Samstag, 26. April 2014

Kirschblütenrundfahrt im Basellad

Nach dem grauen Winter, ohne Farben in der Natur, haben wir uns so richtig auf diesen Frühling gefreut und konnten es kaum erwarten, wieder saftiges Frühlingsgrün zu sehen. Da es die Verhältnisse noch nicht zuliessen, in den Bergen herumzukraxeln, orientierten wir uns Mitte April Jurawärts. Im Internet fand Sandra einen Tipp für eine wunderschöne Kirschblütenrundfahrt im Baselland. Sie erkundete diese Route ausführlich und einige Tage später fuhren wir zusammen noch in finsterer Nacht los, in Richtung Basler Jura. Nun war es natürlich sehr vorteilhaft zu wissen, wo sich die schönen Plätze befinden. Noch bevor die Sonne im Osten glutrot aufging, standen wir bei Hellikon (AG) in einer prächtig blühenden Kirschenplantage bereit. Im ersten Morgenrot leuchteten uns die sonst blütenweissen Bäume im schönsten Rot entgegen. Wir genossen die Stille und die Einsamkeit der Lichtung. Dabei konnten wir sogar noch einige elegante Rehe beobachten.

Später fuhren wir auf der vorgeschlagenen Route weiter in Richtung Lampenberg und Titterten. Auch hier fanden wir prächtige Kirschgärten in voller Blüte. Gegen Nordosten konnten wir bis tief in den Schwarzwald hinein blicken und kamen nach jeder Kurve wieder  von Neuem ins Staunen. Die Route ist schlichtweg genial und man fährt von Kirschgarten zu Kirschgarten. Dazwischen passiert man immer wieder schmucke Baselländer Dörfer und Weiler.

TOURDATEN (Für Rundfahrt)
Strecke: ca. 50km
Reine Fahrtzeit: 1,5h
Tiefster Punkt: 337 M.ü.M. (Liestal)
Höchster Punkt: 668 M.ü.M. (Titterten)
Swisstopo Karten: 1:25'000, Blätter 1'068, Sissach und 1'088 Hauenstein
Beste Ausflugszeit: Mitte April
Unser Tourdatum: 11.04.14
Besonderes: Die Rundfahrt führt von Sissach nach Buus, von dort über Hemmikon, Rothenfluh, Oltingen, Zeglingen und Buckten nach Diegten. Von hier über Bennwil, Oberdorf, Titterten, Lampenberg und Bubendorf nach Liestal.















Freitag, 18. April 2014

Krokusfelder: Perfekte Verhältnisse am Niederhorn

Normalerweise stimmen die Verhältnisse am Niederhorn für einen perfekten Abend mit Alpenglühen in den Krokusfeldern genau an einem Tag pro Jahr. Am Nachmittag hüllen sich nämlich die Berner Alpen aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit meistens in dichte Quellwolken. So kommt es, dass entweder die Krokusfelder prächtig blühen, oder sich die Berge im Abendrot zeigen. Beides zusammen ist kaum zu erwischen...

Das Jahr 2014 belehrte uns jedoch eines Besseren. In der vergangenen Woche stimmten die Verhältnisse gleich an mehreren Tagen nacheinander und wir nutzten den Heimvorteil, um zusammen mit unserem Freund, Fritz Bieri, gleich zweimal ans Niederhorn aufzubrechen. Das erste Mal herrschten zwar prächtige Verhältnisse, aber leider blühten erst wenige Krokussli. Beim zweiten Versuch gab's dann wirklich nichts mehr zu meckern. So schön wie gestern Abend haben wir es echt noch nie erleben dürfen.

Mutterseelenalleine verweilten wir in der Stille zwischen Millionen von kleinen Blümchen, brummenden Hummeln und wussten in diesem weiss-violetten Teppich beinahe nicht wo Abstehen. Als dann noch langsam einige Wolkenbänder über den Himmel zogen, wurde die Stimmung noch intensiver. Diese Ankündigung der Schlechtwetterfront bescherte uns einmalige Motive mit den glühenden Berner Alpen. Erst im Finstern stiegen wir dann in Richtung Waldegg ab.

