Am kommenden Morgen teilten wir uns in verschiedene Gruppen auf, welche sich fotografisch unterschiedlichen Themen widmeten. Wir gesellten uns zur Gruppe "Wald, Wasser und Wiese" und entdeckten dabei auf einem kleinen Stückchen Land die schönsten, feinen Makromotive. Über drei Stunden lang krochen wir im hohen Gras und am Ufer der Thur umher und brachten so manches, kleines Blümchen gross raus. Am Mittag fand die GV der Naturfotografen Schweiz dann mit einem gemeinsamen Grillieren ihren krönenden Abschluss. Dann zogen sich die angereisten Mitglieder nach und nach zurück. Da wir am Montag auch noch frei hatten, beschlossen wir in Wildhaus zu bleiben, was sicher eine gute Entscheidung war. Am späteren Nachmittag statteten wir so den prächtig tosenden Thurfällen einen Besuch ab und widmeten uns später dem Gräppelensee. Hier erhofften wir uns eine tolle Abendrotspiegelung des Schofbergs und wurden wahrlich nicht enttäuscht. Auch all die farbenfrohen Blumen am Ufer des kleinen Sees verzauberten uns und wir hatten alle Hände voll zu tun mit Fotografieren. Am Montag schlussendlich, liessen wir uns noch auf's Gamplüt gondeln, von wo wir einen zauberhaften Blick auf's Säntismassiv und die Churfirsten genossen. Dann marschierten wir zurück nach Wildhaus und machten uns auch auf den Heimweg. Was für ein gelungenes, unvergessliches Wochenende im Obertoggenburg. Herzlichen Dank an alle, welche dazu in irgendeiner Weise beigetragen haben.
Im nächsten Tagebucheintrag präsentieren wir Euch dann unsere "Siegerbilder" des NFS Fotowettbewerbs 2012.
TOURDATEN (Unterwasser-Gräppelensee)
Aufstieg: 480m
Abstieg: 480m
Strecke: 5.0km
Reine Wanderzeit: 3.0 h
Tiefster Punkt: 906 M.ü.M. (Unterwasser)
Höchster Punkt: 1'349 M.ü.M. (Chrinn)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karten: 1:25‘000, Blatt 1114, Nesslau und Blatt 1134, Walensee
Beste Wanderzeit: April-November
Besonderes: Am Nordufer des Gräppelensees befindet sich ein abwechslungsreiches Moor mit Ankebälli, Fieberklee, Orchideen, usw. Von hier ist die Sicht auf den Schofberg am schönsten.
Das vergangene Wochenende stand bei uns ganz im Zeichen der Naturfotografen Schweiz (NFS), welche ihre diesjährige Generalversammlung zwischen den Churfirsten und dem Säntis abhielten. Bereits am Freitagabend nahmen wir den über dreistündigen Weg ins Obertoggenburg in Angriff und kurz vor 20:00 Uhr trafen wir im Panoramazentrum Gamplüt, Wildhaus, ein. Am Samstagmorgen hiess es bereits um 04:00 Uhr aus den Federn, denn um 05:00 Uhr fuhr für uns eine Extrabahn von Unterwasser auf den Chäserrugg. Kurz vor der Bergstation war am Horizont, Richtung Vorarlberg, auch schon das knallrote Glühen der Sonne auszumachen. So eilten wir sofort aus der Gondelkabine und rannten über eine riesige Schneewächte auf den Hinderrugg. Völlig ausser Atmen konnten wir hier unsere ersten Aufnahmen des kurzen Morgenrots belichten, dann wurde das Licht bereits greller. Was für eine tolle Sicht auf die Churfirsten, den Walensee und den farbigen Bergblumenteppich. Zu unserer grossen Freude durften wir dann noch einem Rudel von stattlichen Steinböcken beim "Sünnele" zuschauen. Lustig, wie sich die aufgereihten Naturfotografen den stolzen Tieren widmeten. Nach der GV unternahmen wir dann noch einen Marsch von der Mittelstation Iltios über die Schwendiseen zurück nach Unterwasser. Dabei genossen wir den traumhaften Ausblick auf den Säntis.
