Mittwoch, 28. August 2013

Rund um den Oeschinensee

Eine spektakuläre Rundtour mit wunderbaren Ausblicken soll es um den Oeschinensee geben. Schon seit einiger Zeit stand diese Tour auf meiner Wunschliste. Nun bin ich im August gleich zweimal rund um den Oeschinensee gewandert und habe die Aussicht auf den See und die Berge genossen. 

Von der Bergstation der Oeschinenseebahn führt erst ein breiter Weg Richtung See. Bald zweigen wir aber links ab, auf einen schmalen Wanderweg und die steilste Passage beginnt. Nachdem wir etwas Höhe gewonnen haben, werden wir mit einer wunderbaren Aussicht auf den See und das markante Doldenhorn belohnt. Nun fällt der Blick auf die Felswand im hinteren Bereich des Sees, die es dann zu durchschreiten gilt. Von hier aus, kann man kaum glauben, dass diese senkrecht abfallende Wand durchwandert werden kann…

Auf dem Unterbärgli gönnen wir uns eine schmackhafte Suppe als Stärkung für die heikle Passage, die sogenannte „Fründenschnuer“, welche absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangt, denn ein falscher Tritt oder ein Stolpern kann böse Folgen haben... Der Weg ist aber sehr gut zu begehen und sogar noch mit einem Seil gesichert. Die Aussicht von der Fründenschnuer über den türkisblauen See in Richtung Kandersteg ist einfach atemberaubend und wir bleiben oft stehen um die Kulisse zu geniessen. Kaum aus dem Schatten der Wand, brennt die Sonne wieder auf uns nieder, so kommt uns eine Erfrischung in den Bächen, welche nach der Fründenschnuer zahlreich zu Tale rauschen, gelegen. An einer Stelle hat das Wasser runde, glatte Formen in den Stein geschliffen und spritzt schnell unter unseren Beinen durch. Auf der Südseite des Sees, bevor man auf den Hüttenweg der Fründenhütte gelangt, ziehen wir an wunderschönen grossen Alpenrosenfeldern vorbei. Hübsch leuchten die Blüten zu uns und laden mich ein, ein paar Bilder zu belichten. Durch den lichten Wald steigen wir ab zum See und nehmen noch ein erfrischendes Bad im kristallklaren Gletscherwasser. Brrrr, nichts um lange zu plantschen…

Ganz herzlichen Dank meinen zwei Begleitern für die unvergesslichen Stunden in den Bergen… Es hat Spass gemacht mit Euch unterwegs zu sein!
 
TOURDATEN
Aufstieg: 480m
Abstieg: 480m
Strecke: 10km
Reine Wanderzeit: 3,5h
Tiefster Punkt: 1'593 M.ü.M. (Oeschinensee)
Höchster Punkt: 1‘982 M.ü.M. (Oberbärgli)
Schwierigkeit: T4
Swisstopo Karte: 1:25:000, Blatt 1248, Mürren
Beste Wanderzeit: Juli bis September
Unser Tourdatum: 02.08.2013 und 16.08.2013
Besonderes: Diese Tour ist nur für geübte und schwindelfreie Wanderer geeignet (Achtung T4!). Auch sollte der Weg trocken sein.