Was für ein Glück hoch zwei, denn heute liegen die feinen Blümchen bereits wieder unter einer dicken Schneedecke!


TOURDATEN (Vom Niederhorn nach Waldegg)
Aufstieg: 50m
Abstieg: 732m
Strecke: ca. 10km
Reine Wanderzeit: 3,0h
Tiefster Punkt: 1'221 M.ü.M. (Waldegg Postautostation)
Höchster Punkt: 1'934 M.ü.M. (Niederhorn Kulm)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: 1:25'000, Blatt 1'208, Beatenberg
Beste Wanderzeit: Mitte bis Ende April
Unser Tourdatum: 10.+17.04.14
Besonderes: Von Beatenberg aus kann man sich bequem mit der Niederhornbahn auf den Gipfel führen lassen. Von Waldegg fährt das Postauto zurück zur Talstation. Achtung: Die Krokusfelder blühen jedes Jahr einige Wochen früher oder später. Reine Glückssache ohne Erfolgsgarantie!













Sonntag, 6. April 2014

Auf der Pirsch nach seltenen Frühlingsblümchen

Das warme Wetter der vergangenen Wochen hat den Schnee in Windeseile schmelzen lassen und die Natur ist zu frischem Leben erwacht. In dieser schönen Zeit begeben wir uns jeden Frühling auf die Pirsch nach seltenen Blumen. Der Besuch der Adonisröschen im Unterwallis ist dabei schon zur Tradition geworden. Es ist einfach immer wieder eine Wohltat für die Seele zu beobachten, wie schön Mutter Natur sich schmückt und wie toll die farbenfrohen Blümlein arrangiert wurden.

Bereits Anfang März standen die Frühlingslichtblumen bei Eischoll im Wallis auf dem Programm und die Märzenglöcklein in der Spissi bei Wimmis. Danach bewunderten wir die Küchenschellen und die leuchtendgelben Adonisröschen bei Charrat und Les Follatères, ebenfalls im Wallis. Diese kleinen, gelben Sonnen sind der Inbegriff des Frühlingserwachens.

Dank unserem Freund, Fredu Hirsig, durften wir uns Ende März auch auf die Suche nach einem in der Schweiz ganz seltenen, hübschen Blümchen machen: die Hundszahnlilie. Im Kanton Genf, welcher für seine botanische Vielfalt bekannt ist, fanden wir doch einige schöne Exemplare davon und krochen drei Stunden lang auf dem Waldboden umher. Im benachbarten Frankreich, nur wenige Kilometer von der Grenze entfernt, bestiegen wir noch den Vuache. Dieser 957m hohe Juraausläufer ist wirklich etwas ganz Besonderes: an ihm, im leichten Laubwald und auf den Kalksteinfelsen, gedeihen gleich ganze Felder der seltenen Hundszahnlilie, zusammen mit wilden Aprilglocken, Märzenglöcklein, Buschwindröschen, Zinggli und vielem mehr. Was für ein farbenfroher, abwechslungsreicher Waldboden!

TOURDATEN (Vuache Rundweg)
Aufstieg: 477m
Abstieg: 477m
Strecke: ca. 8km
Reine Wanderzeit: 3,0h
Tiefster Punkt: 480 M.ü.M. (Chevrier)
Höchster Punkt: 957 M.ü.M. (Kapelle Ste. Victoire)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: keine
Beste Wanderzeit: Ende März / Anfang April
Unser Tourdatum: 30.03.14
Besonderes: Von Chevrier führt der Weg steil bis zum höchsten Punkt mit toller Aussicht auf den Kanton Genf. Von da über den Bergrücken südwärts. Dann Abstieg nach Raclaz oder Olliet. Achtung: der Vuache liegt direkt in der Anflugschneise des Genfer Flughafens = Fluglärm!