden, beim wohl schönsten Schloss der Schweiz!


TOURDATEN (Von Montreux zum Schloss Chillon)
Aufstieg: 3m
Abstieg: 3m
Strecke: 6.0km
Reine Wanderzeit: 1.0 h
Start- und Endpunkt: Parkhaus Montreux
Tiefster Punkt: 382 M.ü.M. (Parkhaus Montreux)
Höchster Punkt: 385 M.ü.M. (Schloss Chillon)
Schwierigkeit: T1
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1264, Montreux
Beste Wanderzeit: Januar bis Dezember
Besonderes: Die Seepromenade von Montreux ist in Sachen Pflanzen- und Blumenpracht in jeder Jahreszeit eine absolute Augenweide. Ein Bisschen Mittelmeer in der Schweiz!





Donnerstag, 23. August 2012

Um den Seealpsee und die Meglisalp

Am vergangenen Wochenende waren wir wieder einmal in der Ostschweiz unterwegs. Zusammen mit Stefans Bruder nahmen wir das Gebiet um den Seealpsee (Alpstein) genauer unter die Lupe. Nach der Anfahrt durch das saftig grüne, idyllische Appenzellerland, starteten wir die Wanderung in Wasserauen. Steil stiegen wir zuerst gegen die Grosshütten auf und wählten dann den ausgesetzten Weg am Steilhang der Gloggeren. Auf der Meglisalp, mit ihrem markanten Kirchlein, kehrten wir kurz ein um dann dem Oberchellen noch einen Besuch abzustatten. Schade dass die dortigen Seelein vom Vieh total zerstört wurden und verlanden. Dann ging's über den steilen Felsenweg hinunter ans Ufer des grünblauen Seelapsees. An diesem Wochenende fand gerade ein grosses Alphorntreffen statt und so genossen wir auf unserer gesamten Wanderung eine musikalische Begleitung, welche passender nicht hätte sein können. Immer wieder fiel der Blick auf das stolze Säntismassiv und das Wetter präsentierte sich von einer seltenen Klarheit. Nach einer kurzen Einkehr auf der Restaurantterrasse am See, ging's dann schnurstracks wieder zurück nach Wasserauen. Die ausgesetzten, top instandgehaltenen Wanderwege und die oft schwindelerregende Aussicht haben es uns sehr angetan.

TOURDATEN (Rundwanderung Meglisalp, Seealpsee)
Aufstieg: 762m
Abstieg: 762m
Strecke: 10.5km
Reine Wanderzeit: 3.0 h
Start- und Endpunkt: Wasserauen
Tiefster Punkt: 876 M.ü.M. (Bahnhof Wasserauen)
Höchster Punkt: 1'638 M.ü.M. (Oberchellen)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1115, Säntis

Beste Wanderzeit: Mai-Oktober

Besonderes: Die Wanderung kann nach Belieben noch bis auf den Rotsteinpass (2'122 M.ü.M.) verlängert werden. Am Morgen erfolgt der Aufstieg noch weitgehend am Schatten.










Montag, 13. August 2012

Nadeln und Zinnen um den Gelmersee

Am vergangenen Samstag war einmal mehr perfektes Bergwetter angesagt. Eine gute Gelegenheit, um endlich das Gebiet um den Gelmersee an der Grimsel zu erkunden. So starteten wir die Wanderung beim an der Grimselpassstrasse gelegenen Parkplatz Chüenzentennlen, bewunderten das kleine Stockseewli und erreichten auf dem waghalsig angelegten, von Arven gesäumten Weg schon nach kurzer Zeit den prächtig blauen Gelmersee, welchen wir zuerst südöstlich umrundeten. Am hinteren Ufer hob sich dann auch die Sonne hinter den hohen Bergzinnen empor. Zu unserer grossen Freude blühten da sogar noch einige Alpenrosen. Dann nahmen wir, zusammen mit vielen anderen gutgelaunten Bergsteigern, den steilen Weg in Richtung Gelmerhütte (SAC) in Angriff. Auf bloss 1,5 Streckenkilometern steigt dieser Weg 600 Höhenmeter an! Was für ein schweisstreibender Aufstieg. Oben angekommen, wurden wir vom freundlichen Hüttenwart begrüsst, stärkten uns mit einer feinen Suppe und hatten ein Gaudi mit den anderen Gästen auf der Terrasse. Immer wieder genossen wir den herrlichen Ausblick auf die markanten Zähne der Gelmerhörner und hinunter zum türkisblauen Stausee. Dann zog es uns noch ein wenig weiter in Richtung Obrists Diechter. Keinem Menschen begegneten wir da hinten und genossen diese einzigartig schöne Schwemmebene mit dem Wollgras und dem vielen Gemswurz für uns ganz alleine. Lange verweilten wir inmitten plätschernder Bächlein, bevor wir uns an den kräftezehrenden Abstieg machten. Die Felsformationen beeindruckten uns tief, aber auch die Abgeschiedenheit des Diechters bleibt unvergessen!

TOURDATEN (Von Chüenzentennlen ins Obrist Diechter)
Aufstieg: 839m
Abstieg: 839m
Strecke: 13.0km
Reine Wanderzeit: 6.0 h
Start- und Endpunkt: Chüenzentennlen
Tiefster Punkt: 1'596 M.ü.M. (Parkplatz Chüenzentennlen)
Höchster Punkt: 2'412 M.ü.M. (Gelmerhütte, SAC)
Schwierigkeit: T3
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1230, Guttannen

Beste Wanderzeit: Juli-Oktober
Besonderes: Der Gelmersee kann an beiden Ufern begangen werden. Von der Handegg fährt im Sommer auch die steile Gelmerbahn der KWO hinauf zum Stausee.















