Mittwoch, 1. August 2018

Alpenrosenzeit im Val da Camp

Wieder einmal ist es höchste Zeit, für einen neuen Tagebucheintrag. Bei diesem wunderschönen Sommer, sind wir eben beinahe immer draussen in den Bergen unterwegs und verbringen nur so wenig Zeit als möglich vor dem PC. Bitte entschuldigt!

Anfang Juli haben wir uns einen kleinen Traum erfüllt und einmal 10 Tage lang Ferien in unserem Heimatland gemacht. Unterwegs waren wir dabei mit unserem alten, gemütlichen T3 "Joker" VW-Bus. Das Ziel war der Kanton Graubünden. Hier beschreiben wir Euch die Touren, welche wir so noch nicht gemacht hatten. Beispielsweise brachen wir während der Alpenrosenzeit (Anfang Juli) ins Val da Camp (GR) im Puschlav auf. Den ganzen Tag lang waren wir in diesem prächtigen Tal unterwegs, wobei wir immer wieder ein Bisschen auf die Sonne passen mussten. Das Ziel war der auf der Italienisch-Schweizerischen Grenze liegende Pass da Val Viola (2'467m).

Leider verläuft der Weg auf den ersten fünf Kilometern von Sfazu (1'622m) noch auf einem Kiessträsschen. Man könnte ihn eigentlich auch mit einem Postauto abkürzen. Dieses muss jedoch zuerst telefonisch reserviert werden. Der berühmte Saoseo in sommerlichen Grün und dekoriert von blühenden Alpenrosen, hat uns jedoch für den langen Weg fürstlich entschädigt. Am Vormittag duften wir die Stille an seinem Ufer noch ganz alleine geniessen, dann kamen immer mehr Wanderer an. Weiter ging's von hier hoch zum Lagh da Val Viola (2'159m). Dieser lag aufgrund der vielen Quellwolken leider gerade am Schatten, sodass wir weiter in Richtung Grenze marschierten. Unterwegs, nahe des Lagh dal Dügüral (tönt irgendwie türkisch), fanden wir per Zufall eine unglaublich schöne, üppige Bergblumenwiese. Da hatte es zu unserer Freude ganze Massen von Männertreu-Orchideen, darunter sogar eine weisse Albinovariante, Bergastern, Alpenrosen und beim genaueren Hinsehen fanden wir sogar die äusserst seltene Zwergorchis. Zwischendurch wussten wir in diesem Blumenteppich beinahe nicht wo abstehen. Man merkte gut, dass es hier keine Alpwirtschaft gibt.

Weiter ging's dann nach einer ausgiebigen Foto- und Piucknickpause in Richtung Rifugio Viola, zu welchem wir jedoch dann nicht mehr abstiegen, da die Italienische Seite sehr stark von der Rinderwirtschaft geprägt ist. Im Grenzbereich fanden wir noch kräftige, tiefviolette Fluhblumensträusschen (Alpenaurikel). Diese hatten wir so bisher auch noch nirgends gesehen. Zurück über den Pass da Val Viola stiegen wir dann wieder zum Saoseo ab und marschierten zügig dem Talausgang zu. Unterwegs fanden wir sogar noch ein seltenes, rosarotes Männertreu. Zuerst wollten wir eigentlich das letzte Postauto besteigen, was wir jedoch aufgrund der nötigen Reservation unterliessen. Auf halbem Weg überholte uns der kleine Bus dann leer und ohne einen einzigen Passagier... *grrrr*

Trotzdem war es eine unvergesslich schöne, jedoch sehr lange Tagestour und in Sachen Alpenrosen kamen wir voll und ganz auf die Rechnung. Viele der schönen Blumen waren jedoch aufgrund der grossen Hitze schon verbrannt.

TOURDATEN
Aufstieg: 1'000m
Abstieg: 1'000m

Strecke: 19,5km
Reine Wanderzeit: 6,0h

Start- und Endpunkt: Parkplatz Sfazu
Tiefster Punkt: 1'622 M.ü.M. (Parkplatz Sfazu)
Höchster Punkt: 2'467 M.ü.M. (Pass da Val Viola)
Schwierigkeit: T1
Swisstopo Karte: 1:25‘000, Blatt 1278, La Rösa
Beste Wanderzeit: Juli-Oktober

Unser Tourdatum: 07.07.2018
Besonderes: Im Rifugio Saoseo des SAC kann man etwas einheimisches Essen und Trinken oder auf Reservation Übernachten. Sonst gibt es unterwegs keine Verpflegungsmöglichkeiten.

















Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen