Als Sandra sich nach Indien und Nepal auf Studienreise aufmachte, blieb Zuhause ein flaues Gefühl und ein leeres, lebloses Heim zurück. Da hielt ich, Stef, es nicht lange aus und musste hinaus in die Natur. Diesmal zusammen mit meinem Vater.
Wir hatten uns als Ausflugsziel das Gebiet von Bürchen im Wallis ausgelesen. Hier verbindet ein prächtig angelegter Winterwanderweg Bürchen mit Zeneggen. Aufgrund des Hochnebels der vergangen Tage präsentierte sich uns die Landschaft blütenweiss mit glitzernden, grossen Schneekristallen. Da kamen wir immer wieder ins Staunen von fanden am Wegesrand hübsch mit Raureif verzierte Gräser. Aber auch der Föhren- und Lärchenwald war ein absoluter Augenschmaus. Am Waldesrand, in der Obri Hellela, fanden wir auch einige tief verschneite Berghütten, welche man sich gut für ein Schweizer Alpenklischee vorstellen kann. Der Weg führte dann unterhalb der Moosalp in den Wald hinein, wo es merklich kühler wurde. Die Sonne bekamen wir da nicht mehr zu Gesicht, dafür aber ein Wintermärchenwald mit viel isländisch Moos und Tierspuren.
Bald wurde es uns jedoch zu kalt und wir kehrten an die Sonne zurück. Es war ein Wintertag wie im Bilderbuch und er liess mich den Abschied von Sandra ein Wenig vergessen. 50% Natur-Welten fühlen sich einfach nicht gleich gut wie 100% an!
TOURDATEN (Winterwanderweg Bürchen-Zeneggen)
Aufstieg: 250m
Abstieg: 350m
Strecke: 5,0km
Reine Wanderzeit: 1,5h
Startpunkt: Zenhäusern
Endpunkt: Zeneggen
Tiefster Punkt: 1‘367 M.ü.M. (Zentrum von Zeneggen)
Höchster Punkt: 1'590 M.ü.M. (Howald)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1288, Raron
Beste Wanderzeit: Dezember-März (Für Winterwanderung)
Unser Tourdatum: 09.02.2015
Besonderes: Auch der Rückweg ist gut an einem Nachmittag zu machen. Im Januar kann die Route recht schattig sein, aufgrund des tiefen Sonnenstandes. In Büchen und Zeneggen gibt's einige Gasthäuser zum Einkehren.
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