Einfach immer wieder ein besonderes Erlebnis ist das Löschental (VS) mit seinen bunten Herbstfarben. Dabei muss es nicht immer das Lärchengold sein, nein schon im späteren September oder Anfangs Oktober lohnt sich ein Ausflug auf die Fafleralp, denn zu diesem Zeitpunkt haben sich die Heidebeerstauden bereits knallrot verfärbt, während sich die Lärchen noch in ihrem grünen Kleid zeigen.
Als wir auf der Fafleralp ankamen, zeichnete sich ab, dass dichte Schleierwolken im Westen die Sonne bald verdecken würden. Das fanden wir natürlich nicht so toll. So fotografierten wir auf dem Weg in Richtung Grundsee die leuchtenden Herbstfarben ausgiebig. Was für prächtige, rote Beerenstaudenfelder!
Am Ufer des Sees hatten die Schleierwolken danach die Sonne bald einmal eingeholt und das Licht schwächte sich ab. Wir verloren die Hoffnung auf ein schönes Abendrot. Sofort fiel uns jedoch die perfekte Spiegelung auf dem Wasser infolge von absoluter Windstille auf. Wenig später wurden die Schleierwolken wieder etwas dünner und die Sonne zauberte ein magisches Herbstlicht auf die umliegende Bergwelt. Wir hatten auch ein Plätzchen mit einem schönen, bunten Vordergrund gefunden.
Als das Abendlicht richtig grandios wurde, trudelte zu später Stunde am Ufer des Sees noch eine Deutsche Familie ein und liess sich wenige Meter vor unseren Linsen nieder. Obwohl sie sahen, dass wir mit unseren Kameras hantierten und die Stative positioniert hatten, verschoben sie sich nicht etwa an eine andere Stelle des Ufers, sondern blickten zu uns hinüber und begaben sich nicht mehr aus unserem Motiv. Selbst beim allerschönsten, folgenden Abendrot machte die Familie keine Anstalten, sich anderswo niederzulassen. Aus Höflichkeit baten wir sie nicht darum, uns doch das Motiv nicht zu verderben, da wir finden, dass man so etwas eigentlich selbst herausfinden könnte. Aber der Egoismus gewisser Leute ist leider nicht zu übertreffen und so waren wir am Grundsee erst allein, als es schon fast finster wurde.
Tja, zum Glück gibt es da noch Photoshop und liessen wir uns die gute Laune trotzdem nicht verderben. Es war einfach ein zu schöner Abend.
Nbachfolgend ein Tourbeschrieb für eine Runde vorbei am Grundsee zur Anenhütte und dann via Rundweg wieder zurück zum Parkplatz.
TOURDATEN
Aufstieg: 595m
Abstieg: 595m
Strecke: 12.0km
Reine Wanderzeit: 4.0h
Start- und Endpunkt: Parkplatz Gletscherstafel
Tiefster Punkt: 1'753 M.ü.M. (Parkplatz Gletscherstafel)
Höchster Punkt: 2'358 M.ü.M. (Anenhütte)
Schwierigkeit: T3
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1268, Lötschental
Beste Wanderzeit: Juni-Oktober
Unser Tourdatum: 05.10.2018
Besonderes:
Gegen Ende Oktober sind das Berggasthaus Fafleralp und die Anenhütte
bereits geschlossen. Es lohnt sich, das Picknick selbst mitzuführen. Am
Morgen liegt das Tal zudem noch lange im Schatten. Die Sonne geht erst
nach 11:00 Uhr auf.
DIE WELT ENTDECKEN, SEHEN, BEWUNDERN, UND FÜHLEN!
Das Fototagebuch von
Stefan und Sandra Grünig-Karp
Montag, 10. Dezember 2018
Bunte Herbstfarben rund um den Grundsee
Montag, 12. November 2018
Nebel, Kälte und Lichtspiele am Hohgant
Seit einigen Jahren hatten wir geplant, eine herbstliche Abendstimmung auf dem Hohgant (2'134m) zu erleben. Ende September schien uns dieses Unterfangen günstig, da der Wetterbericht nach dem Durchzug einer Kaltfront eine rasche Wetterbesserung versprochen hatte und wir dachten, dass die einem skandinavischen Fjell gleichende Hochebene sich im herbstlichen Heidelbeerstaudenkleid zeigen würde. Doch wie immer bei der Naturfotografie: es kam alles anders als wir dachten.