Sonntag, 25. August 2013

Nationalfeiertagswanderung ins Bächlital

1. August, Schweizer Nationalfeiertag. Ein prächtiger, wolkenloser Sommertag. Eigentlich wollten wir wieder einmal ausschlafen, aber bei solchem Wetter riefen uns wie immer die heimischen Berge. So stiegen wir bereits am Morgen früh von der Räterichsboden-
staumauer (1'782m) in Richtung Bächtlital auf. Eine kurze Tour sollte es sein, da wir am Abend zusammen mit den Familien den Nationalfeiertag Zuhause verbringen wollten. Noch vor dem Bächlisee (2'165m) ging die Sonne auf und brachte die schroffe Granitbergwelt zum strahlen. Wir staunten, wie selbst Anfang August noch grosse Schneefelder lagen. Dann öffnete sich der Blick auf die Hochebene mit dem Wollgras, dem Moos und den Margeritensträusschen. Was für eine wundervolle, urwüchsige Landschaft. Wir nahmen uns ganz viel Zeit um all diese Naturschönheiten zu fotografieren, bevor wir den Aufstieg zur Bächlitalhütte (2'328m) in Angriff nahmen. Zuerst wollten wir jedoch noch nach dem Gletscher sehen und kraxelten auf dem schmalen Pfad weiter taleinwärts. Doch was für eine Riesenenttäuschung: das Eis ist so weit zurückgeschmolzen, dass man es beinahe nicht mehr sehen kann!

Zurück bei der Hütte gönnten wir uns auf der Terrasse ein kühles Getränk, einen hausgemachten Kuchen und ein ausgiebiges Sonnenbad, bevor's wieder talwärts ging. Zuerst noch schnell die Laternchen fotografiert, welche die Hüttencrew zum 1. August aufgestellt hatte und schon ging's durch prächtige Alpenrosen wieder auf die Hochebene hinunter. Zu guter Letzt genossen wir noch den Ausblick auf den Gelmer- und den Räterichsbodensee, während uns die zahlreichen Granittreppenstufen rasch abwärts führten. Danach freuten wir uns auf einen gemütlichen Nationalfeierabend bei bestem Wetter und angenehmer Wärme.

Danke Vati, Tinu und Monika für die Begleitung und die unvergesslichen, gemeinsamen Stunden. Es war einmal mehr ein Genuss mit Euch in den Bergen zu sein!

TOURDATEN
Aufstieg: 584m
Abstieg: 584m
Strecke: 10km
Reine Wanderzeit: 3,5h
Tiefster Punkt: 1'782 M.ü.M. (Staumauer Räterichsboden)
Höchster Punkt: 2'328 M.ü.M. (Bächlitalhütte SAC)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: 1:25:000, Blatt 1230, Guttannen
Beste Wanderzeit: Juli bis September
Unser Tourdatum: 01.08.2013
Besonderes: Diese Tour ist ganz besonders für Familien mit Kindern geeignet. Überall befinden sich Wässerchen zum "chosle" und in der passend eingerichteten Hütte kann gespielt und übernachtet werden.
















 

Freitag, 23. August 2013

Steil, steiler,... Dreispitz!

Eine kräftezehrende Tour unternahmen wir Ende Juli in unserer nächsten Umgebung. Auf dem Programm stand dieses Mal der relativ unbekannte Dreispitz (2'520m), welcher jedoch ein unglaublich schöner Aussichtsberg ist. genau drei Personen begegneten wir auf dieser blau-weiss markierten Tour. Das pure Gegenteil vom Menschenauflauf am vergangenen Wochenende in Frankreich.

Den durchwegs steilen Aufstieg begannen wir im Suld, bei Fritz Haris Bergrestaurant (1'080m). Von hier führte uns der Weg zuerst in den unteren Obersuld. Während uns die Bremsen fast frassen, stiegen wir enorm steil durch Wiesland in Richtung Rengg (1'817m). Obwohl wir sehr früh starteten, erreichte uns schon bald das Sonnenlicht und brachte uns zum Schwitzen. Zum Glück gibt's unterwegs einige Brunnen mit kaltem Wasser. Von der Rengg führt der nun sehr schmale, unbefestigte Weg durch Alpenrosenfelder hoch bis zum felsigen Kragen des Dreispitz, welcher dem Berg auch den Namen schenkt. Im obersten Bereich folgt eine längere, sehr steile Geröllpassage, in welcher wir zwischendurch auch die Hände zu Hilfe nehmen mussten.