Am Abend durfte Sandra dann zur grossen Überraschung die Wettbewerbsauszeichnung "All over Winner", also Schweizer Naturfotograf des Jahres 2012, entgegennehmen, nebst zahlreichen anderen Bildprämierungen, welche uns beide betrafen. Doch zu diesen Siegerbildern dann mehr im übernächsten Tagebucheintrag.
Wie's am nächsten Tag weiter ging, erfahrt Ihr in Kürze an dieser Stelle.
TOURDATEN (Chäserrugg-Unterwasser)
Aufstieg: 0m
Abstieg: 1'353m
Strecke: 10.5km
Reine Wanderzeit: 3.25 h
Tiefster Punkt: 909 M.ü.M. (Unterwasser)
Höchster Punkt: 2'262 M.ü.M. (Chäserrugg Berghaus)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1134, Walensee
Beste Wanderzeit: Juni-Oktober
Besonderes: Das Steinbockrudel hält sich das ganze Jahr hindurch auf dem Chäserrugg auf. Es wird jedoch empfohlen sich nicht bis auf mehr als 10m zu nähern, damit sich die Tiere nicht gestört fühlen. Anfang Juni kann auf der Schattseite übrigens noch sehr viel Schnee liegen!
In den Monaten Mai und Juni kommt jeweils ein eigenartiges Fieber in uns auf: da halten wir es Zuhause nicht mehr aus und müssen uns auf die Suche machen, nach seltenen Blumenschätzen wie einheimischen Orchideen oder Mohnfelder. All dies haben wir gefunden und kamen uns vor wie Goldsucher, welche riesige Schätze zu Tage fördern! Natürlich freut es uns ganz besonders, Euch mitteilen zu dürfen, dass es die Bienen- und die Hummel-Ragwurz am Ufer des Thunersees, in unserer Heimat, doch noch gibt. Diese seltenen Orchideen suchten wir nun schon seit über drei Jahren. Unsere ersten Bienen-Ragwurzen haben wir jedoch dank dem ebenfalls begeisterten Orchideenfotografen Alexandre Vouilloz (http://www.escapades-photographiques.ch/Site/blog) in Aclens bei Lausanne gefunden. An diesem Standort blühten auch prächtige Pyramidenorchis. Im Diemtigtal haben wir an unserem bereits seit vielen Jahren besuchten Plätzchen gleich dutzende von Fliegen-Ragwurzen gefunden. Was für eine Pracht, welche wir eingehend dokumentierten. Und zu guter Letzt ist da noch dieser wirklich geniale Landwirt aus Neuenegg, welcher eine Ecke Brachland voll und ganz mit Mohn und Kornblumen überwuchern lies. Was für ein Summen in der Luft und was für eine Farbenpracht.
Wir freuen uns, Euch hier unsere aktuellen, blumigen Kostbarkeiten zu präsentieren und wünschen viel Spass!
TOURDATEN
Keine. Anfahrt zu den verschiedenen Standorten mit dem Auto.
An Pfingsten durfte sich Stef von Sandra zum 1. Hochzeitstag in die Berge entführen lassen. Er hatte keine Ahnung wohin die Reise ging. Schlussendlich landeten wir im schönen Lötschental, genauer im Hotel Fafleralp (http://www.fafleralp.ch). Schon bei der Ankunft fielen uns die gelben Felder von Schwefelanemonen auf. Was für eine Farbenpracht! Nachdem wir unser heimeliges, frisch renoviertes Zimmer bezogen hatten, machten wir uns zu weiteren Erkundungstouren auf. Der Schnee hatte sich hier noch nicht lange zurückgezogen und ein saftiges, frisches Grün schmückte die Lärchen. Am Pfingstmontag unternahmen wir dann eine gut ausgeschilderte Rundwanderung zum Gletschertor des Langgletschers. Bereits am Strassenrand auf der Fafleralp fielen uns die ersten, sonst so seltenen Pelzanemonen auf, welche wir schon lange einmal in grösseren Mengen sehen wollten. Etwas weiter gegen die Gletscherzunge wurden's dann bereits hunderte von Anemonen. Begeistert legten wir uns ins Gras und fotografierten was das Zeug hält. Rund um das Gletschertor selbst lag noch sehr viel Schnee und es war eindrücklich zu sehen, wie sich die junge Lonza den Weg durch die strahlendweisse Fläche suchte. Dann ging's zurück über die Gugginalp, wo wir unseren Augen nicht trauten: hier blühten zu diesem Zeitpunkt tausende von Pelzanemonen, in ganzen Feldern. Wow! Überglücklich denken wir noch heute an unseren unvergesslichen, blumigen Hochzeitstag zurück.
