Für unser eigenes Buchprojekt hatten wir schon länger das Triftgebiet auf der Wunschliste. Dabei waren wir uns bewusst, dass es sich dabei um eine sehr ausgesetzte, anstrengende Tour handelt. Eine Herausforderung ist es auch, wenn man auf eine Seilbahn angewiesen ist, welche man schon zum Voraus reservieren muss (ohne Reservation geht bei der Triftbahn leider nichts mehr). Begleitet wurden wir auf dieser Tour von unseren Bergfreunden Andi und Anna Wipf.
Wiederum durften wir auf wunderschönes Sommerwetter zählen, allerdings diesmal mit Gewittertendenz am Abend. Bei azurblauen Himmel starteten wir bei der Triftbergstation. Es waren so viele mehr oder weniger gut ausgerüstete Berggänger unterwegs, dass wir beinahe in einer Kolonne marschieren mussten. Doch unmittelbar nach der Trifthängebrücke, welche ein Magnet für Alt und Jung ist, hatten wir den steilen, ausgesetzten Bergweg für uns ganz alleine. Die Aussicht wurde mit jedem Höhenmeter beeindruckender, aber die Route fuhr uns auch ganz schön in die Beine, zumal die Mittagssonne bald schon wieder erbarmungslos auf uns niederbrannte.
So waren wir froh, als wir endlich die wunderschön gelegene Trifthütte (2'520m) erreichten und dort oben vom Hüttenwartpaar herzlich willkommen geheissen wurden. Nach einem erfrischenden Willkommenstee gönnten wir uns einen kleinen Imbiss und ein Gläschen Gipfelwein. Der ist nirgends besser als so hoch oben an der Sonne! Am Abend folgte die angekündigte Gewitterfront und bescherte uns eindrückliche Stimmungen. Nach einem gemütlichen "Abendhöck" in der Hütte, krochen wir schon bald unter die Decken und versuchten zu schlafen.
Tagwache war am nächsten Tag schon wieder früh, denn wir wollten die Morgenstimmung nicht verpassen. Andi und Anna wollten zudem noch auf eine Hochtour starten. Leider eignet sich das Triftgebiet nicht so gut für das Morgenrot, dafür wurde es jedoch später mit Sonne umso schöner. Aufgrund des vielen Neuschnees auf dem Gletscher kehrten auch Andi und Anna bald wieder in die Hütte zurück.
So nahmen wir von der Hüttencrew, welche uns so gut beherbergt hatte, Abschied und stiegen zuerst ins von vielen Blumen Geschmückte Geröllfeld unterhalb der Hütte ab. Was es da alles zu sehen gab! Der steile Abstieg zum See war zwar anstrengend, aber dafür wiederum mit prächtigen Ausblicken. Schlussendlich waren wir froh, etwas früher bei der Bahn zu sein um uns auf der Terrasse der kleinen Imbissbude noch eine kleine Verpflegung zu Gemüte zu führen.
Insgesamt eine sehr lohnenswerte Tour, jedoch im unteren Bereich total und beängstigend überlaufen!
TOURDATEN
Aufstieg: 1'332m
Abstieg: 1'332m
Strecke: 13,0km
Reine Wanderzeit: 6,5h
Start- und Endpunkt: Bergstation Triftbahn
Tiefster Punkt: 1'357 M.ü.M. (Bergstation Triftbahn)
Höchster Punkt: 2'520 M.ü.M. (Trifthütte SAC)
Schwierigkeit: T4
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1210, Innertkirchen
Beste Wanderzeit: Juli bis September
Unser Tourdatum: 14.-15.08.2016
Besonderes: Wer sich nicht ans Reservationssystem der Triftbahn binden möchte, kann auch im Tal loswandern. Dies bedeutet jedoch rund 400 Höhenmeter zusätzlich. Mit etwas Glück trifft man unterwegs auch den herzigen Hüttenfuchs der Trift an!
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