Samstag, 28. Juli 2012

Abendstimmung am Gurnigel

Und wieder mussten wir uns einen Schönwetterabend "erstehlen" um dem Gurnigel nach der Arbeit auch noch im Sommer einen Besuch abzustatten. Das Gantrischseeli und der Selibüel standen auf dem Programm. Letzteren haben wir ja schon im Winter bei -17° Celsius aufgesucht. Am Ufer des Sees hatten wir Glück: noch schien die Sonne gerade, aber die Schatten wurden zusehends länger. Zudem wehte eine recht starke Bise, welche kleine klare Spiegelung zuliess. Nachdem wir diesen See im Grünen ausgiebig erkundet hatten, beschlossen wir für den Sonnenuntergang noch einmal den Selibüel aufzusuchen. Leider erwischten wir zuerst den falschen Weg und umrundeten den Hügel der Begierde aus diesem Grunde zuerst weitläufig. Die Route führte uns jedoch durch einen prächtigen, üppigen Wald. Völlig ausser Atem erreichten wir dann den freistehenden Hügel dennoch, wechselten einige Worte mit dem hiesigen Bauern und bewunderten dann das immer wärmer werdende Abendlicht am Gantrischmassiv. Aber auch an diesem Abend waren die Temperaturen alles andere als angenehm: bei nur gerade +5° Celsius wollte einfach keine hochsommerliche Stimmung aufkommen. Zudem schien uns das Abendrot an den grünen Bergen bei Weitem nicht so attraktiv wie im Winter mit Schnee.

TOURDATEN (Wanderung um den Selibüel)
Aufstieg: 141m
Abstieg: 141m
Strecke: 3.5km
Reine Wanderzeit: 0.75 h
Start- und Endpunkt: Stierenhütte
Tiefster Punkt: 1'609 M.ü.M. (Stierenhütte)
Höchster Punkt: 1'750 M.ü.M. (Selibüel)
Schwierigkeit: T1
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1206, Guggisberg

Beste Wanderzeit: Mai-Oktober
Besonderes: Der sehr schön angelegte und gepflegte Weg ist mit "Rundweg Selibüel" ausgeschildert. Bei Punkt 1'670 zweigt die Route auf den Selibüel selbst ab.









Samstag, 21. Juli 2012

Ein Abend auf der Grossen Scheidegg

Da wir an den letzten Wochenenden doch eher Wetterpech hatten, beschlossen wir an diesem freien Tag, unsere Foto-Tour gleich noch um eine Exkursion zu erweitern, auf welche wir schon lange gepasst haben. Nach den Wundern des Gentals fuhren wir direkt auf die Schwarzwaldalp im Rosenlauigebiet. Im dortigen Berggasthof gönnten wir uns an der Sonne zuerst einen feinen Imbiss und etwas zu Trinken. Am späteren Nachmittag nahmen wir dann zu Fuss den abwechslungsreichen Weg gegen die Grosse Scheidegg in Angriff. Schon bald standen wir in einem Meer von Alpenrosen. Leider wurden die dunklen Wolken über uns immer dichter und verdeckten die Sicht auf die Zinnen der Engelshörner. Auf dem Pass selbst verweilten wir nicht lange, denn unser Ziel war das Chlosterseeli, auf Grindelwaldner-Seite. Mit Enttäuschung stellten wir am Ufer des kleinen Moorsees fest, dass die Wolken immer dichter wurden. Und trotzdem harrten wir aus. Eine innere Stimme schien uns dazu zu bewegen. Immer wieder blinzelte die Sonne kurz durch die Wolken und wir konnten zwei-drei Fotos belichten. Dann, um 20:40 Uhr, völlig unerwartet riss der "Vorhang" auf und gab den Blick auf die Berge frei. Nun folgte das perfekte Alpenglühen, während das Wasser bei bloss noch +3° Celsius zu dampfen begann. Kurz vor Sonnenuntergang schloss sich der Wolkenvorhang wieder und wir eilten in weniger als einer Stunde in Richtung Schwarzwaldalp, welche wir noch in der Dämmerung erreichten. Was für ein Riesenglück und eine Hochstimmung!

