Donnerstag, 21. Februar 2019

Märchenhafte Winterlandschaften im Mythengebiet

Endlich wieder einmal ein Bisschen «Futter» für unser Fototagebuch, welches wir in letzter Zeit arg vernachlässigt haben. So überspringen wir nun mal einige Monate und beginnen Anfang Februar, mit unseren Schneeferien. Schon lange freuten wir uns darauf und wurden reichlich belohnt.

Zuerst stand ein Ausflug in die Mythen (SZ) auf dem Programm. Der Wetterbericht meldete zuerst noch intensive, anhaltende Schneefälle, welche dann über Nacht abklingen und am Morgen der Sonne Platz machen würden. Das Risiko bestand jedoch in der erwähnten Restbewölkung, von welcher man nie so recht weiss, wie sie sich verhält. Doch wer nichts wagt, der nichts gewinnt und so brachen wir frohen Mutes in Richtung Innerschweiz auf, nachdem wir uns zuerst ein Hotelzimmer auf der Ibergeregg (1’406m) reserviert hatten. Nach einer turbulenten Fahrt über den Brünigpass statteten wir noch dem Verkehrshaus in Luzern einen Besuch ab, als Zwischenstation sozusagen, wo wir uns im IMAX einen spannenden Film über die Weltmeere gönnten, dann ging’s weiter in Richtung Schwyz. Sobald die Passstrasse anzusteigen begann, wurde uns klar, dass hier ohne Schneeketten kein Weiterkommen war. Zum Glück hatten wir erst kürzlich Zuhause einen «Trainingslauf» gestartet, sodass wir die Ketten dann ohne grosse Probleme montieren konnten. Wie auf Schienen ging’s dann im dichten Schneefall bergauf, bis wir schliesslich die Ibergeregg erreichten. Es lag etwa ein halber Meter Neuschnee. So bezogen wir unser Hotelzimmer, genossen ein feines Nachtessen um uns dann bald einmal auf’s Ohr zu legen.

Am kommenden morgen früh, es war noch finster, verhiess der Blick aus dem Fenster nichts Gutes: Nebel verdeckte die Sicht. Doch ganz oben am Himmel sahen wir einige Sterne funkeln, sodass wir trotzdem unsere dicken Kleider anzogen und uns auf den Weg machten. Das ist zwar manchmal hart, aber wir wollten das Risiko bewusst eingehen, im Wissen, dass Mutter Natur so manche Überraschung bereithält. Bald stapften wir dick eingemummt mit den Schneeschuhen in Richtung Müsliegg. Der Nebel hatte sich verzogen. Auf der offiziellen Winterwanderwegspur ging das noch einigermassen, doch als wir dann den Schneeschuhweg zu unserem Ziel wählen mussten, wurde es richtig hart im tiefen Neuschnee. Es war fast kein Weiterkommen mehr und bereits begann die Dämmerung. Trotzdem kämpften wir uns hartnäckig durch die Schneemassen weiter, bis wir genau zur rechten Zeit «unser» bereits im Sommer erkundigtes Plätzchen fanden. Nun konnte das Spektakel beginnen und wie es begann. Bei völliger Windstille und einer unberührten Schneefläche begrüssten wir den Tag und belichteten unsere Fotos mit Blick auf die stolzen Felszähne der Mythen. Schöner hätte es nicht sein können.

Nach Sonnenaufgang bewunderten wir dann auf dem Grat hinter dem Brünnelistock noch die blütenweisse, märchenhafte Winterlandschaft, bevor wir uns im Berghaus Müsliegg, an der Sonne, ein kleines Morgenessen gönnten. Später wanderten wir zurück zum Hotel, checkten aus und nahmen an diesem prächtigen Wintertag noch den ausgeschilderten Schneeschuhweg um den Chli Schijen in Angriff (siehe Wanderbeschrieb). Der Wildhüter vor Ort händigte uns sogar einen schönen Streckenplan aus. Die Route führte zuerst durch dichten, tief verschneiten Bergwald bis auf die Sonnseite. Von hier aus dann um den Felszahn des Chlin Schijen, vorbei an Hütten durch unberührte Schneeflächen zurück zum Ausgangspunkt auf der Ibergeregg. Tolle Aussichten auf die umliegende garantiert!

Erfüllt von Glück traten wir danach den Heimweg ins Oberland an, im Wissen, dass das «Zabbeli» in Sandras Bauch diesen Ausflug mit der frischen Luft sicher auch genossen hat.

TOURDATEN
Aufstieg: 150m
Abstieg: 150m
Strecke: 3.0km
Reine Wanderzeit: 1.5h
Start- und Endpunkt: Ibergeregg
Tiefster Punkt: 1'380 M.ü.M. (Unterhalb Ibergeregg)
Höchster Punkt: 1’515 M.ü.M. (Wegkreuz Chli Schijen)
Schwierigkeit: T1
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1152, Ibergeregg
Beste Wanderzeit: Januar-März
Unser Tourdatum: 04.02.2019
Besonderes: In den Schutzgebieten der Ibergeregg dürfen die markierten Wege aufgrund des Wildschutzes nicht verlassen werden. Hier befindet sich eines der wenigen Schweizer Auerwildhabitate.















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