Schon während dem Aufstieg von der Lombachalp über die Westseite des Massivs fiel uns der eiskalte Wind aus Osten auf. Eine Windrichtung, welche wir normalerweise hier nicht kennen. Die Herbstfarben im Moor unterwegs, leuchteten bereits golden, sodass wir guten Mutes für unser Unterfangen waren. Kein Mensch begegnete uns auf unserem Weg durch das Karstgebiet beim Innerbärgli nach oben, vorbei am Aff (2'035m). Plötzlich wurden wir von dichten Nebelschwaden eingehüllt. Ups, kein gutes Zeichen. Immer wieder öffnete sich jedoch das Himmelsfenster und die Sonne zeigte sich noch grossmehrheitlich. Irgendwie fühlten wir die Einflüsse des Wetters aber auch in unseren Körpern und waren demensprechend langsam unterwegs.
Oben auf dem Hochplateau angekommen, wehte uns aus Osten ein eiskalter, erbarmungsloser Sturmwind entgegen. Die Nebelschwaden wurden immer dichter und die Sonne zeigte sich nur noch kurz. Auch fehlten uns die Felder der roten Heidelbeeren. Zu trocken war der Sommer hier oben, sodass die Blätter der Stauden bereits verdorrt oder abgefallen waren. Zuerst machte sich Ernüchterung bei uns breit, doch als das Nebelfenster zwischendurch wieder aufriss und den Blick auf die frisch verschneiten Schneeberge freigab, vergassen wir die Kälte für einen kurzen Moment.
Die Sonne stand schon tief über dem Horizont und die Wolkenküche wurde immer dichter. Oweh! Nun wurden wir schon ein Bisschen nervös und versuchten in den nur wenige Sekunden anhaltenden Momenten mit Aussicht schnell einige Fotos auf den Chip zu bannen. An ein Aufstellen des Stativs und an eine Planung der Motive war nicht zu denken, zudem wurde uns in diesem stürmischen Wind immer kälter. Bald konnten wir die Kameras nur noch zitternd in den Händen halten und trotzdem erwischten wir einige wunderschöne Licht- und Nebelstimmungen. Das wurde uns jedoch erst Zuhause am PC bewusst.
Ziemlich frustriert stiegen wir dann beim Einsetzen der Dunkelheit über den ausgesetzten Südgrat des Hohgants ab, während der Wind uns erbarmungslos um die Ohren pfiff und die obersten Tännchen sogar einen Panzer aus Raureif trugen. Wir vermuteten so um die -4 Grad Celsius zuzüglich Windchill. So kamen wir in finsterer Nacht beim Auto auf der Lombachalp an und waren wieder um ein eindrückliches Naturerlebnis reicher: es kommt einfach wirklich nie wie man es plant und es ist manchmal schon sehr hart!
TOURDATEN
Aufstieg: 620m
Abstieg: 620m
Strecke: 9,0km
Reine Wanderzeit: 3,5h
Tiefster Punkt: 2'134 M.ü.M. (Hohgant)
Höchster Punkt: 1'642m M.ü.M. (Lombachalp)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karten: 1:25:000, Blätter 1188, Eggiwil und 1208, Beatenberg
Beste Wanderzeit: Juli-Oktober
Unser Tourdatum: 24.09.2018
Besonderes: Der Weg über das Innerbärgli ist teilweise nicht mehr so gut markiert und der Südgrat des Hohgants recht felsig. Gutes Schuhwerk ist für diese Tour absolute Voraussetzung.
Schon während dem Aufstieg von der Lombachalp über die Westseite des Massivs fiel uns der eiskalte Wind aus Osten auf. Eine Windrichtung, welche wir normalerweise hier nicht kennen. Die Herbstfarben im Moor unterwegs, leuchteten bereits golden, sodass wir guten Mutes für unser Unterfangen waren. Kein Mensch begegnete uns auf unserem Weg durch das Karstgebiet beim Innerbärgli nach oben, vorbei am Aff (2'035m). Plötzlich wurden wir von dichten Nebelschwaden eingehüllt. Ups, kein gutes Zeichen. Immer wieder öffnete sich jedoch das Himmelsfenster und die Sonne zeigte sich noch grossmehrheitlich. Irgendwie fühlten wir die Einflüsse des Wetters aber auch in unseren Körpern und waren demensprechend langsam unterwegs.