Oben angekommen staunten wir erstmal über das grandiose Panorama und die direkte Sicht in die blütenweisse Blüemlisalp. Danach trugen wir uns ins Hüttenbuch, unter dem etwas havarierten Gipfelkreuz ein. Immer wieder blickten wir über unsere prächtige Heimat, hin zum Niesen und zum Thunersee. Vor dem Abstieg graute uns ein Bisschen. Da mussten wir enorm vorsichtig sein um nicht auszurutschen. Ein Fehltritt und man fände sich einige hundert Meter weiter unten wieder. Zum Schluss noch ein kühles Getränk im Bergrestaurant Pochtenfall und ein lustiges Gespräch mit Fritz Hari und ab ging's in den herbeigesehnten, kühlen Thunersee!

TOURDATEN
Aufstieg: 1'460m
Abstieg: 1'460m
Strecke: 10km
Reine Wanderzeit: 8,5h
Tiefster Punkt: 1'080 M.ü.M. (Suld)
Höchster Punkt: 2'520 M.ü.M. (Dreispitz)
Schwierigkeit: T4
Swisstopo Karte: 1:25:000, Blatt 1228, Lauterbrunnen
Beste Wanderzeit: Juli bis September
Unser Tourdatum: 27.07.2013
Besonderes: Der blau-weiss markierte Weg erfordert sehr gute Bergausrüstung und gute Trittsicherheit. Der ganze Weg verläuft ausserordentlich steil und ist nicht zu unterschätzen!










 


Dienstag, 13. August 2013

Frankreich: Menschenauflauf an den Lacs de Chéserys

Die geniale Schönwetterperiode im Monat Juli haben wir wirklich voll genutzt. So statteten wir Mitte Juli auch einem Gebiet im benachbarten Frankreich einen Besuch ab, welches ein wahres Eldorado für Naturfotografen ist und welches wir uns schon lange gerne zu Gemüte führen wollten. Die Lacs de Chéserys, östlich von Chamonix, sind ein prächtiges, jedoch sehr überlaufenes Naturwunder.

So verwundert es nicht, dass wir vom Col des Montets (1'461m) in einer Einerkolonne bis zu den bekannten Seen aufstiegen. So etwas haben wir echt noch nie erlebt und es verdarb uns die Fotolust zuerst so ziemlich. Der wohl schönste See der Lacs de Chéserys liegt auf 2'211 Meter über Meer, etwas unterhalb des "Chalet du Lac Blanc". über seinem Ufer breiten sich die ganzen Gebirgszinnen zwischen Aiguille du Tour (3'540m) und der majestätischen, weissen Kuppe des Mt. Blanc (4'808m) aus. Es ist ein wahrer Reigen von Zacken und Zinnen, wie wir ihn sonst von nirgendwo kennen. Schon ein tolles Gefühl, auf den höchsten Berg Europas blicken zu können.

Um 18:00 Uhr wurde es um die Lacs de Chéserys langsam still und wir hatten die einzigartige Bergwelt für uns alleine. Na ja, fast alleine: einige stolze, zutrauliche Steinböcke leisteten uns in den Abendstunden Gesellschaft. Als sich etwas später, trotz gutem Wetterbericht, starke Gewitter ausbreiteten, verfolgten wir grandiose Licht- und Wetterstimmungen, bevor wir uns ins Biwakzelt ans Trockene begaben.

In der Nacht stellten wir noch einmal den Wecker um am Ufer des Sees unter den Augen des ältesten Steinbocks einige Aufnahmen zu belichten, bevor wir dann am Morgen, begleitet von einem ganzen Rudel jungen, neugierigen Steingeissen, langsam wieder zum Rückzug bliesen. Ein Bergerlebnis mit gemischten Gefühlen: Grandiose Landschaften, aber total überlaufen!

TOURDATEN
Aufstieg: 750m
Abstieg: 750m
Strecke: 10km
Reine Wanderzeit:  4,0h
Tiefster Punkt: 1'461 M.ü.M. (Col des Montets)
Höchster Punkt: 2'211 M.ü.M.  (Lacs de Chéserys)
Schwierigkeit: T3
Swisstopo Karte: http://map.bafu.admin.ch (online) Koordinaten 558053 / 92486
Beste Wanderzeit: Juni bis Oktober
Besonderes: Im Chalet du Lac Blanc, auf 2'359m, kann übernachtet werden. Es ist jedoch empfehlenswert, sich dort vorgängig anzumelden.