TOURDATEN (Wanderung über die Grosse Scheidegg)
Aufstieg: 506m
Abstieg: 732m
Strecke: 9.5km
Reine Wanderzeit: 4.0 h
Start- und Endpunkt: Gasthaus Schwarzwaldalp-Hotel Wetterhorn
Tiefster Punkt: 1'230 M.ü.M. (Hotel Wetterhorn)
Höchster Punkt: 1'962 M.ü.M. (Grosse Scheidegg)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1229, Grindelwald

Beste Wanderzeit: Juni-Oktober
Besonderes: Die Anreise kann mit dem öffentlichen Verkehr (Bus) bis Schwarzwaldalp und ab Grindelwald erfolgen. Das Chlosterseeli befindet sich ca. 100 Höhenmeter unterhalb der Grossen Scheidegg und ist in der Karte mit "Antseeuwen" beschriftet.













Donnerstag, 19. Juli 2012

Unser Traum: Alpenrosen und Kaskaden

Den ganzen Frühling hindruch haben wir uns bereits auf die Blüte der Alpenrosen gefreut. Wir malten uns aus, wie wir die blumige Pracht unmittelbar vor unserem Lieblingswasserfall im Gental bei Innertkirchen fotografieren würden. Doch als Anfang Juli die Blütezeit anbrach wollte der Sommer einfach nicht kommen. Immer wieder hingen die Wolken tief und verunmöglichten einen Ausflug in die Berge. Mutig fuhren wir an einem Samstag dennoch los. Der Wetterbericht meldete bloss Regen, was ja für dieses Motiv kein Problem darstellen sollte. Doch mit dem Nebel, welcher gleichzeitig mit uns an den Wasserfällen ankam, hatten wir nicht gerechnet. Voller Enttäuschung belichteten wir einige "Nebelbilder", welche zu unserer Verwunderung noch recht mystisch herausgekommen sind. Dann, am vergangenen Montag, starteten wir noch einmal einen Versuch und hatten diesmal Riesenglück. Schwach bewölkter Himmel, genau die richtige Alpenrosenzeit und viel Wasser in den Kaskaden. Nun konnten wir unser Traummotiv endlich umsetzen und verweilten über zwei Stunden am Wasser. Sind sie nicht schön, diese zehn eleganten Fontänen?

TOURDATEN (Wanderung durchs Gental an den Engstlensee)
Aufstieg: 637m
Abstieg: 20m
Strecke: 8.0km
Reine Wanderzeit: 2.5 h
Start- und Endpunkt: Wagencher-Engstlensee
Tiefster Punkt: 1'213 M.ü.M. (Rest. Wagencher)
Höchster Punkt: 1'850 M.ü.M. (Engstlensee)
Schwierigkeit: T1
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1210, Innertkirchen

Beste Wanderzeit: Juni-Oktober
Besonderes: Im vorderen Teil des Tals führt der Weg dem Gentalsträsschen entlang, bietet jedoch tolle Aussichten. Die Rückfahrt kann mit dem regelmässig fahrenden Postauto erfolgen. Zuerst lohnt sich jedoch die Einkehr im Hotel Engstlenalp.