Oben auf dem Hochplateau angekommen, wehte uns aus Osten ein eiskalter, erbarmungsloser Sturmwind entgegen. Die Nebelschwaden wurden immer dichter und die Sonne zeigte sich nur noch kurz. Auch fehlten uns die Felder der roten Heidelbeeren. Zu trocken war der Sommer hier oben, sodass die Blätter der Stauden bereits verdorrt oder abgefallen waren. Zuerst machte sich Ernüchterung bei uns breit, doch als das Nebelfenster zwischendurch wieder aufriss und den Blick auf die frisch verschneiten Schneeberge freigab, vergassen wir die Kälte für einen kurzen Moment.
Die Sonne stand schon tief über dem Horizont und die Wolkenküche wurde immer dichter. Oweh! Nun wurden wir schon ein Bisschen nervös und versuchten in den nur wenige Sekunden anhaltenden Momenten mit Aussicht schnell einige Fotos auf den Chip zu bannen. An ein Aufstellen des Stativs und an eine Planung der Motive war nicht zu denken, zudem wurde uns in diesem stürmischen Wind immer kälter. Bald konnten wir die Kameras nur noch zitternd in den Händen halten und trotzdem erwischten wir einige wunderschöne Licht- und Nebelstimmungen. Das wurde uns jedoch erst Zuhause am PC bewusst.
Ziemlich frustriert stiegen wir dann beim Einsetzen der Dunkelheit über den ausgesetzten Südgrat des Hohgants ab, während der Wind uns erbarmungslos um die Ohren pfiff und die obersten Tännchen sogar einen Panzer aus Raureif trugen. Wir vermuteten so um die -4 Grad Celsius zuzüglich Windchill. So kamen wir in finsterer Nacht beim Auto auf der Lombachalp an und waren wieder um ein eindrückliches Naturerlebnis reicher: es kommt einfach wirklich nie wie man es plant und es ist manchmal schon sehr hart!
TOURDATEN
Aufstieg: 620m
Abstieg: 620m
Strecke: 9,0km
Reine Wanderzeit: 3,5h
Tiefster Punkt: 2'134 M.ü.M. (Hohgant)
Höchster Punkt: 1'642m M.ü.M. (Lombachalp)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karten: 1:25:000, Blätter 1188, Eggiwil und 1208, Beatenberg
Beste Wanderzeit: Juli-Oktober
Unser Tourdatum: 24.09.2018
Besonderes: Der Weg über das Innerbärgli ist teilweise nicht mehr so gut markiert und der Südgrat des Hohgants recht felsig. Gutes Schuhwerk ist für diese Tour absolute Voraussetzung.
Sonntag, 28. Oktober 2018
Unser "Natur-Welten" Gartenjahr 2018
Nebst dem Wandern und der Naturfotografie haben wir noch ein anderes grosses Hobby - unseren Garten. Manchmal gönnen wir uns einfach einen Sonntag im Garten zum Ausruhen, Geniessen und um all die Blumen zu bewundern, welche da so schön blühen. In diesem sehr sonnigen Jahr, war der Garten eine Freude! Keine Schnecken, kein Mehltau oder andere Krankheiten. Die Pflanzen sprossen gesund und trugen viele Früchte. So viele saftige und aromatische Tomaten wie in diesem Jahr hatten wir noch nie! Auch unsere 3 Gurkenstöcke trugen unzählige Gurten, welche wir verschenkten oder als Balsamico-Sesam Gurken einmachten und frisch als Salat genossen. Es hatte alles im Überfluss.
Der alte, knorrige Apfelbaum in der Wiese unter unserem Haus brach fast zusammen unter der Last der vielen Äpfel. So ernteten wir etliche Kilos und brachten sie in die Mosterei. Auch die Zwetschgenernte war riesig und zeitweise war ich fast täglich in der Küche beim Einkochen. Aufgrund des trockenen Wetters musste natürlich auch reichlich gegossen werden. Zum Glück haben wir eine kleine Quelle gleich neben unserem Grundstück, welche uns Wasser zum Giessen liefert. Zeitweise im Juli und August habe ich täglich über eine Stunde Giesskannen getragen. Was gibt es schöneres als im Morgengrauen wenn der Tag erwacht im Garten zu stehen und die Pflanzen zu wässern?
