Sonntag, 9. Juli 2017

Sardinien 2: Zwischen Meer und Bergen

Trotz unserer Konzentration auf die Nordküste Sardiniens, liessen wir es uns nicht nehmen, mal noch einen dreitätigen Abstecher an die Ostküste und das Gebiet um Orosei zu unternehmen. Das Ziel war die Besteigung des Supramonte, einem gewaltigen, freistehenden Bergmassiv. Unterschätzt hatten wir dabei, dass im Gebiet der Cala Liberotto noch alle Agriturismos geschlossen hatten und so verwies man uns für die Übernachtung an das Tirreno Ressort: ein wirklich toller Tipp. Zwar kommt man sich in diesem riesigen Hotel vor wie in einer Schwizer Enklave, dafür ist es jedoch hervorragend gelegen, bietet prächtige Gartenanlagen, gemütliche Zimmer und natürlich, ein unglaubliches Buffet, bei welchem auch das Auge mitisst. So wurden wir also während unserem Kurzaufenthalt nach allen Regeln der Kunst verwöhnt, sodass wir unsere Bertour richtig gestärkt in Angriff nehmen konnten.

Natürlich machte es uns auch Spass, die wundervolle Küste der Cala Liberotto zu erkunden und zwar in allen Tagesstimmungen. Das klare, türkisblaue Wässerchen lud uns sogar zum Baden ein und vor lauter Begeisterung verzichteten wir am einen Abend auf das lockende Buffet um die Abendstimmung am Meer nicht zu verpassen. Auch am frühen Morgen hatten wir Glück und standen, zusammen mit einer anderen Familie, ganz alleine an der Felsküste um den Tag zu begrüssen. Glutrot ging die Sonne direkt am von wenigen Wölklein verzierten Horizont auf. Was für ein Spektakel, während die anderen Feriengäste im Ressort noch alle schliefen. Hier konnte die kleine Lara unser Hochgefühl sicherlich spüren und ebenfalls das Rauschen des Meeres hören.

Die Wanderung auf den Supramonte (Punta Corrasi) war auch eine Klasse für sich. Zuerst ist hier auf einer ziemlich wilden Strasse die Anfahrt von Oliena bis auf ca. 900 Meter über Meer zu bewältigen. Die Spuren an unserem Auto sind leider heute noch zu sehen, doch aufgrund von Sandras Schwangerschaft wollten wir so hoch oben wie möglich starten. Doch als die Strasse zu ruppig wurde, liessen auch wir den Wegen stehen. Es lohnte sich durchaus, denn die Aussichten waren grandios und der Wechsel der Landschaft auf dem felsigen Hochplateau absolut beeindruckend. Die Wege sind gut markiert und unterwegs trafen wir sogar noch auf eine seltene, endemische Pfingstrose. Vom Gipfel auf 1'463m glaubt man, die ganze Insel überblicken zu können. Prächtige Wolkenstimmungen steigerten die Spannung noch zusätzlich. Man könnte diese Wanderung auch als Rundwanderung wählen, doch wir haben uns für den Rückweg auf derselben Route entschieden. Die Tour beschreiben wir Euch unten näher, mit den wenigen Infos, welche wir ausfindig machen konnten.

Schlussendlich, auf dem Rückweg in den Norden, unternahmen wir noch einen Abstecher in ein kleineres Gebirge, wo wir mit Orchideen und anderen Blumen doch noch auf die Rechnung kamen. Direkt am Strassenrand blühte die hübsche Wespen-Ragwurz. Was für eine Freude!

TOURDATEN (Auf den Punta Corrasi)
Aufstieg: 500m
Abstieg: 500m
Strecke: ca. 4km
Reine Wanderzeit: 4,0h
Start- und Endpunkt: Kleiner Parkplatz in einer Kurve
Tiefster Punkt: 900 M.ü.M. (Kleiner Parkplatz)
Höchster Punkt: 1'463 M.ü.M. (Punta Corrasi)
Schwierigkeit: T3
Swisstopo Karte: Kein Kartenmaterial verfügbar!
Beste Wanderzeit: Mitte April bis Ende Mai
Unser Tourdatum: 19.04.16
Besonderes: Das Strässchen auf den Berg erfordert beinahe einen 4WD. Ganz oben kann es nicht mehr befahren werden und ist teilweise abgerutscht. Ansonsten ist der Weg sehr gut markiert. Unbedingt genügend Flüssigkeit mitnehmen! Ausführliche Infos zu dieser Wanderung: Reise Know-How, Sardinien, 46 Wanderungen, ISBN: 978-3-8317-2110-8, Tour Nr. 31. 


















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