TOURDATEN
Aufstieg: 370m
Abstieg: 370m
Strecke: 10.0km
Reine Wanderzeit: 4.0 h
Tiefster Punkt: 1'763 M.ü.M. (Parkplatz Gletscherstafel)
Höchster Punkt: 2'108 M.ü.M. (Gugginalp, Anunbach)
Schwierigkeit: T2-T3
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1268, Lötschental
Beste Wanderzeit: Mai-Oktober
Besonderes: Der mit interessanten Infos bestückte Wanderweg kann auch bis zur Anenhütte (2'358 M.ü.M.) verlängert werden, welche von Mitte Juni bis Ende Oktober bewartet ist.
Seit einigen Jahren ist es Tradition, dass wir zusammen mit Sandras Eltern über Auffahrt an einen schönen Ort, irgendwo in der Nachbarschaft der Schweiz, fahren. Meistens sind wir dabei auf der Suche nach schönem Wetter, welches wir in diesem Jahr im Französischen Jura fanden. Ganz besonders freuten wir uns auf die Wasserfälle von Baume les Messieurs und von Arbois. Während erstere Kaskaden eher wenig Wasser führten und deshalb nicht so attraktiv waren, kamen wir bei Les Planches prés Arbois voll auf die Rechnung. Aber auch die Cascades d Hérisson waren trotz dem beängstigenden Besucheraufmarsch eine Augenweide. Bloss schade, dass hier grosse Teile der Fälle aufgrund von übermässiger Erosion wegen den vielen Besuchern gesperrt wurden. Ganz besonders gefallen hat uns jedoch der Blick über die Quatre Lacs bei Ilay sowie der Lac de Bonlieu, welcher wie ein natürliches Auge in den frühlingsgrünen Wäldern wirkte. Zu guter Letzt besuchten wir noch die eindrückliche Grotte des Moidons, nahe von Arbois. Die Natur im Französischen Jura ist extrem abwechslungsreich und die Dörfer sind völlig anders als in der Schweiz. Zudem fiel uns auch die natürliche und zuvorkommende Gastfreundschaft auf. Bloss 195km von unserer Heimat entfernt fanden wir ein völlig anderes Land, welches uns noch öfters zur Erkundung einladen wird. Übrigens: wir wussten gar nicht, dass dies ein so bekanntes Anbaugebiet für Jura-Wein ist.
TOURDATEN (für Wanderung an den Cascades du Herisson)
Aufstieg: 246m
Abstieg: 246m
Strecke: 7.6km
Reine Wanderzeit: 3.0 h
Tiefster Punkt: 524 M.ü.M. (Visitor Center)
Höchster Punkt: 770 M.ü.M. (Auberge l'Eolienne, Ilay)
Schwierigkeit: T2
IGN Carte de Randonnée: 1:25‘000, Blatt 3326 ET, Campagnole
Beste Wanderzeit: Mai-Juni
Besonderes: Mehr Informationen zu den prächtigen Wasserfällen des Hérisson finden Sie im Internet unter der Adresse: http://www.cascades-du-herisson.fr. Es empfiehlt sich, diese Location nicht am Wochenende und in der Ferienzeit aufzusuchen!