So ein Garten ist einfach Freude pur! Doch nun heisst es langsam Abschied nehmen von der Pracht - wir warten schon aufs nächste Gartenjahr…
Der alte, knorrige Apfelbaum in der Wiese unter unserem Haus brach fast zusammen unter der Last der vielen Äpfel. So ernteten wir etliche Kilos und brachten sie in die Mosterei. Auch die Zwetschgenernte war riesig und zeitweise war ich fast täglich in der Küche beim Einkochen. Aufgrund des trockenen Wetters musste natürlich auch reichlich gegossen werden. Zum Glück haben wir eine kleine Quelle gleich neben unserem Grundstück, welche uns Wasser zum Giessen liefert. Zeitweise im Juli und August habe ich täglich über eine Stunde Giesskannen getragen. Was gibt es schöneres als im Morgengrauen wenn der Tag erwacht im Garten zu stehen und die Pflanzen zu wässern?
So ein Garten ist einfach Freude pur! Doch nun heisst es langsam Abschied nehmen von der Pracht - wir warten schon aufs nächste Gartenjahr…
Vom Brienzer Rothorn auf den Brünig
Mitte September unternahmen wir mit unseren Freunden, Andi Wipf und Anna einen schönen Ausflug auf das Brienzer Rothorn. Diverse Überraschungen erwarteten uns an diesem Wochenende, zumal der Wetterbericht wieder einmal nicht hielt was er versprach. Dafür wurden wir aber Zeugen von einzigartigen Lichtschauspielen und tollen Stimmungen.
Mit dem gemütlichen Dampfbähnchen ging's am späteren Nachmittag gemächlich von Brienz auf das Brienzer Rothorn (2'348m). Wir bewegten uns buchstäblich gegen den Strom und hatten den Panoramawagen beinahe für uns alleine. Oben auf dem Gipfel bezogen wir zuerst unser gemütliches Viererzimmer, bevor wir ein erstes Mal den Schongütsch (2'319m) aufsuchten. Am Abend bedeckten leider dichte Wolken beinahe den ganzen Himmel und nur gegen Westen blieb ein kleines Fenster offen, welches am Abend regelrecht zu glühen begann. Es kam uns vor, wie wenn man die Türe des "Himmelsbackofens" offen hätte vergessen. Doch für ein richtig schönes Abendrot an den Bergen reichte es damit nicht.
Nach einem feinen Abendessen legten wir uns dann im Hotel schlafen. Während der ganzen Nacht konnten wir vor dem Fenster den funkelnden Sternenhimmel beobachten, wenn wir zwischendurch erwachten. So freuten wir uns schon auf eine glühende Morgenstimmung. Aber auch damit wurde es nichts. Als wir im allerersten Tageslicht aufstanden, bildeten sich gleich wieder dichte Wolken, welche beinahe den ganzen Himmel bedeckten. Wieder blieb, diesmal gegen den Sonnaufgang, ein Fensterchen offen durch welches die Sonnenstrahlen auf die umliegende, imposante Bergwelt fielen. Nicht die Stimmung, welche wir uns gewünscht hatten, aber dafür ein ganz besonderes Schauspiel von Licht und Schatten.
Nach einem äusserst üppigen Morgenessen vom Buffet, traten wir dann den langen Weg hinunter auf den Brünigpass an. Eine wunderbare, jedoch auch recht anstrengende Route. Immer wieder fiel der Blick auf den türkisblauen Brienzersee. Die Wolken hatten sich zwischenzeitlich wieder aufgelöst und es herrschte prächtiges, warmes Spätsommerwetter. Unterwegs konnten wir am Wegesrand sogar noch zahlreiche Stein- und Parasolpilze pflücken. Was für eine Freude!
Müde aber glücklich trafen wir dann auf dem Brünigpass ein, wo wir die Zentralbahn zurück nach Brienz bestiegen.
Danke Andi und Anna für Eure treue und zufriedene Begleitung!
TOURDATEN
Aufstieg: 325m
Abstieg: 1'580m
Strecke: 12km
Reine Wanderzeit: 4,5h
Tiefster Punkt: 1'008 M.ü.M. (Brünigpass)
Höchster Punkt: 2'348m M.ü.M. (Brienzer Rothorn)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karten: 1:25:000, Blätter 1189, Sörenberg und 1209, Brienz
Beste Wanderzeit: Juli-Oktober
Unser Tourdatum: 16.&17.09.2018
Besonderes: Für die Übernachtung auf dem Brienzer Rothorn sollte das Zimmer früh genug reserviert werden. Unterwegs gibt es keine weiteren Verpflegungsmöglichkeiten, dafür aber Picknickplätzchen mit schöner Aussicht.