Dienstag, 10. Juli 2012

Verschiedene seltene Pflanzen der Heimat

Wie wichtig gute Fotografenfreunde sind, haben wir in den vergangenen Wochen einmal mehr eindrücklich erfahren. Da draussen in der Natur herrscht ja eine dermassen grosse Vielfalt von Schätzen, dass man unmöglich alle selber finden kann. So waren wir mehr als dankbar für die Tipps unserer Freunde, welche uns zu Pflanzen führten, welche wir schon lange gerne vor die Linse bekommen hätten.
Einerseits durften wir, einige Tage nachdem wir an den Genfersee gefahren waren um einmal die Bienen-Ragwurz zu bestaunen, doch noch neun prächtige Exemplare am Ufer des Thunersees bestaunen. Unsere kleine "IG Orchideen Thunersee" war in diesem Jahr äusserst erfolgreich. Und als sich noch ein kleines Blutströpfchen-Falterchen (Widderchen) dazu überreden liess, sich auf einer Blüte gekonnt in Szene zu setzen, war das Glück perfekt! Aber auch die Blüte der Sumpf-Stendelwurz war ein Grund zum Jubeln! Zwar hielt das Wetter bloss gerade 15 Minuten, bis wir wieder einmal im Regen standen, dafür hatten wir jedoch beim zweiten Besuch mehr Glück. Auch hier verzauberte uns ein Falterchen auf einer Orchidee. Zu guter Letzt fanden wir noch diese filigrane, fleischfressende Pflanze, welche wir schon seit Jahren suchten: den seltenen Sonnentau. Im Urbachtal bei Innertkirchen scheinen sich diese eigenartigen Gesellen wohl zu fühlen. Wir hätten nie gedacht, wie winzig klein diese Pflänzchen sind. Dementsprechend schwierig war es, sie einigermassen passabel abzulichten.

Danke Fredu, Beat und Peter für all die nicht selbstverständlichen, blumigen Tipps. Wir schätzen das enorm und freuten uns wie kleine Kinder über jeden Fund!

TOURDATEN
Keine. Anfahrt zu den verschiedenen Standorten mit dem Auto.











Samstag, 7. Juli 2012

Fotoclub Thun: Ausflug in die Geltenhütte

Riesiges Glück hatten wir dieses Jahr mit dem Ausflug des Fotoclubs Thun (www.fotoclubthun.ch), welchen wir jedes Jahr im Juni für den Verein organisieren. Das Wetter spielte ausnahmsweise einmal mit. Auf dem Programm stand eine Übernachtung in der Geltenhütte. Auch wenn sich diesmal bloss ganz wenige für die Tour anmeldeten, so bleiben die zwei Tage in bester Erinnerung. Bereits die Umrundung des idyllischen Lauenensees begeisterte uns vollends. Dann stiegen wir entlang der zahlreichen Wasserfälle durch blumenübersäte Wiesen in Richtung Geltenschuss. Bereits auf diesem Abschnitt fielen uns die zahlreichen Ankebälli (Trollblume) und einheimischen Orchideen auf. In der Hütte des SAC angekommen stellten wir fest, dass die Unterkunft für die kommende Nacht komplett ausgebucht war und zwar mit einer Riesengruppe von Romands. Da suchten wir schnell wieder die Stille der Bergwelt und stiegen bis zum Rottal auf, mit seinen prächtigen Wasserfällen, welche sich über eine Geländestufe von knapp 200m zu Tale stürzen. Am imposantesten ist dabei der stiebende Geltenbachfall. Auch hier säumten die verschiedensten Alpenblumen den Weg. Am Abend fanden wir vor der Hütte sogar noch Edelweiss, Alpenastern und weitere Orchideen wie die Grüne Hohlzunge oder die Kugelorchis. Gekrönt wurde dieser Tag dann durch ein intensives Alpenglühen wie wir es noch selten gesehen haben: die Felsen über uns wurden beinahe unwirklich rot!
Nach einer erholsamen und wirklich ruhigen Nacht marschierten wir am Sonntag den ausgesetzten Weg entlang in Richtung Chüetungel. Hier verzauberten uns wiederum Edelweiss, Alpenrosen, Ankebälli und die seltene Alpenakelei! Auch ein hübsches Falterchen auf einer Mückenhandwurz liess sich von unserer Präsenz nicht stören.
alles in Allem ein wirklich gelungenes Fotoclub-Wochenende. Herzlichen Dank an die geduldigen Begleiter. Es war urgemütlich.

TOURDATEN (Rundweg)
Aufstieg: 677m
Abstieg: 677m
Strecke: 11.0km
Reine Wanderzeit: 4.0 h
Tiefster Punkt: 1'280 M.ü.M. (Lauenensee)
Höchster Punkt: 2'057 M.ü.M. (Rottal)
Schwierigkeit: T3
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1266, Lenk

Beste Wanderzeit: Juni-Oktober
Besonderes: In den Sommermonaten sollte für die Übernachtung in der Geltenhütte aufgrund der starken Belegung unbedingt eine Reservation vorgenommen werden.