Unsere
zweite Hochgebirgstour unternahmen wir Mitte August, ebenfalls im schönen
Wallis. Diesmal hatten wir uns etwas ganz Besonderes ausgesucht: einen
Zweitagesausflug zur Cabane du Mountet (2’886m), ganz hinten im Val d’
Anniviers. Doch nicht nur die Hütte selbst interessierte uns, sondern ein
kleines, türkisblaues Gletscherseelein, etwas abseits der markierten Wege.
Wenige
Tage zuvor fiel jedoch noch Schnee bis unter 2’000m, sodass wir nicht genau
wussten, was uns erwartete. Auch sonst gab’s noch eine etwas unangenehme
Überraschung: bereits im Pfynwald fielen uns die vielen Autos und Menschen auf.
Oweh, genau an diesem Tag war der Zinal-Lauf mit tausenden von Teilnehmern und
einem riesen Sportzirkus. Zum Glück waren wir früh genug unterwegs, sodass wer
wenigstens noch bis nach Zinal hochfahren konnten, obwohl es eine unglaubliche
Geduldsübung war. Ganz hinten im Tal fanden wir sogar noch einen Parkplatz und
marschierten frohen Mutes los, im Bewusstsein, noch über 1'000 Höhenmeter vor
uns zu haben. Bald hatten wir die Menschenmassen hinter uns gelassen und waren
alleine unterwegs.
Die
Route führte uns zuerst durch den Talboden, doch schon bei Moming begann der
steile Bergweg. Zum Glück konnten wir die ersten 500 Höhemeter noch weitgehend
im Schatten hinter uns bringen. Etwas prekär wurde es dann bei der neuen
Hängebrücke nahe von Tsina de Vio. Hier hat man die Wege nicht genügend
präpariert, sodass uns im Steilhang eine glitschige Erdmasse empfing. Ein
falscher Schritt und man fände sich weit unten auf dem Gletscher wieder. Danach
erreichten wir langsam die Schneegrenze und der Aufstieg wurde immer steiler.
Die gewaltige Bergkulisse der frisch verschneiten Felsriesen, beeindruckte uns
tief. Nun noch durch das Geröllfeld um Le Mammouth und schon kam, die einem
Adlerhorst gleich gelegene Hütte, in Sichtweite. Wir waren ziemlich froh,
endlich oben anzukommen.
Nach
einer kurzen Stärkung in der Hütte brachen wir auch schon zur Suche unseres
kleinen, namenlosen Seeleins auf, welches wir problemlos fanden. Hier, im
Gletschervorfeld machten wir es uns nun gemütlich, warteten die Abendstimmung
ab, die leider nicht ganz wolkenlos war, und genossen die Einsamkeit. Die
umliegenden Berge (Obergabelhorn, Dent Blanche) waren schlichtweg ein Traum in
Weiss. Erst in der Dämmerung kehrten wir in die Hütte zurück und bezogen unser
gemütliches Zimmerchen, welches wir ganz für uns alleine hatten.
Bereits
um 04:45 Uhr klingelte nach unruhiger Nacht bereits wieder der Wecker. Wir
wollten noch einmal hinauf zu «unserem» Seelein, um die Morgenstimmung zu
erleben. Noch vor allen anderen Bergsteigern, waren wir deshalb schon wieder im
Moränengebiet unterwegs. Es lohnte sich, denn nun erlebten wir eine prächtige
Stimmung mit dünnen Wolken und Morgenrot. Wir kamen uns vor wie im fernen
Patagonien. Überall plätscherten die Wässerchen fröhlich über die blank
geschliffenen Granitfelsen talwärts und die Spiegelung im Seelein war zauberhaft.
Erst
nach dem ausgiebigen Genuss der einzigartigen Szenerie kehrten wir zur Hütte
zurück und nahmen gegen Mittag langsam den Abstieg in Angriff. Die Aussicht auf
die umliegende Bergwelt war absolut beeindruckend. Nur der langgezogene, ebene
Rückweg bis Zinal erlebten wir als etwas mühsam.
TOURDATEN
Aufstieg: 1’375m
Abstieg: 1’375m
Strecke: 20.0km
Reine Wanderzeit: 8.0 h
Start- und Endpunkt: Parkplatz La Tzoucdanaz
Tiefster Punkt: 1'675 M.ü.M. (Parkplatz La Tzoucdanaz)
Höchster Punkt: 2'950 M.ü.M. (Gletschermoräne Mountet)
Schwierigkeit: T3
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1327, Evolène
Beste Wanderzeit: Juli-September
Unser Tourdatum: 12.&13.08.17
Besonderes: Wie in allen Hütten des SAC, ist eine Vorreservation für die Übernachtung nötig. In den weglosen Moränen- und Geröllgebieten der Gletschervorfelder ist besondere Vorsicht geboten.
Aufstieg: 1’375m
Abstieg: 1’375m
Strecke: 20.0km
Reine Wanderzeit: 8.0 h
Start- und Endpunkt: Parkplatz La Tzoucdanaz
Tiefster Punkt: 1'675 M.ü.M. (Parkplatz La Tzoucdanaz)
Höchster Punkt: 2'950 M.ü.M. (Gletschermoräne Mountet)
Schwierigkeit: T3
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1327, Evolène
Beste Wanderzeit: Juli-September
Unser Tourdatum: 12.&13.08.17
Besonderes: Wie in allen Hütten des SAC, ist eine Vorreservation für die Übernachtung nötig. In den weglosen Moränen- und Geröllgebieten der Gletschervorfelder ist besondere Vorsicht geboten.