Mit dem gemütlichen Dampfbähnchen ging's am späteren Nachmittag gemächlich von Brienz auf das Brienzer Rothorn (2'348m). Wir bewegten uns buchstäblich gegen den Strom und hatten den Panoramawagen beinahe für uns alleine. Oben auf dem Gipfel bezogen wir zuerst unser gemütliches Viererzimmer, bevor wir ein erstes Mal den Schongütsch (2'319m) aufsuchten. Am Abend bedeckten leider dichte Wolken beinahe den ganzen Himmel und nur gegen Westen blieb ein kleines Fenster offen, welches am Abend regelrecht zu glühen begann. Es kam uns vor, wie wenn man die Türe des "Himmelsbackofens" offen hätte vergessen. Doch für ein richtig schönes Abendrot an den Bergen reichte es damit nicht.
Nach einem feinen Abendessen legten wir uns dann im Hotel schlafen. Während der ganzen Nacht konnten wir vor dem Fenster den funkelnden Sternenhimmel beobachten, wenn wir zwischendurch erwachten. So freuten wir uns schon auf eine glühende Morgenstimmung. Aber auch damit wurde es nichts. Als wir im allerersten Tageslicht aufstanden, bildeten sich gleich wieder dichte Wolken, welche beinahe den ganzen Himmel bedeckten. Wieder blieb, diesmal gegen den Sonnaufgang, ein Fensterchen offen durch welches die Sonnenstrahlen auf die umliegende, imposante Bergwelt fielen. Nicht die Stimmung, welche wir uns gewünscht hatten, aber dafür ein ganz besonderes Schauspiel von Licht und Schatten.
Nach einem äusserst üppigen Morgenessen vom Buffet, traten wir dann den langen Weg hinunter auf den Brünigpass an. Eine wunderbare, jedoch auch recht anstrengende Route. Immer wieder fiel der Blick auf den türkisblauen Brienzersee. Die Wolken hatten sich zwischenzeitlich wieder aufgelöst und es herrschte prächtiges, warmes Spätsommerwetter. Unterwegs konnten wir am Wegesrand sogar noch zahlreiche Stein- und Parasolpilze pflücken. Was für eine Freude!
Müde aber glücklich trafen wir dann auf dem Brünigpass ein, wo wir die Zentralbahn zurück nach Brienz bestiegen.
Danke Andi und Anna für Eure treue und zufriedene Begleitung!
TOURDATEN
Aufstieg: 325m
Abstieg: 1'580m
Strecke: 12km
Reine Wanderzeit: 4,5h
Tiefster Punkt: 1'008 M.ü.M. (Brünigpass)
Höchster Punkt: 2'348m M.ü.M. (Brienzer Rothorn)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karten: 1:25:000, Blätter 1189, Sörenberg und 1209, Brienz
Beste Wanderzeit: Juli-Oktober
Unser Tourdatum: 16.&17.09.2018
Besonderes: Für die Übernachtung auf dem Brienzer Rothorn sollte das Zimmer früh genug reserviert werden. Unterwegs gibt es keine weiteren Verpflegungsmöglichkeiten, dafür aber Picknickplätzchen mit schöner Aussicht.
Mittwoch, 19. September 2018
Freudiges Wiedersehen mit dem Gerenpass
Nach dem unvergesslichen Besuch des Gerenpasses (2'671m) im Herbst 2014, zog es uns schon lange wieder in dieses einzigartige Gebiet. Wir wollten den Zeitpunkt erwischen, an welchem der See des Chüebodengletschers aufzutauen beginnt. Dafür errechneten wir die letzte Woche des Julis und die erste des Augustes. Per Zufall meldete sich noch unser Fotofreund, Roli Gerth, ob er uns einmal auf den Gerenpass begleiten dürfe. Sofort machten wir den Termin ab und trafen uns an der Nufenenpassstrasse.
Es war ein wundervoller, warmer Herbsttag und wir wanderten zuerst in Richtung der Pianseccohütte (SAC). Von da nahmen wir den steilen, praktisch weglosen Aufstieg in Richtung Pass in Angriff. Mit den schweren Biwak- und Fotoausrüstungen in den Rucksäcken gar kein einfaches Unterfangen. Zudem war oben im Moränenschutt eigentlich gar keine Spur mehr auszumachen. So verliessen wir uns auf die spärlichen Steinmännchen. Mit grosser Anstrengung erreichten wir jedoch schweissüberstgrömt den Pass und mussten zuerst einmal nur staunen. Vor uns lag der langsam auftauende Gletschersee, übersäht von türkisblauen Pools. Was für eine Märchenwelt!