 

Freitag, 9. August 2013

Wieder einmal beim geliebten Gauligletscher

Bereits seit längerer Zeit war es Stefs Vaters Herzenswunsch, einmal zusammen mit uns zum Gauligletschervorfeld aufzusteigen und dort zu übernachten. Jahrelang haben wir von diesem einzigartigen Gebiet geschwärmt, sodass das Verlangen danach immer grösser wurde. Mitte Juli konnten wir diesen Wunsch nun erfüllen und sind zusammen mit Heinz, Marcel, Anja und Andreas ins Urbachtal gefahren.

Der Aufstieg ist grösstenteils steil, bietet jedoch wunderbare Ausblicke auf die Engelhörner und die umliegenden Granitzinnen um das Ritzlihorn (3'263m). Ab der Alp Schrätteren führt der Weg zickzack hoch in Richtung Holzfadghirmi (1'831m). Von hier ist ein kleiner Abstieg zum Mattenalpsee zu überwinden. Wir staunten über die in voller Blüte stehenden Alpenrosenbüsche, welche prächtige Farbtupfer in die Landschaft streuten. Auch das türkisblaue Wasser des Mattenalpsees war eine Augenweide. Von hier geht's dann durch die immer karger werdende Landschaft hoch zu den Gaulifällen und zu unserem prächtigen Biwakplatz am Ufer des unteren Gaulisees (2'144m), auf dem weichen Moos.

Es war ein tolles Gefühl, wieder einmal an diesem schönen, urwüchsigen Platz verweilen zu dürfen und das erst noch mit so guten Bergfreunden! Leider verdeckten schwere, dunkle Wolken bald einmal den Himmel, sodass wir unsere Zelte aufstellten und abzukochen begannen. Als wir da so gemütlich zusammensassen, fiel plötzlich ein letzter Sonnenspot auf unser Lieblingsplätzchen bei der Stromschnelle. Sofort war die Fotokamera gezückt...

Nach einer angenehmen Nacht im Schlafsack machten wir uns bereit um das Morgenrot oberhalb des weit zurückgeschmolzenen Gauligletschers zu fotografieren. Doch dieses fiel nicht gerade berauschend aus. Erst als die Sonne aufging fanden wir schöne Motive mit dem See und den Blumen. Oftmals kamen wir uns gar vor wie in Island, mit dem dunklen, lavaähnlichen Boden und den rosaroten Pölsterchen. Andi, als studierter Glaziologe, erläuterte uns viele interessante Erkenntnisse rund um die Gletscherwelt. Etwas später nahmen wir den Abstieg über 1'400 Höhenmeter in Angriff und erfreuten uns nochmals an den Feldern von blühendem Klee und Alpenrosen. Was für ein Bergparadies!

Dank an all unsere geduldigen Begleiter für diese unvergessliche Tour und das köstliche Abendessen!

TOURDATEN
Aufstieg: 1'400m
Abstieg: 1'400m
Strecke: 16km
Reine Wanderzeit: 10,0h (in 2 Tagen)
Tiefster Punkt: 880 M.ü.M. (Mürvorsass)
Höchster Punkt: 2'182 M.ü.M. (Gauligletschervorfeld)
Schwierigkeit: T3
Swisstopo Karte: 1:25:000, Blatt 1230, Guttannen
Beste Wanderzeit: Juli bis September
Besonderes: Leider ist der Gauligletscher soweit abgeschmolzen, dass die Gletscherzunge den See nicht mehr berührt. Somit sind die Zeiten der treibenden Eisberge vorbei! bei den Gaulifällen führt ein kurzer Klettersteig über eine Felsstufe. Anseilen nicht nötig.