Mittwoch, 8. August 2012

Blumige Wanderung am Oberaarsee

Aufgrund der Wetterlage im Wallis, entschieden wir uns am 2. August in Richtung Grimselpass zu fahren und dort eine Wanderung entlang des Oberaarsees zu unternehmen. Das war für diesen Tag genau die richtige Entscheidung. Hübsche "Fotografenwolken" schmückten den Himmel und es war erfrischend kühl. Zu unserer grossen Freude breitete sich vor uns bereits zu Beginn der Wanderung ein prächtiges, farbiges Blumenmeer aus. Da gab's sogar Männertreu zu Tausenden. So viele, dass die ganze Luft von einem Vanilleduft erfüllt war. Je weiter wir gegen den Oberaargletscher vorstiessen, desto abwechslungsreicher wurde die Blumenvielfalt. Selbst im Geröll wuchsen noch Arnika, Vergissmeinnicht, Knabenkräuter, Klee und vor allem die hübschen Behaarten Glockenblumen. Wir kamen beinahe nicht vorwärts und mussten uns diesem Blumenmeer immer wieder von neuem widmen. Im Gletschervorfeld, auf einem feinen Moospölsterchen, setzten wir uns dann zum gemütlichen Picknick und genossen den herrlichen Rundblick in die schroffen Zinnen und zum Oberaargletscher. Dann, als sich der Himmel wieder bedeckte, wanderten wir gemütlich zurück in Richtung Berghaus Oberaar. Blumenmässig etwas vom Schönsten, was wir dieses Jahr zu Gesicht bekommen haben!

TOURDATEN (Zum Gletschervorfeld Oberaar)
Aufstieg: 50m
Abstieg: 50m
Strecke: 6.5km
Reine Wanderzeit: 2.45 h
Start- und Endpunkt: Berghaus Oberaar
Tiefster Punkt: 2'315 M.ü.M. (Gletschervorfeld Oberaar)
Höchster Punkt: 2'338 M.ü.M. (Berhaus Oberaar)
Schwierigkeit: T1
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1250, Ulrichen

Beste Wanderzeit: Juni-Oktober
Besonderes: Achtung, die Zufahrt von der Grimselpasshöhe zum Berghaus Oberaar ist wie folgt geregelt: volle Stunde +10 Minuten - Fahrt Taleinwärts, halbe Stunde +10 Minuten - Fahrt Talauswärts.











Sonntag, 5. August 2012

Zweipässetour im Gebiet der Grande Dixence

Bereits seit drei Jahren planten wir die Tour von der höchsten Gewichtsstaumauer der Erde, der Grande Dixence (287m hoch), zum Col de Prafleuri, gelegen auf 2'987 M.ü.M. Am Schweizerischen Nationalfeiertag, dem 1. August, stimmten die Verhältnisse perfekt. Am frühen Morgen hatten wir zuerst die Höhe der Staumauer zu Fuss zu überwinden. Oben angekommen, ging gerade die Sonne auf und legte ein warmes Licht auf den Stausee und die unberührten Blumenwiesen. Dann ging's zügig in Richtung Cabane de Prafleuri. Die Spuren des Felsabbaus für den Bau der Mauer sind hier noch immer deutlich sichtbar. Doch zu unserer Begeisterung fanden wir bald hunderte von Bergastern, kräftigen Edelweiss und Männertreu-Orchideen. Auf dem Pass selbst schweift der Blick von Gipfel zu Gipfel über den Mt. Fort bis hin zum Mt. Blanc. Was für eine umwerfende Aussicht mit tollem Flechten- und Pölsterchenvordergrund. Die Krönung war dann noch der gutmütige Steinbock, welcher für uns richtiggehend modelte und uns bis auf 3m an sich herankommen liess. Das Tier beeindruckte uns tief und wird dankten ihm für seine Geduld. Dann stiegen wir wieder gegen Prafleuri ab, querten durch das Geröllfeld und stiegen gleich wieder auf den Col des Roux (2'804m). Von hier ging's dann schnurstracks hinunter zum Stausee und zurück zur riesigen Mauer. Hier liessen wir uns dann von der Bahn zurück zum Parkplatz hinunter gondeln. Die Tour war ein voller Erfolg und wir schwelgen heute noch in den tollen Erinnerungen.

TOURDATEN (Grande Dixence, Col de Prafleuri, Col des Roux)
Aufstieg: 1'238m
Abstieg: 951m
Strecke: 13.0km
Reine Wanderzeit: 7.0 h
Start- und Endpunkt: Staumauer Grande Dixence
Tiefster Punkt: 2'116 M.ü.M. (Fuss der Staumauer)
Höchster Punkt: 2'987 M.ü.M. (Col de Prafleuri)
Schwierigkeit: T3
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1326, Rosablanche

Beste Wanderzeit: Juni-September
Besonderes: Für Technikinteressierte bietet sich ein Besuch der Ausstellung zum Bau der Grande Dixence an. Die Fahrt mit der Gondelbahn kostet pro Person Fr. 5.00.