Auch unsere zwei, das letzte Mal freigeschaufelten Biwakplätzchen, fanden wir sofort wieder. Was für ein schönes Wiedersehen. Auch Roli war begeistert und so stellten wir zuerst unsere Zelte auf. Wir waren unglaublich dankbar für unsere neue, leichte Ausrüstung von Hersteller Exped. Das Zelt passte haargenau auf die ebene Fläche zwischen den Felsbrocken und es sah schon bald sehr gemütlich aus.
Danach brachen wir auf, zur Umrundung des Sees. Zuerst ging's über den von Schmelzwasser überzogenen Gletscher bis gegen Passio di Manió (2'713m), dann ans Nordufer, wo wir über die abgeschliffenen Felsrücken kraxelten. Am Ufer des Sees fanden wir einen prächtigen, türkisblauen Pool, welchen wir fotografisch eingehend dokumentierten. Für das Abendrot kletterten wir dann hoch, an die Südwestflanke des Chüebodenhorns, bis wir das ganze Gebiet überblicken konnten. Wahnsinn, wie viel kleiner der Gletscher in den vergangenen vier Jahren geworden ist.
Es folgte eine unglaublich intensive, glühende Abendstimmung und wir kamen aus dem Jubeln nicht mehr heraus. Erst in der Dämmerung stiegen wir dann wieder steil gegen das Biwakplätzchen auf dem Pass ab, trafen uns mit Roli, welcher sich intensiver der Gletscherperspektive widmete und beim Einnachten sanken wir überglücklich in unsere Schlafsäcke.
Um 05:00 Uhr klingelte bereits wieder der Wecker, nachdem in der Nacht plötzlich der Wind an den Zelten zu rütteln begonnen hatte. Als wir die Köpfe hinaus in die frische Morgenluft streckten, konnten wir nur dichten Nebel erkennen. Das war so nicht geplant. Roli war jedoch schon bereit zum Fotografieren und wir zogen uns noch einmal kurz ins Zelt zurück, bis er uns zurief: "Nebel lichtet sich!" Nun ging alles schnell und wir standen nullkommanichts mit unseren Stativen am Ufer des Sees bereit. Es folgte eine unglaubliche, Nebel-, Wolken- und Morgenstimmung. Wow! So werden wir diese Landschaft da oben wohl nie mehr zu Gesicht bekommen.
Im Verlaufe des Vormittags packten wir dann unsere sieben Sachen zusammen, selbstverständlich ohne jegliche Spuren zu hinterlassen, und machten uns auf den langen beschwerlichen Rückweg. In der Pianseccohütte gönnten wir uns einen kurzen Zwischenhalt mit kalter Schokolade und dann gings zurück in Richtung der lärmigen Nufenenpassstrasse. Wir sind dankbar, für dieses einzigartige Erlebnis und wer weiss, vielleicht werden wir noch ein drittes Mal wiederkommen, denn die Einsamkeit und die Landschaft um den Chüebodengletscher sind etwas ganz Besonderes.
Danke, lieber Roli, für Deine Angenehme und auch geduldige Begleitung!
TOURDATEN
Aufstieg: 996m
Abstieg: 996m
Strecke: 13km
Reine Wanderzeit: 5,5h
Tiefster Punkt: 2'099 M.ü.M. (Kurve an der Nufenenpassstrasse)
Höchster Punkt: 2'700m M.ü.M. (Chüebodengletscher)
Schwierigkeit: T4
Swisstopo Karte: 1:25:000, Blatt 1251, Val Bedretto
Beste Wanderzeit: Juli-September
Unser Tourdatum: 29.-30.07.2018
Besonderes: Bei einem Tagesausflug kann auch in der Pianseccohütte übernachtet werden. Der Aufstieg zum Gerenpass ist auch vom Gerental (VS) möglich, gestaltet sich jedoch streckenmässig noch länger.
