Montag, 17. März 2014

Abschied vom Winter auf der Grimsel

Bereits heisst es wieder Abschied nehmen vom Winter, welcher 2013/14 ganz besonders trostlos ausgefallen ist. Sage und schreibe zweimal haben wir die Schneeschaufel bei uns in Krattigen benutzen (können) müssen. So kam einfach keine Stimmung auf...

Dennoch konnten wir uns vor einer Woche noch einen lange gehegten Traum erfüllen: die Übernachtung auf dem Grimselpass, im Hotel Grimseblick (VS). Von Oberwald (1'368m) im Obergoms führt ein sauber präparierter Winterwanderweg bis auf den Pass (2'161m). Die Sonne brannte an diesem Sonntagnachmittag erbarmungslos in den Südhang der Oberwalder-Grimsle. Langsam stiegen wir durch den von vielen  alten Lärchen durchsetzten Wald hoch bis an die Waldgrenze. Hier begann der Weg dann steil anzusteigen und die Schweissperlen liefen uns über die Stirn hinunter. Nach rund 3.5 Stunden erreichten wir endlich die Passhöhe mit dem gefrorenen Totenseeli. Zuerst checkten wir im Hotel gleich mal ein und gönnten uns auf der sonnigen Terrasse ein kühles Getränk. Dann brachen wir zur Umrundung des Seeleins auf und stiegen bis auf den Chrizegge (2'353m) um die Abendstimmung mit Blick in die erhabene Bergwelt zu geniessen. Wir wurden nicht enttäuscht: vor allem in der blauen Stunde zeichneten die blütenweissen Bergzinnen prächtig vom Himmel ab. Die Schwierigkeit auf dem Grimselpass liegt darin, auf den Fotos die von Menschenhand geschaffene Technik ausblenden zu können. Um 19:30 Uhr kam wir nach einem Eilmarsch wieder im Hotel an, wo man uns mit einem köstlichen Cordon Bleu verköstigte. Das hatten wir uns verdient!

Der nächste Morgen startete nach unruhiger Nacht bereits um 05:45 Uhr. Wir wollten die Morgenstimmung auf der Berner Seite des Passes geniessen. Dank den feinen Schleierwolken verfärbte sich der Himmel glutrot. Was für ein Glück. Später, beim Abstieg in Richtung Oberwald kam starker Wind auf und wehte uns die Schneekristalle beissend ins Gesicht. Gegen Mittag im Tal angekommen, waren wir ganz schön geschafft von dieser anstrengenden, aber unglaublich schönen Tour!

TOURDATEN (für Winterwanderung)
Aufstieg: 793m
Abstieg: 793m
Strecke: 22km
Reine Wanderzeit: 6,0h
Tiefster Punkt: 1'368 M.ü.M. (Oberwald)
Höchster Punkt: 2'161 M.ü.M. (Grimselpass)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: 1:25:000, Blatt 1250, Ulrichen
Beste Wanderzeit: Dezember bis März
Unser Tourdatum: 09.03.14
Besonderes: Das mit einfachen, preisgünstigen Zimmern ausgestattete Hotel Grimselblick bietet auch einen Transportservice auf den Pass an, mit Pistenfahrzeugen. Zur fröhlichen Abfahrt können diverse Schlittenmodelle gemietet werden.















Sonntag, 2. März 2014

Die ersten bunten Frühlingsboten

Seit wir aus Norwegen zurück gekommen sind, waren wir nie mehr mit unseren Kameras unterwegs. Das hat uns leider ganz schön auf das Gemüt geschlagen. Sind es doch immerhin schon 6 Wochen her, seit wir das letzte Mal richtig draussen waren. Kam dazu, dass der Winter in der Schweiz wirklich zum Verzweifeln war und wir seit langer Zeit sogar wieder einmal die Grippe erwischten. So sank die Stimmung in den letzten Wochen gegen den Nullpunkt...

Zum Glück zeigten sich in den vergangenen Tagen im Schadaupark und in unserem eigenen Garten in Krattigen schon die ersten Vorboten des Frühlings. Ein Meer von feinen, wunderschönen Krokusblüten fanden wir in Thun vor und bei uns blühen momentan um das ganze Haus die zarten Schneeglöcklein. Besonders schön war es, als sie sogar noch von glitzernden Regentröpfchen geschmückt waren. Das hob unsere Laune schlagartig wieder an und man sah uns um die kleinen Blüten robben.

Dennoch hoffen wir natürlich immer noch darauf, oben in der unberührten Bergwelt einige schöne Wintererlebnisse haben zu dürfen. Doch vorerst wünschen wir Euch schonmal einen bunten Start in den Frühling...

TOURDATEN - Keine Angaben
 










Montag, 17. Februar 2014

Nordnorwegen: Erhabene Landschaften um Tromsö

Im 2. Teil unserer Fotos, welche tagsüber im Gebiet um Tromsö entstanden sind, präsentieren wir Euch zahlreiche farbenfrohe, intensive Lichtstimmungen. Die Sonne schien jeden Tag ca. 20 Minuten länger, sodass wir am letzten Tag unserer Reise bereits während 3 Stunden das glühende Spektakel an den Bergen bewundern durften.