Es war ein wundervoller, warmer Herbsttag und wir wanderten zuerst in Richtung der Pianseccohütte (SAC). Von da nahmen wir den steilen, praktisch weglosen Aufstieg in Richtung Pass in Angriff. Mit den schweren Biwak- und Fotoausrüstungen in den Rucksäcken gar kein einfaches Unterfangen. Zudem war oben im Moränenschutt eigentlich gar keine Spur mehr auszumachen. So verliessen wir uns auf die spärlichen Steinmännchen. Mit grosser Anstrengung erreichten wir jedoch schweissüberstgrömt den Pass und mussten zuerst einmal nur staunen. Vor uns lag der langsam auftauende Gletschersee, übersäht von türkisblauen Pools. Was für eine Märchenwelt!
Auch unsere zwei, das letzte Mal freigeschaufelten Biwakplätzchen, fanden wir sofort wieder. Was für ein schönes Wiedersehen. Auch Roli war begeistert und so stellten wir zuerst unsere Zelte auf. Wir waren unglaublich dankbar für unsere neue, leichte Ausrüstung von Hersteller Exped. Das Zelt passte haargenau auf die ebene Fläche zwischen den Felsbrocken und es sah schon bald sehr gemütlich aus.
Danach brachen wir auf, zur Umrundung des Sees. Zuerst ging's über den von Schmelzwasser überzogenen Gletscher bis gegen Passio di Manió (2'713m), dann ans Nordufer, wo wir über die abgeschliffenen Felsrücken kraxelten. Am Ufer des Sees fanden wir einen prächtigen, türkisblauen Pool, welchen wir fotografisch eingehend dokumentierten. Für das Abendrot kletterten wir dann hoch, an die Südwestflanke des Chüebodenhorns, bis wir das ganze Gebiet überblicken konnten. Wahnsinn, wie viel kleiner der Gletscher in den vergangenen vier Jahren geworden ist.
Es folgte eine unglaublich intensive, glühende Abendstimmung und wir kamen aus dem Jubeln nicht mehr heraus. Erst in der Dämmerung stiegen wir dann wieder steil gegen das Biwakplätzchen auf dem Pass ab, trafen uns mit Roli, welcher sich intensiver der Gletscherperspektive widmete und beim Einnachten sanken wir überglücklich in unsere Schlafsäcke.
Um 05:00 Uhr klingelte bereits wieder der Wecker, nachdem in der Nacht plötzlich der Wind an den Zelten zu rütteln begonnen hatte. Als wir die Köpfe hinaus in die frische Morgenluft streckten, konnten wir nur dichten Nebel erkennen. Das war so nicht geplant. Roli war jedoch schon bereit zum Fotografieren und wir zogen uns noch einmal kurz ins Zelt zurück, bis er uns zurief: "Nebel lichtet sich!" Nun ging alles schnell und wir standen nullkommanichts mit unseren Stativen am Ufer des Sees bereit. Es folgte eine unglaubliche, Nebel-, Wolken- und Morgenstimmung. Wow! So werden wir diese Landschaft da oben wohl nie mehr zu Gesicht bekommen.
Im Verlaufe des Vormittags packten wir dann unsere sieben Sachen zusammen, selbstverständlich ohne jegliche Spuren zu hinterlassen, und machten uns auf den langen beschwerlichen Rückweg. In der Pianseccohütte gönnten wir uns einen kurzen Zwischenhalt mit kalter Schokolade und dann gings zurück in Richtung der lärmigen Nufenenpassstrasse. Wir sind dankbar, für dieses einzigartige Erlebnis und wer weiss, vielleicht werden wir noch ein drittes Mal wiederkommen, denn die Einsamkeit und die Landschaft um den Chüebodengletscher sind etwas ganz Besonderes.
Danke, lieber Roli, für Deine Angenehme und auch geduldige Begleitung!
TOURDATEN
Aufstieg: 996m
Abstieg: 996m
Strecke: 13km
Reine Wanderzeit: 5,5h
Tiefster Punkt: 2'099 M.ü.M. (Kurve an der Nufenenpassstrasse)
Höchster Punkt: 2'700m M.ü.M. (Chüebodengletscher)
Schwierigkeit: T4
Swisstopo Karte: 1:25:000, Blatt 1251, Val Bedretto
Beste Wanderzeit: Juli-September
Unser Tourdatum: 29.-30.07.2018
Besonderes: Bei einem Tagesausflug kann auch in der Pianseccohütte übernachtet werden. Der Aufstieg zum Gerenpass ist auch vom Gerental (VS) möglich, gestaltet sich jedoch streckenmässig noch länger.
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