Als sich das Wetter am Morgen des 20. Januars wolkenverhangen präsentierte, beschlossen wir in Richtung Süden zu fahren um den Lyngen Alpen einen Besuch abzustatten. Doch auch hier wollte die Wolkendecke nicht auflockern. Erst als wir bereits wieder ans Umkehren dachten, erkannten wir einen roten Schimmer am Horizont. Diesem folgten wir in Richtung Süden bis zum Rostavatnet, nah der Grenze zu Schweden, wo wir bei -26 Grad Celsius wunderbare Momente auf dem gefrorenen See erlebten. Aber auch die Abendstimmung an den Lyngen Alpen, von Storsteinnnes aus, war einfach zauberhaft. Die nächste Tour (welche wir unten beschreiben) führte uns auf den nördlichen Teil von Kvalöya, benannt mit Sállir. Vom Rakkfjorden wanderten wir auf das Middagsfjellet (323m). Auf dieser Tour genossen wir die weite Landschaft, die knorrigen Birklein, das Sonnenglühen gegenüber und die herrliche Aussicht auf die Fjorde. Am letzten Tag fuhren wir dann noch hinaus auf die unglaublich schöne Insel Sommaröya, westlich von Tromsö, ganz vorne am offenen Meer. Die schneefreien Küstenlandschaften hier sind Nordfeeling pur und lassen einem fast nicht mehr los.

Überglücklich reisten wir danach am 23. Januar 2014 wieder nach Hause in die Schweiz, die Herzen voller Freude und die Kameras voller idyllischer Impressionen. Danke, lieber Fritz für die angenehme, fröhliche Begleitung. Diese Reise werden wir so schnell nicht wieder vergessen und freuen uns, dass wir Dir den Traum vom Nordlicht erfüllen durften. Der Wettergott war uns wahrhaftig gnädig...

TOURDATEN (Winterwanderung Middagsfjellet)
Aufstieg: 303m
Abstieg: 303m
Strecke: 6km
Reine Wanderzeit: 2,0h
Tiefster Punkt: 20 M.ü.M. (Rakkfjorden)
Höchster Punkt: 323 M.ü.M. (Middagsfjellet)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: 1:50'000, Turkart Kvaloya (Best-Nr. 2639)
Beste Wanderzeit: November bis April
Unser Tourdatum: 21.01.2014
Besonderes: Die Route auf das Middagsfjellet ist weglos und unmarkiert, jedoch leicht zu finden. Am besten wählt man einfach den direkten Weg in Richtung Gipfelkuppe, welcher angenehm sanft durch lichte Birkenwäldchen ansteigt.
















Sonntag, 9. Februar 2014

Nordnorwegen: Zum ersten Mal Sonne...

Heute präsentieren wir Euch den 1. Teil unserer Norwegenfotos, welche tagsüber entstanden sind. Dazu gibt es zu sagen, dass die Sonne, als wir am 15. Januar in Tromsö ankamen, gerade zum ersten Mal die höchsten Berggipfel beleuchtete. Als wir am 23. Januar wieder abreisten, erreichte sie bereits die Stadt Tromsö. Jeden Tag scheint sie in dieser Zeit 15-20 Minuten länger. Einfach zauberhaft.

Für unsere Ausflüge waren wir auf ein gutes Mietauto mit Spikes angewiesen. Am ersten Tag erkundeten wir den nordwestlichen Teil der Insel Kvalöy genauer. Wir starteten am wundervollen Ersfjorden, genossen das dämmrige Mittagslicht am Grötfjorden und fuhren über ein kleines Pässchen bis zum abgelegenen Weiler Rekvik. Nach 5 Stunden war das Tageslicht bereits wieder erloschen. Am zweiten Tag wiederholten wir die lange Fahrt zum Sörfjorden, wo wir über Mittag prächtige Stimmungen an den Bergen fotografierten (siehe auch Tagebucheintrag vom März 2013). In Jövik bewunderten wir einmal mehr die stolzen Lyngen Alpen. Zu Fuss gings am dritten Tag zusammen mit unseren Freunden aus Tromsö auf den Rödtinden (470m), unmittelbar bei Tromsö (siehe Tourenbeschrieb unten). Hier oben sahen Namgyal und Trine zum ersten mal nach vier Monaten für 2 Minuten die Sonne! Der Schnee war so hart gefroren, dass wir keine Schneeschuhe benötigten. Am vierten Tag, schlussendlich, stand der Hausberg von Tromsö, der Fjellheisen-Storsteinen (421m), auf dem Programm. Von hier oben genossen wir die blaue Stunde mit einem kaum in Worte zu fassenden Ausblick auf die lichterfüllte Polarstadt. Was für unvergessliche Erlebnisse...

Der 2. Teil unserer Tagesausflüge folgt in Kürze...

TOURDATEN (Winterwanderung Rödtinden)
Aufstieg: 450m
Abstieg: 450m
Strecke: 6km
Reine Wanderzeit: 2,0h
Tiefster Punkt: 20 M.ü.M. (Skistadion Storvoll)
Höchster Punkt: 470 M.ü.M. (Rödtinden)
Schwierigkeit: T2
Swisstopo Karte: 1:50'000, Turkart Kvaloya (Best-Nr. 2639)
Beste Wanderzeit: November bis April
Unser Tourdatum: 18.01.2014
Besonderes: Das ganze Gebiet rund um den Kjölen (765m) eignet sich optimal für Ski- und Schneetouren. Die Einheimischen frönen diesen Hobbys auch eingehend. Weiter unten führt eine rund 9km Lange, beleuchtete Langlaufloipe oberhalb des Meeres entlang.